Ab 9.00 Uhr können an diesem Donnerstag über zwei Online-Portale Tickets für den Cupfinal am 7. Juni zwischen dem FC Basel und dem FC Sion bezogen werden. Der Schweizerische Fussballverband hat den beiden Finalisten jeweils 13’500 Tickets zur Verfügung gestellt, die zwischen 30 und 100 Franken kosten.
Wer Mitglied des FC Basel ist oder Jahreskarteninhaber, hat ab Donnerstag, 9.00 Uhr, die Gelegenheit, zwei Tickets für den Cupfinal am Sonntag, 7. Juni (14.00 Uhr) im St.-Jakob-Park zu erstehen. Das ist nur möglich über das Online-Ticketingportal des FC Basel. Andere Bezugsquellen für diese Tickets gibt es nicht.
37’500 Sitzplätze – auch in der Muttenzerkurve – stehen im Joggeli für den 90. Final in der Geschichte des Schweizer Cup zur Verfügung. Den beiden Finalisten hat der Schweizerische Fussballverband SFV jeweils 13’500 Eintrittskarten zum Verkauf zugeteilt. Die restlichen Tickets vertreibt der SFV selbst. In einer ersten Online-Verkaufsphase vor den Halbfinals wurden bereits Karten im dritten Rang des Stadions (Sektor G) angeboten. Für diesen Bereich (G5, G6) startet ebenfalls am Donnerstag, 23. April, 9.00 Uhr über Ticketcorner der Kartenverkauf.
7000 Tickets für FCB-Mitglieder und Jahreskarteninhaber
Der FC Basel hat in einer Mitteilung aufgeschlüsselt, dass er rund 6000 seines Kartenkontingents seiner Anhängerschaft in der Muttenzerkurve sowie seinen Partnern (Sponsoren) vorbehält. Bleiben rund 7000 Tickets, die Mitgliedern und Jahreskarteninhabern angeboten werden.
Bei den Preisen für den Final mit dem Endspiel-Mythos FC Sion (zwölf Finals, zwölf Siege) hat der SFV offenbar auf die Kritik der vergangenen Jahre reagiert und leicht nach unten geschraubt. Das teuerste Ticket kostet 100 Franken (Sektor A); vor einem Jahr im Stade de Suisse mussten für die besten Plätze noch 120 Franken hingeblättert werden. Im Sektor C kostet der Sitzplatz 60 Franken, im Sektor G 40 Franken und im Sektor D, dem Bereich hinter dem Tor (Muttenzerkurve), 30 Franken.
Minuskulisse beim Final vor einem Jahr
Da der Final für den FC Basel ein Heimspiel ist und im Wallis der Cupfinal eine besondere Bedeutung geniesst, wäre alles andere als ein ausverkaufter St.-Jakob-Park eine Überraschung. Vor allem das letztjährige Endspiel fand in Bern vor einer enttäuschenden Kulisse statt: Den Klassiker FCB–FCZ wollten an einem Ostermontag lediglich 23’312 Zuschauer live im Stadion sehen.
Das war der schwächste Besuch eines Endspiels seit 2004, als in Basel 22’500 Menschen dabei waren, als die Grasshoppers sensationell gegen den FC Wil verloren. 2013 war das Stade de Suisse bei FCB–GC mit 27’900 Zuschauern ebenfalls nicht voll besetzt. 2014 war die Kapazität in Bern aus Sicherheitsgründen auf 26’700 begrenzt. Der Final war im Vorfeld begleitet von einem Tauziehen um Märsche der beiden Fan-Lager durch die Berner Innenstadt. Es kam schliesslich auch zu den befürchteten gewalttätigen Auseinandersetzungen und Sachbeschädigungen.
Kritik an Preispolitik, Debatte um Attraktivität
Dass vor diesem Hintergrund potenzielle Endspiel-Interessierte auf einen Besuch verzichtet haben, war der eine Teil der Debatte, die sich dem Endspiel 2014 anschloss. Die Preispolitik des SFV, für den der Cup-Final eine der grössten Einnahmequellen bedeutet, sowie eine mangelhafte Kommunikation des Verbandes eine andere. Der FCB gab rund 1000 der 8500 ihm zur Verfügung gestellten Tickets wieder an den Verband zurück.
Eine andere Diskussion ist die Anziehungskraft eines Schweizer Traditions-Anlasses. Nicht nur die jüngsten Finals waren schwach besucht. Die beiden Halbfinals vor Jahresfrist sahen nur etwas mehr als 20’000 Zuschauer. Bei FCZ–Thun waren es 8600 Augenzeugen, und bei Basel–Luzern auch nur 12’700 – dies allerdings in einer Phase mit vielen Englischen Wochen und mitten in der internationalen Kampagne des FCB. Bei den aktuellen Halbfinals Anfang April waren es immerhin 16’700 Zuschauern bei St. Gallen–Basel; in Zürich wollten dagegen gerade noch 6883 Menschen den FCZ gegen Sion sehen.
Bern als Endspielort ist vorerst Geschichte
Bern als Endspielort, als der traditionelle Schauplatz des Finals um den Schweizer Cup seit 1925, ist vorerst Geschichte. In der Bundeshauptstadt hat man die Nase voll von den – wann war der Begriff zutreffender? – Schlachtenbummlern, und der in Muri bei Bern domizilierte SFV hat auch keine Lust mehr auf Verhandlungen über Fan-Märsche und die Umwälzung der Sicherheitskosten.
Zürich und Genf bekundeten Interesse am Endspiel, Basel hat es bekommen. Hier fand der Final bereits von 2001 bis 2005, im Jahr 2008 sowie 2010 und 2011 statt. Bei den acht Endspielen war vier Mal der FCB beteiligt – und gewann vier Mal. Auch schon fast ein Mythos.
Shaqiri, Stocker & Co. – der letzte Cupfinal in Basel mit FCB-Beteiligung und das 6:0 gegen Lausanne vor 30’100 Zuschauern: