Die Basler Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka waren die stärksten Schweizer Spieler beim 1:3 gegen Argentinien – Innenverteidiger François Affolter wenn nicht der schlechteste, so doch der naivste Akteur.
Diego Benaglio | 4
Keine Gelegenheit, um sich auszuzeichnen, beim ersten Gegentor fast regungsloser Zuschauer und zur Pause aufgrund von einem Ziehen in der Muskulatur prophylaktisch ausgewechselt.
Stephan Lichtsteiner | 4
Wenn er fussballerisch nicht gross auffällt, dann immerhin durch grosse Gesten und Diskussionen mit den Schiedsrichtern. Immerhin: Dem Wahl-Turiner gelangen zwei, drei vernünftige Offensivaktionen. Beim ersten Gegentor gegen Messi überfordert.
Philippe Senderos | 4
Dass er zur Zeit keine Ernstkampfpraxis besitzt, konnte er nicht kaschieren. Stand aber solange solide und ruhig im Abwehrzentrum, bis auch er von Messi beim zweiten Gegentor zum Statisten degradiert wurde.
François Affolter | 3
Er hatte seine gute Szenen, er spielte auch ein paar ordentliche auslösende Pässe, aber unter dem Strich verbockte er zwei Gegentore, und im Zweikampf mit Sergio Agüero – unmittelbar vor dem Schweizer Ausgleich – hätte es auch gut und gerne für eine Notbremse Rot geben können.
Ricardo Rodriguez | 4,5
Spielte unerschrocken nach vorne, weil ihn Maxi Rodriguez weniger forderte als man das angenommen hatte und ist als linker Aussenverteidiger die lebhaftere Variante als Reto Ziegler.
Gökhan Inler | 4
Misst man ihn an den Erwartungen, die an ihn zum Beispiel vom Trainer gestellt werden, dann hat der Captain zu wenig konstruktiv Einfluss aufs vertikale Spiel. Seine Fehlpassquote hängt auch damit zusammen, dass er im Zentrum mehr Ballkontakte als andere hat.
Blerim Dzemaili | 4
Der Aggressivleader im Mittelfeld, der dann jedoch, wenn es kreativ werden soll, an seine Grenzen stösst. Aber: Einen von seiner Sorte kann jede Fussballmannschaft gebrauchen
Xherdan Shaqiri | 5,5
Kein Messi, das natürlich nicht, aber der beste Schweizer Spieler. Seine Umtriebigkeit, seine Explosivität und seine Courage verleihen dem Spiel etwas Unberechenbares und Herz.
Granit Xhaka | 5
Dafür, dass er noch zu den Novizen im Nationalteam gehört, spielt er bereits eine dominante Rolle. Wurde von Hitzfeld auf drei verschiedene Positionen beordert, wobei man Xhaka so wie im Verein gerne länger von weiter hinten aus agieren sehen würde. Hatte mit einer schönen Volleyabnahme die beste Schweizer Chance vor dem Seitenwechsel.
Fabian Frei | 3,5
An ihm lief die erste Halbzeit mehr oder weniger vorbei, auch deshalb, weil die Schweiz rechtslastig spielte und weil bei den Argentiniern Maxi Rodriguez bei seiner Rückkehr ins Nationalteam dezidiert seinen defensiven Auftrag ernst nahm und Frei den Flügel dicht machte.
Admir Mehmedi | 4
Nach dem Transfer zu Kiew fehlt ihm zwar die Ernstkampfpraxis, einen fitten Eindruck machte er aber, war viel unterwegs und hatte seinen Fuss bei der Entstehung des 1:1 im Spiel. Bei seiner einzigen Abschlusssituation hätte er gescheiter noch einmal abgespielt.
Marco Wölfli | 4,5
Ersetzte Benaglio nach der Pause, musste beim ersten Schuss nachfassen, parierte allerdings mit einer starken Reaktion gegen einen Spitzkick von Agüero.
Eren Derdiyok | 3,5
Gerade aus einer Verletzung zurück (Tritt in eine Glasscherbe), war es nach der Einwechslung zur Halbzeit für Fabian Frei nicht Derdiyoks Abend: Erst trat er zweimal über den Ball, und als er es dann zwingen wollte, verletzte er sich am linken Schienbein.
Reto Ziegler | 4
Weil ihm Rodriguez auf Links vor der Sonne steht, diesmal für Lichtsteiner als Rechtsverteidiger eingewechselt. Sammelte dort keine schlagenden Argumente, um Startelfambitionen anmelden zu können.
Valentin Stocker | 4
Kam in der 66. Minute für Dzemaili, den Platz auf dem linken Flügel machte ihm Xhaka frei und in zwei, drei Szenen deutete Stocker an, dass er auch im Nationalteam schnell wieder eine Hilfe sein kann.
Zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können: Innocent Emeghara, der in der 82. Minute für Mehmedi kam, und Matias Vitkieviez, der anstelle des verletzten Derdiyok in der 87. Minute im Nationalteam debütierte.