Die Sharks und das Gift der Überheblichkeit

Vor 896 Zuschauern in der St. Jakob-Arena gewinnt der EHC Basel Sharks gegen die GCK Lions mit 4:3 (2:0, 1:1, 0:2) im Penalty-Schiessen. Nach zwei Toren in den ersten 59 Sekunden ruhen sich die Basler früh auf ihren Lorbeeren aus – nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Heimsieg nach Penaltyschiessen – die EHC Basel Sharks gegen die GCK Lions. (Bild: Dominik Plüss)

Vor 896 Zuschauern in der St. Jakob-Arena gewinnt der EHC Basel Sharks gegen die GCK Lions mit 4:3 (2:0, 1:1, 0:2) im Penalty-Schiessen. Nach zwei Toren in den ersten 59 Sekunden ruhen sich die Basler früh auf ihren Lorbeeren aus – nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

So spektakulär der Auftakt war, mit zwei Toren in der ersten Spielminute, so bezeichnend war die Parallele zum Heimspiel gegen Visp in der Vorwoche, als die Sharks sogar einen Drei-Tore-Vorsprung verspielt hatten. Diesmal behielt der EHC immerhin das bessere Ende im Penaltyschiessen für sich: Kyle Greentree sicherte seinem Team den Extrapunkt.

«Wir hatten zwei gute Drittel, und dann entschieden wir uns wohl, mit dem Spielen aufzuhören», sagt EHC-Topscorer Kyle Greentree zum knapp gewonnen Match. Damit spricht der Kanadier das Hauptproblem seines Teams an: Scheinen sie ihrem Gegner voraus zu sein, bleiben die Sharks stehen.

«Wir müssen konsistenter spielen»

Zwei weitere Vertragsverlängerungen

Center Marco Vogt (23) für zwei weitere Jahre plus Option sowie Flügelstürmer Cyrille Scherwey (24) bis 2015 haben ihre Verträge bei den EHC Basel Sharks verlängert. Der Ex-Oltener Vogt kommt in der laufenden Saison auf 19 Scorerpunkte, Scherwey in der zweiten Saison in Basel in 78 Spielen auf 32 Punkte.

EHC-Trainer Dino Stecher sieht das Problem in der Haltung seines Teams: «Für mich war das Arroganz und Überheblichkeit. Das ist für uns wie Gift: Kaum kippt das Spiel ein bisschen, fangen alle an zu straucheln.»

Dieses Muster der Sharks widerspiegelt sich nicht nur in den einzelnen Spielen. Er lässt sich auch auf der Makroebene dieser Saison erkennen. Nach jeder Siegerserie sind jeweils einige Niederlagen nötig, damit die Basler wieder in Fahrt kommen.

«Wir müssen konstanter spielen,» fordert Greentree, «man würde denken, dass wir es nach einem halben Jahr besser wüssten. Dem ist anscheinend aber noch nicht so.»

Die Playoffs rücken näher

Bis zu den Playoffs ist bereits die Hälfte der Zeit dieser Saison verstrichen, Basel rangiert auf Platz 6 und angesichts des Auf und Ab der Sharks mag Stecher keine Prognose stellen: «Es ist alles möglich. Es ist möglich, einen Schritt nach vorne zu machen. Nach dem Auftreten vom Dienstag sieht man aber auch, wo bei uns die Schwäche liegt.»

Manche Hindernisse für die Sharks lassen sich nur mit der Zeit bewältigen. «Wir sind auch noch eine junge Mannschaft und haben Spieler, die sich einfach noch nicht bewusst sind, was es wirklich braucht, um Erfolg zu haben,» so Stecher, «es gibt gewisse Gruppen, die nicht realisieren, dass Hockey nicht nur Spass macht, sondern mit harter Arbeit und Disziplin verbunden ist.»

EHC Basel Sharks–GCK Lions 4:3 (2:0, 1:1, 0:2)
St. Jakob-Arena. – 896 Zuschauer. – SR Mandioni. Tore: 1. (0:20) Stefan Flückiger 1:0, 1. (0:59) Remo Hunziker 2:0, 26. Remo Heitzmann 2:1, 38. Brandon Buck 3:1, 48. Kevin Kühni 3:2, 55. Alex Nikiforuk 3:3. – Penaltyschiessen: Julian Schmutz und Kyle Greentree treffen für Basel.

Die Spiele der Sharks bis Jahresende
Do, 12.12. (20.00 Uhr, St. Jakob-Arena): Sharks–SCL Tigers
Di, 17.12. (20.00 Uhr, Forum d’Octudure, Martigny): HC Red Ice Martigny–Sharks
Sa, 21.12. (20.00 Uhr, St. Jakob-Arena): Sharks–HC La Chaux-de-Fonds
Mo, 23.12. (20.00 Uhr, St. Jakob-Arena): Sharks–HC Thurgau
Fr, 27.12. (20.00 Uhr, Schoren, Langenthal): SC Langenthal–Sharks
So, 29.12. (16.00 Uhr, St. Jakob-Arena): Sharks–HC Ajoie

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