Nicht nur wegen seiner beiden Treffer war der Ägypter Mohamed Salah der herausragende Spieler beim Zittersieg des FC Basel in den Cup-Achtelfinals. Schwächen offenbarten die Basler vor allem defensiv.
Germano Vailati | 4,5
Konnte im «Heimspiel» in «seinem» Tessin bei den beiden Gegentreffern nichts ausrichten, sah sich in der zweiten Halbzeit noch mehrmals brenzligen Situationen gegenüber, liess sich aber nicht noch ein drittes Mal überwinden, auch nicht vom Energiebündel Simone Rapp (81.).
Gastón Sauro | 3
Bekundete Schwierigkeiten, wenn die Locarnesi mit ihren pfeilschnellen Konterspielern kamen, wurde beim Ausgleich überlaufen und verteidigte beim 2:1 völlig ungenügend. Hatte mehr schwache als starke Momente, zu denen ein rigoros gewonnenes Luftduell gehörte, das den 2:2-Ausgleich einleitete, und ein Kopfball, der in der 109. Minute das Ziel knapp verfehlte. Dass ihm Wettkampfpraxis fehlt, konnte er nicht kaschieren.
Fabian Schär | 3
Nach etlichen guten Auftritten ein schwächerer, der zeigt, dass es bei einem jungen Spieler nicht störungsfrei bergauf geht. Verschätzte sich beim zweiten Gegentor, woraufhin Mazzola alleine losziehen konnte. Das war aber nicht der einzige wackelige Moment von Schär, der auch einen guten hatte: sein langer Ball in den Lauf von Salah zum 0:1.
Arlind Ajeti | 4
Kam wieder mal zum Handkuss nach dem Einstand unter unglücklichen Umständen bei der Niederlage in Luzern und war wie seinerzeit Teil eines Dreierabwehrblocks. Machte seine Sache ordentlich, musste zur Pause aber aufgrund von muskulären Problemen passen.
Philipp Degen | 3,5
In vorgeschobener Rolle am rechten Flügel hatte er noch mehr Gelegenheit, sich dem Offensivspiel zu widmen, blieb dabei aber zu wenig konkret. Verlor beim ersten Gegentreffer den Torschütze aus den Augen, als er kurzzeitig im Dreierabwehrblock agierte. Nachdem er auf links beordert wurde, schaffte er es nicht mehr, für Ruhe und Ordnung auf seiner Seite zu sorgen.
Cabral | 4
Sicherte für den omnipräsenten Diaz ab. Im 3-4-3 zwar etwas weiter vorne positioniert, aber ohne Akzente im Vertikalspiel. Viele Zweikämpfe gab es im Mittelfeld nicht zu führen, weil die Tessiner dieses wenn, dann mit langen Bällen auf die Flügel überbrückten.
Marcelo Diaz | 4,5
Wahrscheinlich der Spieler mit den meisten Ballkontakten neben Salah. Verteilte das Gerät umsichtig, spielte ein paar raffinierte Pässe, schoss wiederholt aus der zweiten Reihe, verlor aber auch ein paar Zweikämpfe im Zentrum in der Phase, als den Gastgebern eine breite Brust gewachsen war.
Joo Ho Park | 4
Spielte eine ordentliche erste Halbzeit in der für ihn ungewohnten Rolle als linker Flügelspieler vor der Dreierabwehr. Die zweite Halbzeit fiel etwas wirrer aus, aber der Südkoreaner hatte seinen Fuss im Spiel bei der Entstehung des Siegtreffers.
Mohamed Salah | 5,5
Ein Aktivposten und ständiger Unruheherd. Markierte zwei Treffer, war an fast jeder gefährlichen Aktion des FCB beteiligt, schuftete bis in die Verlängerung hinein, ehe ihm langsam der Saft ausging. Ein starker Auftritt des Ägypters, dem es nur an der Effizienz im Abschluss fehlte.
Jacques Zoua | 3,5
Hatte die erste Chance, als Mitrovic seinen Kopfball auf der Linie blockieren konnte (5.). Blieb, was Durchsetzungsvermögen anbelangt, einiges schuldig, tauchte irgendwann ab, und als er wieder da war, wusste er mit seinen Chancen wieder nichts anzufangen.
Alex Frei | 3,5
Bemüht, aber weitgehend glücklos in neuer Rolle in einem Drei-Mann-Sturm. Seine ruhenden Bälle verpufften ausnahmslos. Sah seine beste Chance in der 71. Minute von Mitrovic vereitelt.
Markus Steinhöfer | 3,5
Kam nach der Pause für Ajeti, besetzte aber die rechte Seite. Machte zwar Dampf nach vorne, brachte jedoch wenig Brauchbares zustande. Ein Ausrutscher im ungünstigesten Moment bescherte den Gastgebern in der 89. Minute noch eine heisse Situation, die von Park geklärt wurde.
Marco Streller | 4,5
Hatte sich auf der von der Sonne verwöhnten Ersatzbank eigentlich auf keine grossen Taten eingerichtet, musste nach dem Rückstand dann aber ganz schnell auf Betriebstemperatur kommen. Mit dem Assist zum Ausgleich erzielte seine Einwechslung für Philipp Degen den gewünschten Effekt.
Valentin Stocker | 5
Kam in der 102. Minute und war eigentlich zu kurz auf dem Platz, um bewertet werden können. Mit dem Siegtreffer, den er mit der ganzen ihm eigenen Entschlossenheit erzielte, verdiente er sich dennoch eine gute Beurteilung.