Die Pontaise in Lausanne präsentiert sich wieder einmal im schönsten Weiss. Ob die Partie des FC Basel vom Sonntag stattfinden kann, ist offen. FCB-Trainer Murat Yakin möchte unbedingt spielen.
Am Donnerstag gegen den FK Dnipro Dnipropetrowsk bewies der FC Basel, dass seine aktuelle Ausgabe durchaus schneetauglich ist. Nach dem Basler 2:0-Sieg im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League beklagte sich gar Dnipro-Trainer Juande Ramos über das Schneetreiben: «Das Wetter hat uns einen Streich gespielt.»
Und das Thema Schnee bleibt dem FCB erhalten. Am Sonntag sollten die Basler in der Liga bei Lausanne-Sport antreten. Doch über dem Genfersee präsentiert sich die Pontaise wieder einmal im schönsten Weiss. Und weil die Stadtgärtnerei anderweitig mit schneeschippen beschäftigt ist, muss der Verein auf eilig zusammengerufene Schaufelkräfte zurückgreifen, um die Schneepracht los zu werden.
FC Lausanne-Sport–FC Basel (So, 13.45 Uhr)
Stade de la Pontaise.
Mögliche FCB-Aufstellung: Sommer; P. Degen, Schär, Ajeti, Voser; Serey Die, Cabral; Salah, F. Frei, Stocker; Streller.
Bemerkungen: Basel ohne Sauro, Jevtic (beide verletzt), Dragovic (gesperrt).
Am Freitag wurde dem FCB aus Lausanne beschieden, man sei optimistisch, was die Austragung der Partie am Sonntag angeht. Doch bei «Le Matin» wird Alain Joseph etwas anders zitiert: «Wir tun was wir können», sagt dort der Vizepräsident der Waadtländer, «aber das ist eine kolossale Aufgabe. Wir müssen 7200 Quadratmeter von Hand vom Schnee befreien, weil schwere Maschinen mehr kaputt machen würden, als dass sie helfen könnten.»
Keine Schneefälle angesagt
Immerhin sind auf das Wochenende hin keine weiteren Schneefälle angesagt. Bei Temperaturen von bis minus sechs Grad Celsius könnte allerdings die Gefahr darin bestehen, dass das Spielfeld zwar schneefrei wird, dafür aber gefriert.
Beim FCB fühlt man sich an die Partie in Lausanne von vor einem Jahr erinnert. Damals hätte am 11. Februar auf der Pontaise gespielt werden sollen. Am Samstag hatte der Liga-Schiedsrichter Studer das Spielfeld inspiziert und erklärt, man könne spielen. Als dann die Basler Mannschaft und die Fans am Sonntag bereits in Lausanne waren, sagte Schiedsrichter Alain Bieri, der die Partie hätte leiten sollen, das Spiel doch noch ab.
Dasselbe Szenarion möchte der FCB dringend verhindern. Deswegen hat Geschäftsführerin Barbara Bigler bei Edmond Isoz vorgesprochen, dem Senior Manager der Swiss Football League. Entschieden wurde vorerst, dass am Samstag derselbe Schiedsrichter das Feld inspizieren wird, der auch für die Spielleitung vorgesehen ist. Ob aber bereits am Samstag eine endgültige Entscheidung über die Durchführung der Partie fällt, ist unklar. Der FCB wird am Samstagabend auf seiner Website die Informationen der Liga an die Öffentlichkeit weiter geben.
Yakin will spielen und nur wenig wechseln
Nun könnte man denken, dass Murat Yakin gar nicht unglücklich wäre, wenn das Spiel in Lausanne verschoben würde. Schliesslich haben die Basler zwei laufintensive Kampfspiele gegen Sion und Dnipro in den Knochen. Am Donnerstag steht bereits das Rückspiel in der Ukraine an, und am Sonntag darauf kommt Leader GC zum Spitzenkampf ins Joggeli. Da könnte eine kleine Verschnaufpause gelegen kommen.
Aber davon will der Trainer des FC Basel nichts wissen: «Ich will spielen. Unbedingt.» Zwar sagt er: «Ich muss mit den Spielern sprechen, ob sie sich müde fühlen.» Aber er glaubt auch, dass er seine Mannschaft ohne grosse Änderungen in der Startformation durchspielen lassen kann: «Wir brauchen die Punkte in Lausanne. Also müssen wir mit der besten Mannschaft auflaufen. Ich habe bei unserem Spiel in Thun gesehen, dass es nicht gut ist, wenn wir zu viele Wechsel auf einmal vornehmen.» Damals verloren die Basler im Anschluss an einen 3:0-Sieg über Sporting Lissabon im Berner Oberland mit 2:3.
Ein paar Änderungen wird es trotzdem geben. Aleksandar Dragovic fehlt mit einer Gelb-Sperre. Er dürfte durch Arlind Ajeti ersetzt werden, so dem nicht der Körper einen Strich durch die Rechnung macht. Ajeti musste das Freitagstraining mit muskulären Problemen abbrechen, sollte am Sonntag aber wieder fit sein. Wenn nicht, würde der im Sommer verpflichtete Argentinier Gaston Sauro nach langer Pause wieder einmal zum Handkuss kommen.
Yakin zu Alex Frei: «Wir haben fittere Spieler»
Zu einem Wechsel dürfte es auch hinten links kommen. Dort meldete Joo Ho Park nach dem Spiel vom Donnerstag eine leichte Zerrung. Als Ersatz stehen Kay Voser und Markus Steinhöfer bereit. Dass Letzterer am Donnerstag nicht einmal auf dem Matchblatt erschien, habe nichts besonders zu sagen, meinte Yakin am Freitag: «Gegen Sion musste Kay Voser auf die Tribüne, jetzt wollte ich ihn wieder einmal etwas näher an der Mannschaft haben.»
Offenbar noch immer weit weg vom Matchblatt ist Alex Frei. Der Stürmer trainerte zwar nach seiner Magen-Darm-Grippe wieder mit dem Team. Aber Yakin macht ihm wenig Hoffnungen auf ein Aufgebot: «Wir haben 21 Feldspieler. Wir brauchen nur die fitesten. Und derzeit sind andere Spieler fitter.»