Der wunderbare Frühling des Davide Calla – die Einzelkritik

Einer spielt und spielt und spielt, ein anderer tut das wieder einmal auf einer neuen Position und ein dritter erzielt den Siegtreffer, der sich wie der Gewinn einer Meisterschaft anfühlen muss – die Einzelkritik zum 2:1-Sieg des FC Basel gegen den FC Zürich.

Der Basler Davide Calla, Mitte, jubelt nach dem Tor zum 0-1, links, der Zuercher Avi Rikan, beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Zuerich und dem FC Basel am Sonntag, 10. Mai 2015, im Stadion Letzigrund in Zuerich. (KEYSTONE/Valeriano Di Domenico) (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)

Einer spielt und spielt und spielt, ein anderer tut das wieder einmal auf einer neuen Position und ein dritter erzielt den Siegtreffer, der sich wie der Gewinn einer Meisterschaft anfühlen muss – die Einzelkritik zum 2:1-Sieg des FC Basel gegen den FC Zürich.

Tomas Vaclik | 4,5
Hatte zwei Versuche zu halten. Sowohl Yassine Chikhaoui als auch Franck Etoundi schossen dabei direkt auf den Tschechen, der allerdings bei Etoundis Abschluss den Winkel geschickt zu seinen Gunsten veränderte. Pflückte ansonsten Flanken aus der Luft, war gegen diesen FC Zürich wenig beschäftigt und schliesslich bei Ivan Kecojevics Tor machtlos. 

Fabian Schär | 4
Schoss in Minute 23 am Tor vorbei, hatte später per Kopf nach einem Eckball eine Möglichkeit, nutzte aber auch diese nicht. Mehr als seine gewohnten Aufgaben hatte er schliesslich nicht zu erledigen. 

Marek Suchy | 5
Wurde, nachdem er während des ganzen Spiels praktisch nicht zu sehen gewesen war, in der Nachspielzeit zum Matchwinner. Stocherte vielleicht 45 Sekunden vor dem Abpfiff den Ball über die Linie und sorgte dafür, dass die Spieler singend in die Kabine verschwanden, die Meisterschaft gefühlt in der Tasche.



Der Basler Marek Suchy, mitte, schiesst das Tor zum 1-2 gegen die Zuercher Torhueter Yanick Brecher, Ivan Kecojevic, Burim Kukeli und Alain Nef, von links, daneben die Basler Fabian Schaer und Marco Streller, von links, beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Zuerich und dem FC Basel am Sonntag, 10. Mai 2015, im Stadion Letzigrund in Zuerich. (KEYSTONE/Valeriano Di Domenico)

Der Blick des Torschützen (gleich am Boden), der Verteidiger (am Boden) und der Mitspieler (stehend), dem Ball nach, der ins Tor rollt. (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)

Behrang Safari | 4,5
Humpelte kurz, nachdem er ins Leere gegrätscht war und im Nachsetzen eine Zürcher Hereingabe verhindert hatte. Zeigte ansonsten, dass er durchaus die gepflegt Flanke schlagen kann, bis er in Minute 79 für Adama Traoré ausgewechselt wurde.

Davide Calla | 5
Geniesst momentan viel Kredit bei Trainer Paulo Sousa – zumindest mehr, als ihm viele nach seinem Wechsel zu Basel zugetraut hätten. Kam in diesem für ihn wunderbaren Frühling bei acht der letzten neun Spiele zum Einsatz, erzielte dabei vier Tore, das jüngste zum 0:1 gegen den FC Zürich. Musste dabei scheinbar nur noch den Querpass Shkelzen Gashis verwerten, hatte diesen zuvor aber spielintelligent gerochen.

Fabian Frei | 5
Spielte einen sicheren Part im defensiven Mittelfeld. Ohne gröbere Fehler, ohne grössere Unsicherheiten und mit viel Umsicht in der Ballverteilung.

Mohamed Elneny | 4,5
Bereitete eine Chance für Derlis Gonzalez vor und traf mit einem Weitschuss Zürichs Torhüter Yannick Brecher. War ansonsten der ebenso sichere Wert wie Nebenmann Frei. 

Shkelzen Gashi | 4,5
Hatte mit seinem Pass zu Calla wesentlichen Anteil am 0:1. Erzielte selbst keinen Treffer, hätte in der 66. Minute aber beinahe Erfolg gehabt. Schoss dabei knapp am Tor vorbei.

Derlis Gonzalez | 4
Sah einerseits bei einer Chance von Etoundi nicht gut aus, weil er den Zuspieler Chikhaoui nicht am Pass hinderte. Spielte später zwar einen Ball auf Gashi, der zu einem aberkannten Tor wegen Abseits führte, vergab selbst aber eine gute Möglichkeit und wurde nach einer wenig überzeugenden Leistung in der 76. Minute für Streller ausgewechselt.

Taulant Xhaka | 4
Spielte wieder einmal auf einer neuen Position: Übernahm, nachdem er unter Sousa schon als Aussenverteidiger auf beiden Seiten, im rechten und zentralen Mittelfeld gespielt hatte, den Platz des verletzten Luca Zuffi hinter Breel Embolo. War damit erstmals seit dem 26. April wieder im Einsatz und wurde in der 72. Minute durch Matias Delgado ersetzt, den viele auf dieser offensiven Position erwartet hatten.



Die Basler Marco Streller, Breel Embolo und Matias Delgado, von link,s jubeln mit den Fans nach dem Sieg beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Zuerich und dem FC Basel am Sonntag, 10. Mai 2015, im Stadion Letzigrund in Zuerich. (KEYSTONE/Valeriano Di Domenico)

Die Young Boys verhinderten den Basler Meistertitel in Runde 32. Die Gefühlslage befindet sich gleichwohl in einer Hochzeit. (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)

Breel Embolo | 5
Hatte zwar wenige Szenen, löste diese zwei Situationen vor den Toren aber formidabel. Setzte sich vor dem 0:1 gegen Berat Djimsiti durch und wurde zum Zuspieler auf Assistgeber Gashi. Behauptete sich zudem in der Luft gegen mehrere Zürcher und gab per Kopfball die Vorlage für Suchys Siegtreffer.

Matias Delgado | 4
Stand mit seinem Eckball am Ursprung des 1:2. Hatte in den etwas mehr als 20 Minuten Einsatzzeit nach der Einwechslung für Taulant Xhaka aber wenige Szenen.

Marco Streller | –
Wurde in der 76. Minute für Gonzalez eingewechselt, vom Zürcher Anhang wie gehabt mit Pfiffen eingedeckt und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.

Adama Traoré | –
Kam in der 79. Minute für Behrang Safari aufs Feld und schien beim Gegentreffer dem entscheidend grösseren Torschützen Kecojevic zugeordnet zu sein. Zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.

_
Bewertungsdurchschnitt: 4,5
Nicht eingesetzt: Vailati (TH), Degen, Samuel, Albian Ajeti

Nächster Artikel