Nach Toren von Alex Frei, Marco Streller und Fabian Schär schlägt ein souveräner FC Basel die Berner Young Boys in der 23. Runde mit 3:0 (1:0) und baut die Serie in der Feste St.-Jakob-Park aus auf zehn Spiele ohne Niederlage und ohne Gegentor.
Erst blickte er nach vorne zum Ball, dann zurück zu seinem Gegenspieler Marco Streller – und dann war das Gegentor auch schon gefallen. Wie sich Marco Bürki bei Strellers 2:0 für den FC Basel verhielt, war bezeichnend für den Auftritt der Young Boys im St.-Jakob-Park. Die Berner wussten wohl, wie sie den Baslern das Leben schwer tun wollten, aber sie scheiterten an den kleinen Dingen, die Spiele auf Profi-Niveau eben entscheiden.
Es waren nicht die üblichen Lobhudeleien, die die Vertreter des FC Basel nach dem Schlusspfiff vom Stapel liessen. «Sie waren gut drauf und haben uns das Leben schwer gemacht», meinte FCB-Trainer Murat Yakin. «YB war sehr mutig und hat uns früh gestört», lobte Streller. Am Ende aber stand ein 3:0-Sieg des FCB, der schliesslich auch in dieser Höhe seine Richtigkeit hatte. Weil die Basler in den entscheidenden Momenten besser waren.
Ein fabulöses Torverhältnis
Der FCB bleibt damit zwei Punkte hinter den in der Tabelle führenden Grasshoppers, die so weiter den Atem des Titelverteidigers im Nacken spüren. Und Trainer Yakin baut seine beeindruckende Heimbilanz mit den Rotblauen weiter aus. Zehn Heimspiele haben Yakin und der FCB nun in Serie nicht verloren, bei einem fabulösen Torverhältnis von 21:0.
Die Berner haben auch eine interessante Serie vorzuweisen, allerdings keine, mit der man gemeinhin hausieren geht: Seit dem 7. Oktober 2012 und einem 1:1 beim FC Zürich haben sie auf fremden Plätzen keinen Punkt mehr gewonnen. Bloss einmal gingen sie auswärts als Sieger vom Feld: am 2. September in Luzern. Und in Basel fiel das Fazit von Trainer Martin Rueda einmal mehr ernüchternd aus: «Bis zum 0:1 waren wir ebenbürtig, bis zum zweiten Gegentor haben wir mitgehalten – danach war das Spiel entschieden.»
Den vielen Negativ-Erlebnisse in der Fremde zum Trotz hatte Rueda sein Team mit einer klaren Aufgabe aufs Feld: Mit hohem Pressing testen, ob der FCB geistig und körperlich nicht vielleicht doch etwas müde sein könnte nach seinem epischen Auftritt beim 2:0 gegen Zenit St. Petersburg vom Donnerstag.
Drei frische Offensivkräfte entscheiden das Spiel
Und tatsächlich: Die Hartnäckigkeit der Berner zeigte zu Beginn durchaus Wirkung. Auch wenn Yakin sein Team im Vergleich zum Zenit-Spiel mit vier neuen Spielern aufgefrischt hatte: Mit Gaston Sauro, Valentin Stocker, Marco Streller und Alex Frei.
Doch während YB seine zu Beginn vorhandenen Chancen reichlich unbedarft verspielte, sorgte genau das frische Offensiv-Trio des FCB für den Unterschied. Alex Frei verwandelte in der 37. Minute einen Freistoss direkt. Dass sich die Berner Mauer genau in ihrer Mitte für den Ball öffnete, war halt auch so ein entscheidendes Detail, das gegen YB sprach.
Mit diesem 1:0 zur Pause waren die Basler gut bezahlt für ihren Auftritt in der ersten Halbzeit. Doch sie verdienten sich die Führung sozusagen im Nachhinein nach dem Seitenwechsel. Stocker bediente Streller, der den 19-jährigen Bürki Lehrgeld zahlen liess, 2:0. Und als YB schon weit über «al dente» hinaus weichgekocht war, setzte Fabian Schär mit einem Seitfallzieher das 3:0 oben drauf. Assistgeber? Natürlich Alex Frei mit einem Freistoss.
Es gibt kein Durchatmen
Durchatmen können die Basler deswegen allerdings keineswegs. Weiter, immer weiter geht es für die Mannschaft, die derzeit allerdings kaum den Eindruck hinterlässt, als ob ihr dabei die Luft wegbleiben könnte. Am Mittwoch fliegt der rotblaue Reisetross nach St. Petersburg, um das 2:0 aus dem Heimspiel gegen Zenit zu verteidigen.
Der FCB wird dabei auf Russen treffen, die bereits heftig unter Druck stehen: Zenit hat sein erstes Ligaspiel des Jahres bei Rubin Kasan 0:1 verloren. Weil CSKA Moskau sein Auswärtsspiel gewann, liegt Zenit nun schon acht Punkte hinter dem Tabellenführer der Premier Liga.
FC Basel–Young Boys 3:0 (1:0)
St.-Jakob-Park. – 27’818 Zuschauer. – SR Kever.
Tore:
37. Alex Frei 1:0 (klasse Freistoss mit rechts aus 22 Metern in zentraler Position über die YB-Mauer geschlenzt; Foul Nef an Streller).
62. Streller 2:0 (trifft mit rechts direkt aus vier Metern nach Vorarbeit Serey Die und Flanke Stocker von links auf den zweiten Pfosten).
85. Schär 3:0 (halbherzig bedrängt von Doubai schiesst er mit rechts im Fallen eine Freistossflanke von Alex Frei von der rechten Seite ein)
Verwarnungen: 41. Cabral (Foul), 84. Doubai (Foul).
FCB (4-2-3-1): Sommer; P. Degen, Schär, Sauro, Park; Cabral, Serey Die; A. Frei, Diaz (74. Elneny), Stocker (74. Salah); Streller (80. Zoua). – Ersatz: Vailati (T), Ajeti, Voser, Steinhöfer.
YB (4-4-2): Wölfli; Sutter, Nef, Bürki, Raimondi; Schneuwly (60. Farnerud), Zverotic, Doubai, Nuzzolo (77. Zarate); Gerndt, Frey (72. Tabakovic). – Ersatz: Mvogo (T), Veskovac, Lecjaks, Costanzo, Zarate.
Bemerkungen: FCB ohne Dragovic, F. Frei (gesperrt), D. Degen, Bobadilla (verletzt), Yapi (Aufbau nach Grippe); YB ohne Spycher, Afum, Affolter, Simpson, Benito (verletzt).
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