Deutsches Doppel hat gute Chancen auf den Einzug ins Halbfinale

In den Viertelfinals bei den Swiss Open sind noch drei europäische Paarungen vertreten. Die Überraschungsmeister aus Deutschland, Max Schwenger und Josche Zurwonne, dürfen sich Hoffnungen machen, dass es für sie sogar noch weiter geht.

Josche Zurwonne (hinten) und Max Schwenger spielen erst seit einem halben Jahr zusammen. Trotzdem wurden sie bereits Deutscher Meister. Jetzt wollen sie an den Swiss Open die nächste Runde schaffen. (Bild: Sven Heise)

In den Viertelfinals bei den Swiss Open sind noch drei europäische Paarungen vertreten. Die Überraschungsmeister aus Deutschland, Max Schwenger und Josche Zurwonne, dürfen sich Hoffnungen machen, dass es für sie sogar noch weiter geht.

Am heutigen Freitag beginnen in der Basler St. Jakobshalle die Viertelfinals der 25. Badminton Swiss Open. Im Herrendoppel sind noch drei europäische Paarungen vertreten, darunter auch die letzten verbliebenen Deutschen: Max Schwenger und Josche Zurwonne.

Das grössere Spektakel fand am Donnerstag im Herrendoppel auf den anderen Feldern statt. Zum Beispiel bei den Dänen Astrup/Rasmussen, die sich gegen Hung-Ling Chen/Chi-Lin Wang (Chinese Taipei) mit 23-21 im dritten Satz durchsetzten und mit ihrer Emotionalität die Zuschauer mitrissen.

Dank konzentrierter Leistung im Viertelfinale

Die Gegner von Max Schwenger und Josche Zurwonne kamen aus Indonesien. Andrei Adista und Hendra Aprida Gunawan haben eine etwas ungewöhnliche Spielweise, die für eher kurze Ballwechsel sorgt. «Wir wussten, dass es ein zerfahrenes Spiel wird, sie brechen immer wieder den Rhythmus», sagt Schwenger. «Im Fussball würde man sagen, sie spielen Tor oder Tribüne.»

Die Deutschen hatten schon zwei Mal gegen die Indonesier gespielt, einmal gewonnen, einmal verloren. Sie hatten sich darauf eingestellt, dass es vor allem auf die ersten Bälle ankommen würde. Das hatte ihnen ihr Trainer Xuyan Wang mit auf den Weg gegeben. «Er hat uns sehr gut eingestellt. Wir mussten die Konzentration hoch halten und das haben wir geschafft», freut sich Schwenger. In zwei knappen Sätzen entschieden sie das Spiel 21-19 21-19 für sich und treffen jetzt im Viertelfinale auf die Japaner Kazuno/Yamada.

Gute Chancen aufs Halbfinale

Wenn die ursprünglich an Nummer eins gesetzten Dänen Conrad-Petersen/Pieler Kolding ihre Meldung nicht zurückgezogen hätten, wären sie wahrscheinlich die Gegner gewesen. «Die Dänen hätten wir gerne noch mal gehabt», sagt Zurwonne. Bei den German Open haben sie gegen die späteren Sieger in der zweiten Runde nur sehr knapp verloren, 18-21 im dritten Satz.

Gegen die Japaner, Nummer 27 der Welt und damit nur drei Plätze hinter den Deutschen, haben sie nun aber eine gute Chance ins Halbfinal der Swiss Open einzuziehen. Das würde Schwenger/Zurwonne für ihr grosses Ziel Olympia 2016 zwar noch nichts bringen, ihnen aber auf dem Weg dahin weiterhelfen. Sie würden weitere Punkte sammeln und wären bei den nächsten Turnieren besser gesetzt.

Ruckzuck erfolgreich

Der 22-jährige Schwenger und der drei Jahre ältere Zurwonne spielen erst seit einem halben Jahr zusammen. Die neu zusammengesetzte Paarung hat sich schnell gefunden. Anfang Februar gewannen die beiden überraschend die deutsche Meisterschaft gegen Michael Fuchs/Johannes Schöttler, die in Basel an zwei gesetzt waren.

Wegen einer Hüftverletzung von Schöttler, die ihn auch bei den All England Open zum Aufgeben zwang, mussten sie die Swiss Open absagen. «Wir hoffen, dass Johannes bald wieder zurückkommt», sagt Schwenger. «Er ist zwar ein Konkurrent, aber auch ein Freund. Und wegen einer Verletzung wollen wir nicht das beste deutsche Doppel werden.» Zudem fehle Schöttler als Trainingspartner am Stützpunkt in Saarbrücken.

Zuschauer hoffen auf Europäer

Noch sind Fuchs/Schöttler als 19. der Weltrangliste besser platziert als ihre jungen Teamkollegen. In der Qualifikation für die Olympischen Spiele werden sich die beiden deutschen Doppel wahrscheinlich ein enges Rennen liefern. In Basel sind Schwenger/Zurwonne im Vorteil.

Am heutigen Freitagabend (gegen 22 Uhr) spielen sie ihr Viertelfinal. «Wir hoffen natürlich auf viel Unterstützung, so nah an der deutschen Grenze», sagt Zurwonne. Die ist den Europäern in der St. Jakobshalle ohnehin gewiss, wenn es gegen Asiaten geht. Die Zuschauer wünschen sich für die Finals keine reinen Asienmeisterschaften, die es in den vergangenen Jahren so häufig gegeben hat.

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