Die Fifa bleibt hart: Barça darf ein Jahr lang keine Spieler verpflichten

Der Weltfussballverband Fifa kommt dem FC Barcelona nicht entgegen. Weil Barça in der Vergangenheit minderjährige Fussballer verpflichtet und damit gegen die Fifa-Richtlinien verstossen hat, dürfen die Katalanen nun während zwei Transferperioden keine neuen Spieler verpflichten.

epa04359757 Uruguayan striker Luis Suarez (C) poses with a FC Barcelona shirt with his name and number during his official presentation with the club next to sports director Andoni Zubizarreta (L) and sports vicepresident Jordi Mestre (R), five weeks afte (Bild: EPA/Toni Albir)

Der Weltfussballverband Fifa kommt dem FC Barcelona nicht entgegen. Weil Barça in der Vergangenheit minderjährige Fussballer verpflichtet und damit gegen die Fifa-Richtlinien verstossen hat, dürfen die Katalanen nun während zwei Transferperioden keine neuen Spieler verpflichten.

Die Hiobsbotschaft für den FC Barcelona kam Anfangs April dieses Jahres: Der Weltfussballverband Fifa gab bekannt, dass die Katalanen mit einer Transfersperre von zwei vollen Transferperioden belegt würden. Der Grund: Barça hatte interkontinentale Transfers minderjähriger Fussballer getätigt. Diese sind gemäss den Fifa-Richtlinien zum Schutz Minderjähriger verboten.

Im Detail geht es um zehn Fälle zwischen 2009 und 2013, bei denen Artikel 19 des Reglements verletzt wurde, der internationale Transfers von Minderjährigen nur mit Sondergenehmigung der Fifa erlaubt – etwa wenn die Eltern umziehen oder, bei 16- bis 18-Jährigen, wenn der Vereinswechsel innerhalb der Europäischen Union vonstatten geht. Im März hatte die Fifa Barcelona die Verpflichtung von sechs Spielern aus Korea, Frankreich, Nigeria und Kamerun untersagt.

Einer von bislang sechs Neu-Verpflichtungen des FC Barcelona: Ivan Rakitic, Möhlin.

epa04359358 FC Barcelona’s Croatian midfielder Ivan Rakitic during his presentation prior to the Joan Gamper Trophy soccer match against Mexican team Club Leon at camp Nou stadium in Barcelona, northeastern Spain, 18 August 2014. (Bild: ALEJANDRO GARCIA)

Der FC Barcelona hatte nach Bekanntgabe des Urteils Einspruch erhoben. Nur deswegen konnte in diesem Sommer der Möhlemer Ivan Rakitic (ex FC Basel) von Sevilla nach Barcelona wechseln. Und auch den weltweit als «Beisser» bekannte Luis Suarez war noch rasch, rasch vom FC Liverpool losgeeist worden, so lange wegen des Einspruchs Transfers noch erlaubt waren.

Barcelona muss zudem eine Geldstrafe von 450’000 Franken bezahlen, was den Club weit weniger schmerzen dürfte als das Verbot, neue Spieler zu verpflichten. Immerhin: Dank der Aufschiebenden Wirkung des Einspruchs durfte Barça in diesem Sommer die dringend nötige Blutauffrischung seiner Mannschaft vornehmen. Für ein Transfervolumen von insgesamt rund 185 Millionen Franken haben die Katalanen bislang eingekauft.

Und Barcelona könnte in dieser Transferperiode noch weiter neue Spieler verpflichten, da die Sperre ausdrücklich für «zwei volle Transferperioden» gilt. Das heisst, dass die bereits angebrochenen Sommer-Transferperiode nicht unter die Strafe fällt.

Danach aber ist für ein Jahr lang Schluss. Ausser, Barcelona geht mit seinem Fall vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Dann könnte noch einmal eine aufschiebende Wirkung in Kraft treten. Sonst gilt: In diesem Winter und im Sommer 2015 darf der FC Barcelona keine Spieler verpflichten.

Die bisherigen Neuverpflichtungen des FC Barcelona im Sommer 2014
Spieler Geschätzte Ablöse in Fr.
Luis Suarez (FC Liverpool) 97 Millionen
Ivan Rakitic (FC Sevilla) 22 Millionen
Jérémy Mathieu (FC Valencia) 24 Millionen
Marc-André ter Stegen (Gladbach) 15 Millionen
Claudio Bravo (Real Sociedad) 15 Millionen
Thomas Vermaelen (Arsenal) 12 Millionen

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