Die andere Meisterschaft

Eine Rekordteilnahme erreichte der Finaltag des Credit-Suisse-Cup in Basel: Noch nie in der langen Geschichte der nationalen Schüler-Fussballmeisterschaft waren soviele Klassen dabei. Mittendrin war Ottmar Hitzfeld. Der Nationaltrainer ist so etwas wie der erste Preis des Wettbewerbs.

Dem Regen getrotzt: Nazionaltrainer Ottmar Hitzfeld am Finaltag des Credit Suisse Cup am Mittwoch in Basel. (Bild: Photopress/ALEXANDRA WEY)

Eine Rekordteilnahme erreichte der Finaltag des Credit-Suisse-Cup in Basel: Noch nie in der langen Geschichte der nationalen Schüler-Fussballmeisterschaft waren soviele Klassen dabei. Mittendrin war Ottmar Hitzfeld. Der Nationaltrainer ist so etwas wie der erste Preis des Wettbewerbs, bei dem eine Schule aus dem Zürcher Oberland zu grosser Form aufläuft.

Jubel, Umarmungen, pure Begeisterung, aber auch Enttäuschung Tränen, Hadern – der Credit Suisse Cup lebte einmal mehr von Emotionen. Rund 3000 Kinder und Jugendliche sowie Lehrpersonal, Eltern, Fans sorgten dafür – immer wieder und manchmal gleichzeitig. Denn gespielt wurde auf nicht weniger als 22 Feldern der einzigartig grosszügigen St. Jakob Sportanlage. Insgesamt standen 279 Team in zwölf Kategorien im Einsatz, Mädchen und Knaben, Jugendliche beider Geschlechts von der vierten bis zur neunten Klasse. Derart viele Klassen waren noch nie vertreten an einem Final.

Hitzfeld vor Ort

Die Schweizer Schülerfussball-Meisterschaft geniesst Tradition und Ausstrahlung. Seit 31 Jahren motiviert und animiert dieser Wettbewerb, und angenommen hat er mittlerweile eindrückliche Dimensionen. Aus über 6000 Teams und gut 90’000 Knaben und über 60’000 Mädchen qualifizierten sich nur die Besten aus allen Kantonen sowie dem Fürstentum Liechtenstein in Regional- und Kantonalausscheidungen für das Endturnier.

Lanciert worden war die Schülerfussball-Meisterschaft in den 50-er-Jahren. Bis daraus allerdings eine nationale Kampagne wurde, dauerte es über 20 Jahre. Und damals galt es vielerorts ein Tabu zu brechen: Fussball war im Schulsport vielfach verpönt.

1981 fand die erste Schweizer Schülerfussball-Meisterschaft statt, damals als Philipps Cup. 1999 übernahm die Credit Suisse das Patronat. Unbestritten ist die Nachhaltigkeit des Projekts. Kaum ein Schweizer Spitzenfussballer, der nicht in Kontakt mit dieser Schülermeisterschaft gekommen ist.

Die Bedeutung des Anlasses zeigte sich an der mehrstündigen Visite von Ottmar Hitzfeld am Finaltag. Die Credit Suisse ist der wichtigste Sponsor des Schweizerischen Fussballverbandes und der Nationaltrainer so etwas wie der «Sonderpreis». Er wird im Herbst einige Stunden mit jener Klasse mit dem besten Torkoeffizienten verbringen.

Laupens Sonderstellung

Vergangenes Jahr waren die Primarschülerinnen von Laupen im Zürcher Oberland mit dem Hitzfeld-Besuch ausgezeichnet worden. Bleibende Erinnerungen hat dieser ausgelöst. Dieses Erlebnis hat die Dynamik in der Aussenwacht der Gemeinde Wald, deren Primarschule nur 200 Schülerinnen und Schüler zählt, zusätzlich angeheizt. Zwei Mädchenteams qualifizierten sich in diesem Jahr fürs Finale, und beide spielten erfolgreich: Die Fünfklässlerinnen schafften es ins Halbfinale, wo sie bitter enttäuscht knapp ausschieden, und die Siebtklässlerinnen, nun als Burg Wald nominiert, kamen ins Finale, und siegten auch da – wenn nach einer 2:0 in Führung auch erst im Penaltyschiessen. Es handelte sich um den vierten Triumph in Folge.

Schulleiter Gregor Schriber erklärt sich das so: «Wir haben generell sportliche Schülerinnen und Schüler mit Schwerpunkten Fussball, Volleyball und Unihockey, haben sportbegeisterte Lehrerinnen und Lehrer, so dass der CS-Cup fast schon zum Selbstläufer geworden ist.» Einziges Schülermeisterteam aus der Nordostschweiz ist Kaiseraugst KUF bei den männlichen Achtklässlern geworden.

Wie es einem jungen Fussballer, der in der Acadamy in Emmen ausgebildet wird, ergeht, erfährt man in diesem Video der Credit Suisse.

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