Die Einzelkritik: Streller reisst es raus

Alex Frei trifft nicht und verletzt sich, Aleksandar Dragovic patzt und verletzt sich auch – dafür springen andere in die Bresche, Gastón Sauro etwa oder auch Fabian Schär. Valentin Stocker lässt nicht locker, und Marco Streller macht seinen Job mit zwei Toren, die dem FC Basel das 2:2 gegen den KRC Genk retten.

Hoch, höher, Marco Streller: Der FCB-Captain lenkt einen Eckball von Fabian Frei zum Ausgleich ins Tor. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)

Alex Frei trifft nicht und verletzt sich, Aleksandar Dragovic patzt und verletzt sich auch – dafür springen andere in die Bresche, Gastón Sauro etwa oder auch Fabian Schär. Valentin Stocker lässt nicht locker, und Marco Streller macht seinen Job mit zwei Toren, die dem FC Basel das 2:2 gegen den KRC Genk retten.

Yann Sommer | 3
In der ersten Halbzeit holte er zwei Mal den Ball aus dem Netz, in der zweiten bekam er gar keinen Ball mehr zu fassen. Das 0:1 muss Sommer auf seine Kappe nehmen, weil er zögert beim Herauslaufen auf den Steilpass von De Ceulaer und so Dragovic irritiert – ein Missverständnis der gröberen Sorte. Und passend zur momentanen Baisse des lange Zeit so untadeligen FCB-Keepers.

Philipp Degen | 4
Ein Aktivposten, aber nicht mit dem Zug, der ihn gegen Sion zum Matchwinner machte. Handelte sich früh eine (übertriebene) Verwarnung des Schiedsrichters ein, sucht noch nach dem Spielverständnis mit Vordermann Salah – kann sich aber das Lamentieren darüber gerne sparen.

Gastón Sauro | 5
Als Dragovic plötzlich nicht mehr da war, mutierte der junge Argentinier unvermittelt zum Abwehrchef. Spielte eine souveräne Partie mit Bedacht auf Absicherung seines Arbeitsbereichs.

Aleksandar Dragovic | 3
Erst eine frühe gelbe Karte, dann das Missverständnis mit Sommer vor dem 0:1 und schliesslich das kapitale Luftloch, das er vor dem 0:2 schlägt: Ein Abend zum Vergessen für den Österreicher, der sich dann auch noch als Krönung ohne Fremdeinwirkung eine Dehnung am Aussenband im linken Sprunggelenk zuzog.

Joo Ho Park | 4
Kehrte nach einer Pause zurück ins Team, defensiv konnte man ihm nichts ankreiden, ebenso wenig, was den Einsatz anbelangt, aber offensiv kam wieder einmal herzlich wenig vom Südkoreaner.

Mohamed Salah | 3
In der ersten Halbzeit hatte er noch ein paar ganz gute Offensivaktionen, aber wie er nicht die Gefahr gewahr wird, als De Ceulaer losmarschiert und den Belgier einfach gewähren lässt, zeugt nicht davon, dass der Ägypter verinnerlicht hat, auf was es im Defensivverhalten ankommt. In der zweiten Halbzeit irgendwann nicht mehr gesehen – so also, wie in den vorangegangenen Spielen auch.

Cabral | 4
Solider Match, ein, zwei schöne lange Bälle, mehr Einfluss darf man sich dann aber nicht vom Arbeiter im Mittelfeld erwarten, zumal Diaz die Bälle im Zentrum für sich beansprucht.

Marcelo Diaz | 3
Gemessen am läuferischen Aufwand, den der Chilene betreibt, ist der Ertrag mässig. Zwei, drei gute Spielverlagerungen und zwei Schüsse sind wenig. Die Mannschaft bräuchte ihn derzeit als Taktgeber und führenden Geist, aber er scheint immer noch sehr mit sich selbst beschäftigt. Machte nach einer Stunde einen resignierten Eindruck und wurde folgerichtig ausgewechselt.

Valentin Stocker | 5
Wahrlich nicht alles wollte ihm gelingen, aber er war mit seinem nicht erlahmenden Elan und seinem Willen ein wichtiger Akteur. Dem an ihm verursachten Penalty ging ein Hands des Innerschweizers voraus, dafür wurde ein Eckball von ihm in der ersten Halbzeit wiederum von Buffel klar mit der Hand gespielt. Insofern…

Marco Streller | 5,5
Er hatte die erste Chance, aus der man mehr machen kann, er schoss mit seinem schwächeren rechten Fuss, was eine leichte Beute für Van Hout war, er legte Alex Frei eine klare Chance auf, dann stand sein Ballverlust in kniffliger Situation am Ursprung des 0:2 – und man dachte schon, dass es ein trauriger Abend für Streller wird. Dann bekam er die Elfmeterchance, liess wie einst in Köln die Zunge vor dem Anlauf hervor blitzen – und verwandelte ganz sicher. Den sechsten Corner des FCB wuchtete er in der 84. Minute zum verdienten Ausgleich ins Tor – und so wurde es  doch noch ein bisschen sein Abend.

Alex Frei | 3,5
Die vergebenen Chancen des Alex Frei fanden ihre Fortsetzung gegen Genk. Als ihm Streller nach einer der besten Kombinationen in der 30. Minute den Ball pfannenfertig auflegte, hüpfte die Kugel kurz auf – und dahin war auch diese Möglichkeiten. Frei kämpfte mit grossem Einsatz um weitere Chancen, und bezahlte den Kopfball in der 42. Minute mit Schmerzen: Er knallte mit Ngongca Schädel zusammen und erlitt eine klaffende Platzwunde über der Augenbraue, die mit zwölf Stichen in der Halbzeitpause genäht wurde und seine Auswechslung unumgänglich machte.

Jacques Zoua | 4
Ersetzte nach dem Seitenwechsel Alex Frei. Gross zu Chancen kam er nicht, aber er sorgte mit seiner Wasserverdrängung immerhin dafür, dass es sich die Belgier nicht zu gemütlich machen konnten.

Fabian Schär | 5
Wurde in der 53. Minute für den verletzten Dragovic eingewechselt und machte seine Sache ausgezeichnet. Sicher im Kopfball- und Stellungsspiel, und als er sich in der 83. Minute in den Angriff einschaltete, kam er aus 18 Metern sogar zu einer guten Abschlusschance.

Fabian Frei | 4,5
Für ihn machte Diaz in der 70. Minute Platz. Schlug den Eckball herein, den Streller zum 2:2 verwertete und hatte überdies in der 88. Minute noch den Siegteffer auf dem Fuss.

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