Beim 2:2 gegen den FC Basel traf der finnische Nationalspieler Berat Sadik doppelt. Er liegt damit bei vier Toren in vier Spielen gegen den Meister. Und dieser verliert mit Marco Streller einen Spieler, dem Sadik in mehreren Punkten gleicht.
Das Tor fiel zwar nicht Sekunden vor Ende, wie damals in der zehnten Runde, als Berat Sadik in der Nachspielzeit den Ausgleich im St.-Jakob-Park erzielt hatte. Aber das Resultat war das gleiche: Der finnische Nationalspieler glich in der 84. Minute aus, die Partie zwischen dem FC Thun und dem FC Basel endete 2:2 – und Sadik verliess als zweifacher Torschütze das Feld.
Wenige Tage vor dem Spiel hatte der Meisterschaftsdritte bekannt gegeben, dass der Ende Saison auslaufende Vertrag mit dem Stürmer nicht verlängert wird. Sadik hört also auf beim FC Thun.
Und in Basel beendet mit Marco Streller einer seine Karriere, dem Sadik in vielen Punkten ähnelt: Der Finne ist gross (192 Zentimeter gegenüber den 195 von Streller), er ist schlacksig, er ist kopfballstark, und er hat einen starken linken Fuss, was er beim Ausgleichstreffer eindrücklich unter Beweise stellt. Dazu kommt: Er kann als beidfüssiger Spieler auch seinen rechten Fuss gebrauchen.
Die grossen Schritte in zweieinhalb Jahren
Er habe in zweieinhalb Jahren beim FC Thun «grosse Fortschritte gemacht». Und er hat mit zwölf Toren in dieser Saison, davon vier gegen den FC Basel, ein Bewerbungsschreiben für zukünftige Arbeitgeber abgegeben. Durchaus möglich, dass Sadik in der Schweiz bleibt, ihm gefalle es hier, sagt der 28-Jährige nach dem Spiel gegen Basel.
Kontakte zu anderen Vereinen habe er bereits, aber zu konkret, das möchte Sadik dann doch nicht werden. Vor allem dann nicht, wenn er auf den FC Basel angesprochen wird, bei dem seit Längerem der Name Michael Lang (auslaufender Vertrag mit den Grasshoppers) als möglicher Neuzugang herumgereicht wird: «Jeder will zum FCB, aber das hängt nicht nur von mir ab.»
Sadik sagt es mit einem verschmitzten Lächeln – vielleicht bedeutet dieser Gesichtsausdruck eine Unsicherheit, wie er mit dem impliziten Kompliment umgehen soll, vielleicht bedeutet er, dass Sadik insgeheim selbst schon daran gedacht hat.
Sadik: «Es gibt ein paar Optionen»
Der FCB kommentiert naturgemäss keine Namen. Aus dem Kreis des FC Thun ist nur zu vernehmen, dass man Sadik unmöglich hätte im Berner Oberland halten können.
Für seinen Trainer Urs Fischer ist Sadiks Abgang das «schwere Los» eines Vereins, der seine Besten immer wieder weiterziehen lassen muss. Man erhält aus den Worten des Zürchers aber das Gefühl, dass er seinem erfolgreichsten Torschützen den Weggang gönnt: «Er hat das Vertrauen heute wieder gerechtfertigt. Und ich freue mich für Berat.»
«Es gibt ein paar Optionen», erzählt Sadik dann doch noch irgendwann, nur um umgehend zu versichern, dass «noch nichts unterschrieben ist.»
Vielleicht macht der FCB den Stürmer in den nächsten Wochen zum Thema. Und sei es nur, um nicht noch weitere Ausgleichstreffer dieses finnischen Nationalspielers hinnehmen zu müssen.
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Abgang in Thun: Sadik klatscht mit Trainer Urs Fischer ab. (Bild: Keystone/PETER SCHNEIDER)