Es ist ein gutes Dutzend an Sportlern, die an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich für einen Exploit aus Schweizer Sicht sorgen können. Eine Übersicht über die Hoffnungsträger- und trägerinnen.
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100 Meter Hürden
Lisa Urech (25) und Noemi Zbären (20, beide SK Langnau): Beide kommen sie aus einem Dorfverein, beide wurden von Stephan, Gabi und Ueli Schwarz gefördert und beide laufen die 100 Meter Hürden. Die Altersdifferenz ist der Grund dafür, dass sie nie miteinander trainiert haben. Als die aktuelle Vize-Weltmeisterin und Europameisterin der Kategorie U20 mit dem Leistungssport begann, trainierte Urech zuerst in Bern (unter Rolf Weber) und seit fünf Jahren in Stuttgart und Zürich (unter Sven Rees). Nach drei Hüftoperationen und fast zwei Jahren ohne Wettkämpfe und Erfolge hat sich Urech jüngst mit der Topzeit von 13,02 Sekunden zurückgemeldet. Zbären lief im gleichen Rennen um die Schweizer Meisterschaft 12,92. Das sind Zeiten, die an der EM fürs Halbfinale oder gar für das Finale reichen können. -> Wettbewerb Dienstag und Mittwoch
Zweites heisses Eisen über die 100 Meter Hürden: Noemi Zbären. (Bild: Keystone) (Bild: Keystone/STEFFEN SCHMIDT)
Weitsprung
Irene Pusterla (26, Vigor Ligornotto): Viel vorgenommen hat sich die Weitspringerin Irene Pusterla. Die ganz grossen Sprünge glückten der Tessinerin in diesem Jahr allerdings noch nicht (6,60 Meter, persönliche Bestleistung: 6,84). Ob sie sie für den langfristig angesteuerten Höhepunkt aufgespart hat? -> Wettbewerb Dienstag und Mittwoch
Stabhochsprung
Nicole Büchler (30, LC Zürich): Keine Schweizerin ist in den internationalen Bestenlisten besser klassiert als die Stabspringerin Nicole Büchler. Allerdings hat sie während der Sommersaison ihr Rendement des Winters (4,62 m) noch nicht erreicht, und an Grossanlässen vermochte sie bis anhin ihr Potenzial nie ganz abzurufen. Zudem ist die Konkurrenz in ihrer Disziplin in keinem andern Kontinent derart breit wie in Europa. -> Wettbewerb Dienstag und Donnerstag
400 Meter Hürden
Kariem Hussein (25, LC Zürich): Schnell hat sich der einstige Fussball-Mittelfeldspieler (bis 19) in der Leichtathletik emporgearbeitet. Über 400 Meter Hürden ist er mit seinen 49,08 Sekunden von Ende Juni die Nummer 2 der Schweizer Allzeit-Bestenliste. Vor ihm positioniert ist einzig Marcel Schelbert, der WM-Dritte von 1999. In Europa belegt der Thurgauer derzeit Platz 6, wobei die zeitlichen Abstände sehr gering sind. -> Wettbewerb Mittwoch und Freitag
200 Meter, 4-mal-100-Meter
Alex Wilson (23, Old Boys Basel): Der Schweizer 100-Meter-Rekordhalter (10,12 Sekunden 2013) konzentriert sich auf die 200 Meter und die Staffel. Bis jetzt ist der Basler in dieser Saison nicht wunschgemäss auf Touren gekommen. Aber wir erinnern uns an den Frühsommer des letzten Jahres, als er plötzlich die 10,12 Sekunden auf die Bahn zauberte. -> Wettbewerb Donnerstag und Freitag
800 Meter
Selina Büchel (23, KTV Bütschwil): Anfang März unterstrich die Toggenburgerin, welches Potenzial verbunden mit einem Meisterschaftsinstinkt in ihr steckt. An den Hallen-Weltmeisterschaften im polnischen Sopot lief sie auf Rang 4. In diesem Sommer ist die 22-Jährige noch nicht an ihre Hallen-Bestzeit (2:00,93) herangekommen. Sorgen macht sie sich deswegen keine: «Die Formkurve zeigt nach oben und meine Trainer Marlies und Urs Göldi haben mich bis jetzt stets auf den Zielanlass hin in eine Topform gebracht.» -> Wettbewerb Mittwoch, Donnerstag und Samstag
3000 Meter Steeple
Fabienne Schlumpf (23, TG Hütten): In den letzten zehn Monaten hat sich die 23-jährige Zürcherin von keiner Schweizerin schlagen lassen, sei es in ihrer Spezialdisziplin 3000 Meter Steeple, auf der Strasse, im Cross oder über die Unterdistanz 1500 Meter. Mit ihrem Schweizer Steeple-Rekord (9:37,81) zählt sie zur Top Ten Europas. Der Final ist das erklärte Ziel der Aufsteigerin. -> Wettbewerb Donnerstag und Sonntag
Marathon
Viktor Röthlin (39, STV Alpnach) und Tadesse Abraham (32, LC Uster): In keiner Disziplin sind die Erfolgsaussichten so gut wie im Männer-Marathon. Viktor Röthlin ist der Titelverteidiger von 2010, und für sein letztes Rennen als Profi hat er sich nochmals minutiös vorbereitet. Den Platz an der Sonne streitig machen könnte dem 39-Jährigen aber erstmals ein Teamkollege. Der gebürtige Eritreer Tadesse Abraham, der im Juni den lang ersehnten Schweizer Pass erhalten hat, führt die europäische Bestenliste der beiden vergangenen Jahre an – Röthlin belegt Platz 8. Liefern Abraham und Röthlin Topleistungen ab, sind die Erfolgsaussichten auch in der erstmals vergebenen Team-Wertung intakt, für die die drei besten Resultate (von sechs Läuferinnen und Läufern) gewertet werden. -> Wettbewerb Sonntag
Rechtzeitig eingebürgert: Marathonläufer Tadesse Abraham, neben Viktor Röthlin die grosse Medaillenhoffnung an der EM in Zürich. (Bild: Keystone) (Bild: Keystone/ALEXANDRA WEY)
4-mal-100-Meter-Staffel
Marisa Lavanchy (24, LC Zürich), Mujinga Kambundji (22, ST Bern), Ellen Sprunger (28) und Léa Sprunger (24, beide Cova Nyon): Einst bildeten die Männer ein Vorzeigeprojekt von Swiss Athletics (4. Rang an der EM 2010). Mittlerweile sind sie von den Frauen abgelöst worden. Und das Frauenquartett – wohl in der Rekordlauf-Besetzung (siehe oben) von Lausanne Anfang Juli – ist mit der neuen Marke von 42,94 Sekunden noch immer auf Position 3 der europäischen Bestenliste. Und damit also durchaus Anwärter auf einen Podestplatz. -> Wettbewerb Sonntag
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» Die Hoffnung auf einen grossen Coup – eine Bestandaufnahme der Schweizer Leichtathletik auf dem Weg zur Heim-EM