Erst mit der Schlusssirene in der Verlängerung gelingt Lugano der entscheidende Wurf. Die Starwings verlieren gegen den Meister eine faszinierende Partie mit 100:102, auf einen Playoff-Platz haben die Nordwestschweizer zwei Punkte Rückstand.
Bei der Vorstellung der Spieler weht ganz schön viel Pathos durch die Sporthalle Birsfelden, denn im Hintergrund erklingt «Sirius» von Alan Parsons Project. Nicht übermässig laut, aber eben doch klar erkennbar. Das Musikstück ist der Basketballwelt aus den 1990er Jahren bekannt; es untermalte das Einlaufen der Chicago Bulls, der einstigen Übermannschaft um Michael Jordan.
Nun ist die Nationalliga A des Schweizer Basketballs nicht die amerikanische Profiliga NBA. Aber die Starwings sind, wenn auch keine Übermannschaft dieses Championats, so doch die positive Überraschung der Saison.
Daran ändert auch die 100:102-Niederlage gegen den Meister aus Lugano in einer phasenweise höchst unterhaltsamen Partie nichts. Im Gegenteil: Die Starwings waren den Tessinern über weite Strecken ebenbürtig, zwangen den Meister mit teils spektakulären Punkten in die Verlängerung und hatten mit Riley Luettgerodt die überragende Figur in ihren Reihen. Der Amerikaner erzielte allein in der ersten Halbzeit 19 Punkte und kam bis zum Schluss ebenso wie Kaylon Williams auf 27.
Eine Serie geht zu Ende
Die Niederlage im zweiten Spiel der Qualifikation wurde schliesslich erst mit der Schlusssekunde Tatsache: Antonio Ballard erzielte beim Stand von 100:100 die zwei letzten Punkte. Das fabelhafte Ende, das sich der neutrale Besucher wünscht.
Damit endet für die Starwings eine Serie von zuletzt drei Siegen in Folge. Zu dieser gehören der grösste Auswärtserfolg der Saison gegen die Lions de Genève und die Punkte aus dem ersten Spiel der zweiten Qualifikationsphase gegen den BBC Monthey. Die Playoffs sind derweil trotz der Leistung gegen den Meister weiterhin kein offizielles Ziel der Starwings. Auch wenn das Ehrenpräsident Jean-Luc Martin Sekunden nach dem Spielende unter dem Einfluss der Emotionen anders sieht.
Die Ausgangslage für das Erreichen der Playoffs
Um einen dieser vier Plätze zu erreichen, muss für Roland Pavloskis Team wohl folgendes zusammenkommen: Die Starwings müssen gegen Monthey, den auf dem Papier schwächsten Gegner dieser Sechsergruppe, auch das zweite Spiel gewinnen. Zudem müssen sie darauf hoffen, dass die ersten Drei nur untereinander Punkte abgeben, gegen die direkten Konkurrenten der Starwings in der zweiten Tabellenhälfte aber ausnahmslos gewinnen. Und die Nordwestschweizer brauchen auch gegen die grossen Vier weiterhin Punkte.
Beispielsweise gegen Fribourg Olympic. Der Rekordmeister liegt auf dem dritten Platz, hat drei Punkte Vorsprung auf die Starwings und ist deren nächster Gegner. Auf Neuchâtel und den vierten Platz haben die Starwings zwei Punkte Rückstand.
«Wir müssen entweder gegen Fribourg oder Neuchâtel gewinnen», sagt Pavloski. Der Trainer ist enttäuscht nach der Niederlage. Aber seine innere Zufriedenheit kann er nach dieser Leistung nicht verbergen hinter dem breiten Lächeln, das einfach nicht aus seinem Gesicht verschwinden will.