Eine Stunde lang wandeln einige FCB-Spieler an Höchstnoten entlang, dann müssen nach konfuser Schlussphase und dem Ausgleich einige Bewertungen relativiert werden. Stark waren dennoch Marcelo Diaz, er nicht nur wegen seines herrlichen Treffers, oder Ivan Ivanov. Schwach war Mohamed Salah, der viel mehr aus den Möglichkeiten hätte machen müssen.
Yann Sommer | 5
Starke Strafraumbeherrschung, dazu zwei, drei starke Paraden bei den wenigen Chancen, die Steaua aufs Tor brachte und nicht über oder neben Selbiges abschloss.
Kay Voser | 4
Leistete sich einige Abwehraktionen, die in den Füssen des Gegners landeten, was jedoch folgenlos blieb. Hatte in Cristian Tanase einen der auffälligeren Steaua-Spieler gegen sich, beteiligte sich aber dennoch engagiert am Kombinationsspiel. War nach 22 Minuten der zweite mit Gelb belastete Basler Abwehrspieler, eine lächerliche Verwarnung, die ihn in seinem Eifer aber nicht bremste. Sieht in der Entstehung des Gegentreffers nicht vorteilhaft aus.
Fabian Schär | 4,5
Handelte sich früh die erste gelbe Karte der Partie ein und liess sich davon genauso wenige beeindrucken wie Voser. Hatte im Verbund mit Ivanov Steauas aktuellen Top-Torschützen im Griff, den Italiener Federico Piovaccari.
Ivan Ivanov | 5
Der beste Basler Verteidiger. Mit ausgezeichnetem Stellungsspiel, klaren Aktionen und dem Auge für den ersten Pass. Sah allerdings auch seinen Kopfball nach Eckball von Stocker in der 12. Minute von Daniel Georgievski auf der Linie geklärt. Konnte in der 88. Minute, als er auf die verwaiste linke Seite herausrücken musste, Adrian Popa nicht an der Flanke hindern, die zu Steauas Ausgleich führte.
Behrang Safari | 4,5
Auch von ihm war es eine gute erste Halbzeit. Er war offensiv so präsent, dass er nach schönem Doppelpass mit Streller vor seinem ersten Tor für den FCB nach der Rückkehr stand: Sein Schuss landete aber am Aussennetz (30.). Eine der vielen vergebenen Chancen, über die sich die Basler hinterher ärgerten. Schied in der 68. Minute mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel aus, die der ersten Diagnose nach zu einer langwierigeren Angelegenheit werden könnte.
Geoffroy Serey Die | 4,5
Feierte seine Premiere in der Champions League und machte das prima. Spielte den defensiven Part vor der Abwehr so lange giftig und schnörkellos, bis ihm die Kräfte zu schwanden. Wurde in der Schlussphase gegen Ajeti ausgewechselt.
Fabian Frei | 4,5
War an den Bilderbuch-Kombinationen im ersten Durchgang beteiligt, als die Ordnung noch stimmte und der FCB vor Spielfreude sprühte. Sah seinen Hechtkopfball auf Corner von Diaz von Steaua-Keeper Ciprian Tatarusanu pariert (12.), war dann in der entscheidenden Phase auch im Stande, beruhigend aufs Geschehen einzuwirken. Er verkörperte damit wie einige seiner Mitspieler die Basler Fallhöhe in dieser Partie.
Marcelo Diaz | 5
Eine herausragende Vorstellung des Chilenen in der ersten Halbzeit des. War der Taktgeber beim FCB, viel unterwegs, jederzeit anspielbar. Machte das Spiel mit seinem One-Touch-Fussball schnell. Sein Tor in der 48. Minute, ein Schlenzer aus vollem Lauf und aus über 20 Metern hoch ins rechte Eck – eine Augenweide. Tauchte dann, als es darauf ankam, wie so viele andere weg.
Valentin Stocker | 4
Fehler, wie ein fieser Ballverlust in der 36. Minute, der Steaua eine der wenigen gefährlichen Szenen eröffnete, wechselten sich mit guten Aktionen ab, so sein – abgefälschter – Schuss, der von der Lattenunterkante zurück ins Feld prallte (40.). Schien in der Schlussphase nicht mehr Bilde, wie man die wild anrennenden Gastgeber a) bremsen oder b) den Raum zum Kontern nutzen könnte.
Mohamed Salah | 3,5
Sorgte mit seinem Speed zwar für die gewünschte Aufregung in der Bukarester Hälfte, arbeitete sogar ein paar Mal anstandslos nach hinten, wenn es nötig war. Machte aber aus so mancher Kontermöglichkeit, vor allem nach dem Seitenwechsel viel zu wenig. Und war dann irgendwann nirgends mehr.
Marco Streller | 5
Er musste sich nach einem Tritt auf die rechte Wade bereits in der dritten Minute behandeln lassen. Hatte in der 10. Minute die erste Chance, als sein Schuss jedoch zu schwach geriet. Führte ansonsten ein schweres Leben, weil seinen 1,96 Metern Körpergrösse zwei Innenverteidiger von 1,94 (Gardos) und 1,95 (Szukala) entgegenstanden. Dann glückte Streller erst die entscheidende Balleroberung und der perfekte Querpass in den Lauf von Torschütze Diaz. Machte bei seiner Auswechslung in der 74. Minute nicht den Eindruck, als ob er gerne vom Platz gegangen wäre – und bestätigte dies später auch.
Taulant Xhaka | 4
Ersetzte in der 68. Minute den verletzten Safari und verteidigte rechts, während Voser die Seite wechselte. Stemmte sich den verzweifelt anrennenden Rumänen entgegen, brachte seine Seite allerdings nicht dicht. War dann noch mal Teil einer Rochade, als Ajeti ins Spiel kam, der auf rechts rückte und Xhaka dafür ins Mittelfeld.
Mohamed Elneny | 4
Kam in der 74. Minute für Streller, spielte zuerst ein paar gute Bälle, ward dann aber nicht mehr wahrgenommen.
Arlind Ajeti | –
Für Serey Die in der 85. Minute eingewechselt, und zu kurz im Spiel, um bewertet werden zu können – aber lange genug, um beim Ausgleichstor keine gute Figur abzugeben. Tatu kam relativ unbedrängt zum Abschluss.