Die Wahl der Basler Sportler des Jahres 2011 bringt die drei «F» als grosse Sieger. Es gewinnen Tennis-Star Roger Federer, Ruderin Nora Fiechter und der FC Basel.
Erfolgreiche Sportler sind viel unterwegs. Und besonders erfolgreiche noch ein bisschen mehr. So ist es Segen und Fluch zugleich, was die Vereinigung der Basler Sportjournalisten Jahr für Jahr bei ihrer Wahl zum Basler Sportler des Jahres erlebt. Da darf zwar immer ein absoluter Weltsportler ausgezeichnet werden. Aber der ist dann jeweils gar nicht anwesend, um seinen Preis entgegenzunehmen, weil er sich irgendwo zwischen Nahem Osten und Australien befindet, um seine Saison vorzubereiten.
Gut, und sonderlich spannend ist so eine Sportlerwahl in Basel auch nicht, solange Roger Federer (30) noch aktiv ist. Seit dem Jahr 2000 ist es genau einmal einem anderen Sportler gelungen, Federer vom Podest zu stossen: 2004 wurde nach seinem Olympiagold Degenfechter Marcel Fischer gewählt. Die anderen elf Mal hiess der Sieger Roger Federer – also auch am Montagabend, bei der Ehrung der Basler Sportler des Jahres 2011.
Federer blieb konkurrenzlos, obwohl er 2011 für einmal kein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte. Vier Turniersiege kamen trotzdem zusammen: Doha, Paris, das ATP-Weltfinale – und natürlich der Triumph zuhause bei den Swiss Indoors. Den Preis nahm die im Auszeichnungen für ihren Sohn entgegennehmen routinierte Mutter Lynette Federer in Empfang.
Der FCB, der zweite Dauergast
Bei der Wahl zur Basler Mannschaft des Jahres herrscht jeweils nur unwesentlich mehr Spannung. Gelingt dem FC Basel eine vernünftige Saison, dann gewinnt er auch. Von 2000 bis 2011 hat der FCB so sieben Ehrungen gesammelt. Und von den vier Mal, in denen er leer ausging, wurde er einmal von der Club-eigenen U18 geschlagen.
Und auch bei den Rotblauen gehört es schon fast zur Tradition, dass sie im Moment der Verleihung auswärts weilen – im Trainingslager. In Ermangelung einer FCB-Mutter war es deswegen Finanzchef Mathieu Jaus, der die Lorbeeren entgegennahm.
Spektakulärer Rücktritt, starke Rennen
Immerhin bleibt die Spannung bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres bestehen. 2011 war es Nora Fiechter (29), die oben ausschwang. Die Ruderin hatte das Jahr mit einem Knall begonnen. Weil sie keine Perspektiven mehr sah, gab sie den Ausstieg aus dem Schweizer Doppelvierer-Projekt bekannt, das sie eigentlich an die Olympischen Sommerspiele hätte führen sollen.
Doch dieser Ausstieg hinderte Fiechter nicht daran, später im Jahr auch mit guten sportlichen Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. Im Skiff verteidigte sie ihren Schweizermeister-Titel und ruderte beim stark besetzten Holland Beker auf den fünften Rang. Damit ist sie auch wieder zum Thema für die Olympischen Spiele geworden.
So viele Geehrte wie noch nie
Neben den Basler Sportlern des Jahres zeichnete der Basler Sportminister Christoph Eymann 143 ElitesportlerInnen sowie 36 NachwuchsathletInnen aus – so viele wie noch nie. Geehrt wurden alle Sportlerinnen und Sportler des Kantons Basel-Stadt, die 2011 Welt-, Europa- oder Schweizermeister geworden sind.
Die Liste der Basler Sport-Champions
2000
Roger Federer
Gianna Hablützel-Bürki (Fechten)
FG Binningen/TV Amicitia (Faustball)
2001
Roger Federer
Gianna Hablützel-Bürki (Fechten)
KTV Riehen (Volleyball)
2002
Roger Federer
Hanna Miluska (Schwimmen)
FC Basel
2003
Roger Federer
Melanie Eggel (Tischtennis)
FC Basel
2004
Marcel Fischer
Deborah Büttel (Leichathletik)
FC Basel
2005
Roger Federer
Patty Schnyder
EHC Basel
2006
Roger Federer
Patty Schnyder
Team Basel (Badminton)
2007
Roger Federer
Sandra Brügger (Boxen)
FC Basel
2008
Roger Federer
Karin Suter-Erath (Rollstuhl-Tennis)
FC Basel
2009
Roger Federer
Claudine Müller (Leichtathletik)
U18 FC Basel
2010
Roger Federer
Katrin Leumann (Mountainbike)
FC Basel
2011
Roger Federer
Nora Fiechter (Rudern)
FC Basel