Die Einzelkritik – der feine Ersatzmann und der Torschütze aus dem Nichts

Tomas Vaclik wird, ohne es zu wollen, zum Mann des Spiels, sein Ersatz Germano Vailati aus anderen Gründen auch. Fabian Frei beweist seine Wichtigkeit in Sousas Konzept und Shkelzen Gashi macht ganz vorne das, was er in der Liga nun schon 13-mal getan hat. Die Einzelkritik nach dem 1:1 gegen Sion.

Der Sittener Jagne Pa Modou, links, verwandelt einen Elfmeter gegen den Basler Torhueter Germano Vailati im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Sion, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 14. Februar 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Tomas Vaclik wird, ohne es zu wollen, zum Mann des Spiels, sein Ersatz Germano Vailati aus anderen Gründen auch. Fabian Frei beweist seine Wichtigkeit in Sousas Konzept und Shkelzen Gashi macht ganz vorne das, was er in der Liga nun schon 13-mal getan hat. Die Einzelkritik nach dem 1:1 gegen Sion.

Tomas Vaclik | 4,5
Wurde in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit so etwas wie der Mann des Spiels, ohne dafür etwas gemacht zu haben. Berührte vor dem 0:1 nach eigener Angabe Moussa Konaté nicht, erwartete deswegen eine Gelbe Karte gegen den Sittener, sah aber selbst die Rote. Machte nach dem dritten Platzverweis seiner Karriere, der ihm die Aussage: «der Schiri ist auch nur ein Mensch» entlockte, für den fälligen Elfmeter Germano Vailati Platz.

Fabian Schär | 4,5
Spielte für einmal im Zentrum der Dreierkette und hielt später fest, dass man aus der halbrechten Position halt schon andere Pässe spielen könne. Zeigte neben einem direkten Freistoss auf Andris Vanins in der Tat keine entscheidenden Auslösungen, erledigte seine Kernaufgabe gegen den Ball aber ohne Fehl und Tadel.

Marek Suchy | 4,5
Wechselte nach Behrang Safaris Auswechslung auf die linke Seite des Dreierblocks, wo er sich defensiv nichts ankreiden lassen muss. Verpasste dafür offensiv eine Möglichkeit per Kopf nach Matias Delgados Eckball. Dürfte gegen den FC Porto wieder mehr gefordert sein.

Behrang Safari | 4,5
Musste für Vailati Platz machen, nachdem er eine Halbzeit lang die linke Abwehrseite dicht gemacht hatte. Bewies dabei gar, dass er über eine längere Distanz mit dem rechten Fuss einen Rückpass spielen kann, was dem Schweden nicht immer zugetraut wird.

Der Basler Fabian Frei, links, schiesst auf das Tor gegen den Sittener Moussa Konate, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Sion, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 14. Februar 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Fabian Freis Einwechslung hat es scheinbar zwingend gebraucht in Sousas Offensivkonzept – nicht nur wegen seines Assists. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Taulant Xhaka | 5
Wer, wenn nicht Xhaka, hätte in dieser Situation seine Position derart mühelos wechseln können? Spielte nach Vacliks Platzverweis auf der rechten Abwehrseite, gewann dort wie zuvor im Mittelfeld viele Zweikämpfe und durfte sich, wenngleich erfolglos, an einem direkten Freistoss versuchen.

Mohamed Elneny | 3,5
Agierte für einmal weniger umsichtig, weniger lauffreudig und mit weniger Einfluss sowohl nach hinten als auch nach vorne im zentralen Mittelfeld.

Luca Zuffi | 4
Bleibt uns mit genau drei Szenen in Erinnerung: Hatte erstens Schmerzen im Knöchel nach Edimilson Fernandes’ Foul und spielte zweitens einen Freistoss auf Marco Strellers Kopf. Machte drittens in der 59. Minute Fabian Frei Platz und seinen Kopf frei für das Spiel gegen Porto.

Davide Calla | 4
Hätte in Minute 55 durchaus das 1:1 erzielten können, blieb mit seinem Schuss aus vielleicht zwei Metern aber an einem Verteidiger hängen. Schlug ansonsten die feine Flanke auf Streller, woraus eine grosse Möglichkeit entstand (-> Streller), und muss sich vorwerfen lassen, den einen oder anderen Ball zuviel verloren zu haben.

Shkelzen Gashi | 4,5
Bereits notierten wir im Kopf eine tiefere Bewertung für den albanischen Nationalspieler, doch wie so oft belehrte er die Betrachter aus dem Nichts eines Besseren. Traf zwanzig Minuten vor dem Ende nach Fabian Freis Querpass zum 1:1. Dass Léo Lacroix seinen Schuss entscheidend abgelenkt hatte, ändert nichts an der Tatsache, das Gashi bei bereits 13 Ligatreffern steht – auch wenn im Nachgang der Partie darüber diskutiert wurde, ob es gar ein Eigentor gewesen sei.



Der Basler Shkelzen Gashi, links, erzielt den Ausgleich zum 1:1 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Sion, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 14. Februar 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Der Schuss, der Basel den einen Punkt gegen Sion ermöglicht. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Matias Delgado | 3,5
Machte in der Pause Breel Embolo Platz, nachdem er Eckbälle geschlagen, Pässe gespielt, gar Kopfbälle gewonnen, aber praktisch keine Wirkung auf die Partie gehabt hatte.

Marco Streller | 4
Ass gegen die robusten Walliser Verteidiger hartes Brot und behauptete als einzige Spitze kaum Bälle. Hätte nach etwas mehr als einer Stunde und dem Doppelpass mit Embolo nach Callas Seitenwechsel durchaus ein Tor erzielen dürfen, scheiterte aber aus nächster Nähe an Vanins.

Germano Vailati | 5
Löffelte artig die Suppe, die das Leben einem Ersatztorwart serviert: Einwechslung, Elfmeter durch Pa Modou, Gegentor – und das alles noch vor der ersten Ballberührung. Hatte seine entscheidenden Szenen in Halbzeit zwei, als er die Schüsse von Ebenezer Assifuah und Daniel Follonier parierte. Ein feiner Ersatzmann, der im Cup seine Sache erledigt und in den anderen Wettbewerben zur Stelle ist, wenn es ihn braucht.

Breel Embolo | 4
Ersetzte in der Pause Delgado und brachte mit seiner inzwischen volljährigen Jugend Schwung in den Angriff. Traf kurz vor dem 1:1 den Pfosten und entlockte dem Publikum damit gar mehr Dezibel als bei der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung.

Fabian Frei | 5
Ersetzte Zuffi in Minute 59, stand wenig später mit seinem Pass am Ursprung des Ausgleichs und zeigte nicht nur damit, wie wichtig er in Sousas Offensivkonzept ist.

_
Bewertungsdurchschnitt: 4,3
Nicht eingesetzt: Degen, Samuel, Kakitani, Gonzalez

Nächster Artikel