Die Damen geben sich in Birsfelden die Ehre

Oft sind sie in diesen Breitengraden nicht zu sehen, genauer gesagt, seit 1995 zum ersten Mal wieder: Die Auswahl der besten Handballerinnen der Schweiz tritt am Sonntag in Birsfelden, (15.00 Uhr, Sporthalle) zu einem EM-Qualifikationsspiel an.

epa04967898 Switzerland's Rahel Furrer (L) in action against German players Kim Naidzinavicius (C) and Saskia Lang (R) during the women's European Championship qualifying handball match between Germany and Switzerland in Coburg, Germany, 07 October 2015. EPA/NICOLAS ARMER

(Bild: Keystone/NICOLAS ARMER)

Oft sind sie in diesen Breitengraden nicht zu sehen, genauer gesagt, seit 1995 zum ersten Mal wieder: Die Auswahl der besten Handballerinnen der Schweiz tritt am Sonntag in Birsfelden, (15.00 Uhr, Sporthalle) zu einem EM-Qualifikationsspiel an.

Seit 1973 sind Spiele einer Schweizer Handball-Nationalauswahl der Frauen beim Verband festgehalten. 354 Partien sind es geworden seither, und die jüngste endete am Mittwoch mit der 230. Niederlage. Von den 191 Heimspielen fanden nicht einmal zwei Handvoll in Basel und der Region statt, was verdeutlicht, dass die Hochburgen im Frauen-Handball anderswo im Land angesiedelt sind.

Fünfmal war das Nationalteam in Basel zu Gast, zuletzt 1995 bei einem Freundschaftsspiel gegen Italien, das in der Sporthalle Pfaffenholz ausgetragen wurde – und mit 22:19 auch gewonnen wurde. Und jetzt also die Premiere in Birsfelden und das am Sonntag (15 Uhr, Sporthalle) mit einem Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2016 in Schweden. Gegner ist das klar favorisierte Frankreich, der Vize-Weltmeister von 2009 und 2011.

Die Qualifikation zur EM 2014 beendeten die Schweizerinnen sieg- und punktlos in einer Gruppe mit dem späteren Halbfinalisten Schweden, Serbien und Slowenien. In der Ausscheidung zur WM in diesem Jahr (5. bis 20. Dezember 2015 in Dänemark) gab es immerhin einen Sieg gegen Griechenland. Jetzt bekommt es die Schweizer Auswahl mit den beiden WM-Teilnehmern Deutschland und Frankreich sowie Island zu tun.

Einkalkulierte Niederlage zum Auftakt

epa04967905 Switzerland's coach Jesper Holmris reacts during the women's European Championship qualifying handball match between Germany and Switzerland in Coburg, Germany, 07 October 2015. EPA/NICOLAS ARMER

Jesper Holmris, der dänische Nationalcoach der Schweizer Frauen-Auswahl. (Bild: Keystone/NICOLAS ARMER)

Der Auftakt am Mittwoch verlief wie erwartet: Es setzte eine klare 18:29-Niederlage, wobei die Schweizerinnen, gestützt auf solide Defensivarbeit und Torhüterin Manuela Brütsch, erst kurz vor der Halbzeitpause mit 10:13 in Rückstand gerieten. Vor 2000 Zuschauern im oberfränkischen Coburg gab neben Zerin Oezcelik (Brühl-St. Gallen) die erst 16-jährige Xenia Hodel ihr vielversprechendes Debüt.

«Ich sehe im Nachwuchs viel Potenzial für die Zukunft», sagt Nationaltrainer Jesper Holmris, «es braucht jetzt einfach seine Zeit, bis diese Spielerinnen den Schritt auf die Stufe A-Nationalmannschaft gemacht haben.» Die Länderpielpause seit März war lang, und der 45-jährige Däne muss nach den Rücktritten von Ariane Geissmann und Azra Mustafoska das Team neu sortieren.

Die 16-jährige Hodel ist eine von sieben Spielerinnen, welche die Spono Eagles für die Auswahl stellen. Die Mannschaft aus Nottwil war die dominierende Mannschaft der vergangenen Saison in der höchsten Schweizer Liga, unterlag dann aber im Playoff-Final gegen Zug.

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Fraglich ist, ob am Sonntag in Birsfelden Karin Weigelt wieder einsatzbereit ist. Sie ist eine von vier Legionärinnen und verletzte sich beim letzten Einsatz für ihren norwegischen Verein Vipers Kristiansand am Knie. Weigelt ist mit 106 Länderspielen die routinierteste Spielerin neben Nicole Dinkel vom deutschen Spitzenteam TusSies Metzingen, die gegen Deutschland ihr 107. Spiel für die Schweiz bestritt.

Die Französinnen gewannen ihr Startspiel ebenso deutlich, wie die Schweiz ihres verlor: 27:17 hiess es gegen Island, und so wird auch am Sonntag in Birsfelden aus Schweizer Sicht schon achtbar sein, wenn die Mannschaft von Nationaltrainer Jesper Holmris ihre Haut teuer verkaufen kann.

» Tickets für das Spiel in Birsfelden gibt es bei Ticketcorner (11 bis 26 Franken). Die Partie kann bei handballTV.ch live verfolgt werden.

Aufgebot der Schweizer Handball-Nationalmannschaft der Frauen

Tor:
Tamara Aegerter (Spono Eagles, 15 Länderspiele/0 Tore), Manuela Brütsch (HSG Bad Wildungen/D, 102/0)
Feld:
Nicole Dinkel (TusSies Metzingen/D, 107/434), Lisa Frey (Spono Eagles, 31/64), Noëlle Frey (Spono Eagles, 34/61), Rahel Furrer (Spono Eagles, 26/53), Stephanie Haag (LC Brühl St. Gallen, 45/58), Tatiana Heini (Spono Eagles, 5/4), Xenia Hodel (Spono Eagles, 1/3), Seline Ineichen (Neckarsulmer Sport-Union/D, 28/15), Kerstin Kündig (LC Brühl St. Gallen, 33/41), Zerin Özcelik (LC Brühl St. Gallen, 1/0), Sibylle Scherer (LK Zug, 30/54), Karin Weigelt (Vipers Kristiansand/Nor, 106/328), Pascale Wyder (Spono Eagles, 14/11)

» Die Qualifikationsgruppen zur EM 2016
» Die Nationalmannschaft bei handball.ch



epa04967838 Switzerland's Xenia Hodel (C) in action against German players Lone Fischer (L) and Evgeniya Minevskaja (R) during the women's European Championship qualifying handball match between Germany and Switzerland in Coburg, Germany, 07 October 2015. EPA/NICOLAS ARMER

Debütantin: Die erst 16-jährige Xenia Hodel beim Spiel in Deutschland, wo sie drei Tore warf. (Bild: Keystone/NICOLAS ARMER)

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