Die Suche nach dem Team für die Endrunde

Die Schweiz testet am Freitag in Trnava gegen die Slowakei (20.45 Uhr). Nationaltrainer Vladimir Petkovic steht bei der Findung der EM-Formation vor allem im zentralen Mittelfeld vor wegweisenden Fragen – und in der Offensive wird die Integration von Breel Embolo vorübergehend unterbrochen.

Goekhan Inler beim Training mit der Schweizer Fussballnationalmannschaft in Freienbach am Mittwoch, 11. November 2015. (KEYSTONE/Walter Bieri)

(Bild: Keystone/WALTER BIERI)

Die Schweiz testet am Freitag in Trnava gegen die Slowakei (20.45 Uhr). Nationaltrainer Vladimir Petkovic steht bei der Findung der EM-Formation vor allem im zentralen Mittelfeld vor wegweisenden Fragen – und in der Offensive wird die Integration von Breel Embolo vorübergehend unterbrochen.

Marek Hamsik kennt sie beide, Gökhan Inler und Valon Behrami. Die drei standen gemeinsam beim SSC Neapel unter Vertrag. Während Hamsik, der slowakische Nationalspieler, weiterhin am Golf von Neapel seiner Arbeit nachgeht, sind die beiden Schweizer dem Ruf der lukrativen englischen Premier League gefolgt. 

Am Freitag treffen sich die drei wieder. Die Schweiz spielt in Trnava gegen die Slowakei (20.45 Uhr). In einem Test für zwei Mannschaften, die sich in ihren Qualifikationsgruppen zur Europameisterschaft als Zweite durchgesetzt haben; die Schweizer hinter England, die Slowakei hinter Spanien.

EM-Qualifikation
Während die Schweiz und andere Mannschaften Testspiele absolvieren, geht es für acht Nationen um die letzten vier Plätze an der Europameisterschaft. » Vorschau auf die Barrage

Hamsik stand bei allen Qualifikationsspielen in der Startaufstellung des slowakischen Teams und erzielte mit fünf Treffern fast einen Drittel der 17 Tore. Inler und Behrami waren mit acht respektive sieben Einsätzen ebenfalls wesentliche Erfolgsfaktoren auf dem Weg nach Frankreich.

Kaum eingesetzt in Leicester und Watford

Ähnlich wie Innenverteidiger Fabian Schär kommen die beiden im Verein aber kaum mehr zum Zug. Das begann bei Inler bereits in Neapel, wo er in der Liga 2014/15 weniger als 20 Spiele bestritt, nachdem er in den acht Jahren zuvor in verschiedenen Clubs immer auf über 30 Einsätze gekommen war.

Bei Leicester City stand der 31-jährige Captain der Nationalmannschaft in der laufenden Spielzeit nur bei drei von zwölf Partien auf dem Platz, dem 30-jährigen Behrami läuft es mit sieben Nominierungen beim Watford FC nur unwesentlich besser. Damit sammeln die beiden Lenker des defensiven Mittelfelds der Nationalmannschaft in ihren Vereinen kaum Spielpraxis.



Coach Vladimir Petkovic beim Training mit der Schweizer Fussballnationalmannschaft in Freienbach am Mittwoch, 11. November 2015. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Vladimir Petkovic hat erste positive Gespräche mit dem Verband bezüglich seiner Zukunft als Nationaltrainer geführt. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)

Nationaltrainer Vladimir Petkovic hat in diesen Tagen erste positive Gespräche bezüglich seiner Zukunft im Verband geführt. Ebenso entscheidend wie seine eigenen Aussichten ist für ihn die Frage, wie er ein Mittelfeld aufbauen will, mit dem die Schweiz in Frankreich erstmals die Gruppenspiele an einer Europameisterschaft überstehen soll.

Wenn allen voran Inler weiterhin auf der Vereinsbank sitzt, dürfte Petkovic Granit Xhaka im Zentrum einsetzen. Dort fühlt sich der Gladbacher am wohlsten. Und beim 3:2-Sieg der Schweizer gegen Slowenien war diese Aufstellung in einem Wettbewerbsspiel erstmals erfolgreich.

Es geht um die ideale Formation

Längst hat Petkovic begonnen, die ideale Teamzusammensetzung für die Europameisterschaft zu finden. Bereits im letzten Qualifikationsspiel gegen Estland, bei dem es mit der gesicherten EM-Teilnahme in der Tasche um nichts mehr ging, testete Petkovic die Breite seines Kaders. Er setzte sieben Spieler ein, die nicht zu seiner bisherigen Stammelf gehören.

Im Prozess der Formationsbildung steht nach dem Spiel gegen die Slowakei ein Test gegen Nachbar Österreich in Wien an (17. November, 20.45 Uhr).

Petkovic fehlt für diese beiden Tests Breel Embolo. Der 18-jährige Offensivmann lässt in Basel die Patellarsehnenentzündung am rechten Knie behandeln.

Embolos Integration wird vorerst unterbrochen

An Embolo wird der Nationaltrainer für die EM kaum vorbeikommen – Verletzungen ausgenommen. Seine Integration in die Mannschaft wird wegen der Behandlung vorerst unterbrochen, ist aber ohnehin bereits weit fortgeschritten: Embolo stand bei der Hälfte der Qualifikationsspiele auf dem Platz, einmal in der Startformation. Er verwandelte einen Elfmeter und provozierte im letzten Spiel Estlands entscheidendes Eigentor.

Embolos Ersatz, der nachnominierte Renato Steffen, ist mit Magendarmbeschwerden bereits wieder abgereist. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen Petkovic Ricardo Rodriguez (Rückenschmerzen und Wadenprobleme) und Xhaka (Sprunggelenksverletzung).

Für Rodriguez hat Petkovic Silvan Widmer nachnominiert, für Xhaka Luca Zuffi. Der Basler kam beim 7:0-Sieg gegen San Marino zu seinem Länderspieldebüt und ist als Mittelfeldspieler eine weitere Möglichkeit im Zentrum. Er gehört im Verein zum unbestrittenen Stamm. 

Xherdan Shaqiri, rechts, und Valon Behrami, links, beim Training mit der Schweizer Fussballnationalmannschaft in Freienbach am Mittwoch, 11. November 2015. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Valon Behrami duelliert sich im Training mit Xherdan Shaqiri (rechts). (Bild: Keystone/WALTER BIERI)

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