Die FCB-Einzelkritik – mit der Gewieftheit des Routiniers

Yann Sommer mit weisser Weste, Aleksandar Dragovic mit giftiger Zweikampfführung sowie der auf die Zähne beissende und die matchentscheidende Szene gewieft provozierende Marco Streller – die herausstechenden Figuren beim Arbeitssieg des FC Basel gegen St. Gallen.

Sein zehntes Saisontor in der Super League brachte die Entscheidung gegen den FC St. Gallen: Marco Streller jubelt über seinen verwandelten Foulelfmeter, links Fabian Schär. (Bild: Reuters/ARND WIEGMANN)

Yann Sommer mit weisser Weste, Aleksandar Dragovic mit giftiger Zweikampfführung sowie der auf die Zähne beissende und die matchentscheidende Szene provozierende Marco Streller – die herausstechenden Figuren beim Arbeitssieg des FC Basel gegen St. Gallen.

Yann Sommer | 5
War mit einer Fussabwehr gegen Etoundi zur Stelle (72.), als St. Gallen nach dem Rückstand die Pace erhöhte. Der FCB-Goalie pflückte zuverlässig, was in seinen Strafraum kam, aber das war an diesem Abend nicht besonders viel.

Markus Steinhöfer | 4
Als Linksverteidiger findet er nicht den Offensivdrang wie auf dem rechten Flügel. Mathys bereitete ihm im ersten Durchgang einige Mühe, danach brannte auf seiner Seite nichts mehr an.

Fabian Schär | 4,5
Ein Spiel ohne gröberen Aussetzer des Senkrechtstarters in der Innenverteidigung. Beschwor eine heikle Szene herauf, als er Etoundi an der Strafraumkante fällte. Ansonsten sicher im Stellungs- und Kopfballspiel. Unterstrich seine Gefährlichkeit bei stehenden Bällen im gegnerischen Strafraum und verpasste sein fünftes Saisontor nur knapp, als er bei einer zu kurzen Lopar-Abwehr zur Stelle war, den schwierig zu nehmenden Ball aber übers Tor setzte (58.).

Aleksandar Dragovic | 5
Das dürfte nach seinem Geschmack gewesen sein: Ein giftiger Zweikämpfer in einer vor allem über Zweikämpfe geführten Partie. Konnte im Verbund mit Schär den über eine ziemliche Wasserverdrängung verfügenden Etoundi zwar nie ganz ausschalten, kontrollierte St. Gallens Sturmspitze aber wirksam.

Philipp Degen | 4
Er hatte schon nach wenigen Augenblicken mit einer Direktabnahme, die sich gefährlich auf Lopars Tor senkte, die erste Offensivaktion, kam aber nicht so auf Touren, wie das zuletzt der Fall gewesen war. Die St. Galler bearbeiteten den rechten Basler Flügel gut, liessen wenig Räume und provozierten auch bei Philipp Degen den einen und anderen Ballverlust. Sekunden nach Wiederbeginn bot sich ihm gleich eine Riesengelegenheit, doch sein Schuss ging meilenweit daneben.

Cabral | 4
Ganz darauf bedacht, seine Staubsaugerfunktion im defensiven Mittelfeld auszufüllen, gelang es ihm, die Kreise von St. Gallens Spielmacher Oscar Scarione zu stören. In Ballbesitz verlegte er sich eher auf den sachlichen Querpass als den riskanten Ball nach vorne zu spielen.

David Degen | 3,5
Gegen eine gut organisierte Defensive der Gäste kam er nicht zur Entfaltung. Eine Direktabnahme im ersten Durchgang, ein Schuss ans Aussennetz aus aussichtsreicher Position nach Seitenwechsel – das es war dann fast schon, was er an Wirkung erzielte.

Fabian Frei | 4
Erhielt den Vorzug vor Diaz und Yapi und war ein unermüdlicher Rackerer und Zwei-Wege-Spieler, der kreativ aber so gut wie nicht in Erscheinung trat. Dafür mit dem ersten echten Torschuss in der 30. Minute, den er ebenso von Lopar pariert sah wie in der 86. Minute, als er alleine vor dem Sankt Galler Keeper auftauchte und scheiterte.

Valentin Stocker | 4,5
Nicht so wirkungsvoll und durchschlagskräftig wie vor zwei Wochen – dafür wieder präsenter und griffiger in der Zweikämpfen als zuletzt in Thun. Spielt er wie gegen St. Gallen im Zentrum, fehlt sein Punsh am Flügel. Von den vielen ruhenden Bällen, die der FCB trat, gingen ein paar wirkungslose auf sein Konto, allerdings auch der Corner in der 39. Minute, der sich mit Effet fast ins Tor senkte – hätte Lopar nicht aufgepasst.

Alex Frei | 3,5
Es bleibt ein zwiespältiger Auftrag, den Alex Frei da am linken Flügel von Murat Yakin gefasst hat. Er konnte sich mit seinen Mitteln so gut wie nicht ins Spiel einbringen. Dazu kam, dass seine stehenden Bälle verpufften und nur einmal Gefahr heraufbeschworen – in der 58. Minute, als Lopar seinen Freistoss Fabian Schär vor die Füsse faustete. Nach 62 Minuten machte Alex Frei Platz für Mohamed Salah.

Marco Streller | 5
Eine erste Halbzeit lang sah er fast keinen Ball im Abwehrdickicht, dass die Sankt Galler um Montandon und Besle errichtet hatten. Zog sich eine Schnittwunde am Schienbein zu, die in der Pause genäht werden musste, biss auf die Zähne und holte mit der Gewieftheit des Routiniers den spielentscheidenden Elfmeter heraus. Verwandelte diesen dann ungerührt und sicher zu seinem zehnten Tor in der Liga (das 14. wettbewerbsübergreifend). Mission completed.

Mohamed Salah | 4,5
Kam in der 62. Minute für Alex Frei, und sein Antritt, sein Dribbling vom linken Flügel aus ebnete den Weg zur spielentscheidenden Szene. Unwiderstehlich zog er in der 89. Minute nach einem Ballverlust von Mutsch allein aufs Gästetor, liess die prächtige Gelegenheit jedoch liegen.

Marcelo Diaz | –
Wurde in der 81. Minute für David Degen eingewechselt und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.

Der FCB wechselte nur zweimal aus.

 

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