Dimitri Oberlin schenkt dem FCB den Sieg für das Nervenkostüm

Der 19-jährige Stürmer trifft in seinem zweiten Startelfeinsatz und entscheidet einen vom Kampf geprägten Klassiker, bei dem der leicht retouchierte Abwehrblock des FC Basel überzeugt und zum zweiten Mal in dieser Saison zu Null spielt. 

Der Matchwinner: Dimitri Oberlin jubelt über sein 1:0, das dem FC Basel im Klassiker gegen den FCZ einen enorm wichtigen Sieg sichert. (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Tomas Vaclik | Torhüter

Hatte in der ersten Halbzeit keine kniffligen Aufgaben zu lösen. Viel Risiko nahm er allerdings, als er sich in den Zweikampf von Koné und Suchy stürzte und daran beteiligt war, dass der Zürcher Angreifer verletzt ausschied. Seine wichtigste Parade zeigte er in der 84. Minute, als er einen Distanzschuss von Palsson entschärfte.

Marek Suchy | linker Innenverteidiger

Eine kleine Überraschung hatte Trainer Wicky parat mit der Rochade im Dreierblock: Suchy rückte nach rechts, Akanji dafür in die Mitte. Hatte die heikelste Aufgabe zu lösen, als er Koné den Ball vom Fuss grätschte (27.). Sein spielentscheidender Beitrag war jedoch der Zweikampf mit Alain Nef vor dem Tor. Ziemlich unzweideutig ist: der Basler Verteidiger stiess dem Zürcher Verteidiger in den Rücken. Ein Assist mit schalem Beigeschmack.

Fatale Rettungsaktion: Marek Suchy grätscht in der 27. Minute von hinten den Ball weg, Tomas Vaclik stürzt von vorne in den Zweikampf – und Moussa Koné ist der Leidtragende und muss verletzt ausgewechselt werden.

Manuel Akanji | zentraler Innenverteidiger

War in seiner etwas veränderten Rolle vor allem auf defensive Absicherung bedacht und tat das mit allerhöchster Aufmerksamkeit. Die Spielauslöung übernahmen seine Nebenleute, Akanji war aber parat, um Lücken zu antizipieren, und trug so einen wichtigen Teil dazu bei, dass der FCB zum zweiten Mal im achten Ligaspiel ohne Gegentor blieb.

Eder Balanta | rechter Innenverteidiger 

Durfte mittun, weil der FCB gegen die Rot-Sperre (vier Spiele aus dem Cupmatch) Rekurs mit aufschiebender Wirkung eingelegt hat. Seine körperliche Präsenz war wichtig, vor allem, wenn sich Dwamena mit seiner ungeheueren Wasserverdrängung in Bewegung setzte.

Die Statistik zum Spiel:

Die Zahlen zum Klassiker FCB-FCZ (1:0).

Michael Lang | rechter Flügelspieler

Endlich wieder ein Spiel von ihm, bei dem die Formkurve nach oben weist. Vor allem, was den offensiven Input betrifft und da namentlich die erste Halbzeit. Zählbares – so wie vergangene Saison in Hülle und Fülle – sprang dabei allerdings auch diesmal nicht heraus.   

Blas Riveros | linker Flügelspieler

Es gab quasi nur eine Richtung für den jungen Paraguayaner: nach vorne. Noch keine zwei Minuten waren vorüber, als sich Nef nur mit einem Foul zu helfen wusste. In der 22. Minute trat Riveros in aussichtsreicher Position in den Boden. Die Präzision im Abspiel auf den letzten Metern fehlte Riveros, er leistete sich einen krassen Fehlpass zu einem der gefährlicheren Zürcher Gegenstösse und in der Schlussphase beschränkte er sich leidenschaftlich auf die Verteidigungsarbeit.

Blas Riveros macht hier schmerzhafte Bekanntschaft mit dem FCZ-Verteidigerriesen Alain Nef.

Luca Zuffi | zentraler Mittelfeldspieler

Bei aller optischen Überlegenheit kam der FCB im ersten Durchgang nicht zu den ganz grossen, nennenswerten Chancen – ausser der, die Zuffi mit einem Querpass in der 25. Minute vorbereitete: Van Wolfswinkel rutschte knapp am Ball vorbei. Zuffis Eckball (der fünfte) entsprang der Führungstreffer. Für ein Foul holte sich Zuffi ausserdem eine seiner eher seltenen Verwarnungen ab. Machte kurz darauf Platz für Serey Dié.

Taulant Xhaka | zentraler Mittelfeldspieler

Hatte seinen matchbeeinflussenden Patzer vom Mittwoch offenbar gut weggesteckt und spulte sein Pensum als dauerlaufendes Kampfmobil einwandfrei ab. Er ging in der intensiven, phasenweise hektischen Partie keinem der zahlreichen Zweikämpfe aus dem Weg und holte sich für engagiertes Reklamieren beim Schiedsrichter seine dritte gelbe Karte der Saison ab.

Dimitri Oberlin | rechter Flügelstürmer

Zum zweiten Mal in der Startelf nominiert, setzte der 19-Jährige schon nach 15 Sekunden das erste Zeichen mit der ersten Torchance. Rackerte danach wie alle anderen, aber in seiner unorthodoxen Art, manchmal vergeblich, aber unermüdlich. Der Lohn: In der 62. Minute reagierte er nach dem fünften Eckball am schnellsten und bugsierte den Ball zur Führung über die Linie – sein zweiter Treffer im FCB-Dress. In der 80. Minute ersetzte ihn Bua.

Reaktionsschnell erzielt Dimitri Oberlin seinen zweiten Saisontreffer – er reichte zum Sieg gegen den FC Zürich.

Ricky van Wolfswinkel | zentraler Stürmer

Es waren noch keine vier Minuten vorüber, als der Niederländer mit einem langen Sprint zurück in die eigene Hälfte und einer riskanten Grätsche gegen Winter einen Zürcher Konter unterband. Das Publikum verdankte den beherzten Einsatz mit Szenenapplaus. Der Tarif war ausgegeben für eine eher physisch denn spielerisch ausgetragene Auseinandersetzung der Erzrivalen, bei der sich van Wolfswinkel lediglich zwei Chancen boten und er sich ansonsten in den Dienst der Mannschaft beim hohen Pressing stellte, ohne gross aufzufallen.

Renato Steffen | rechter Flügelstürmer

Zehn Sekunden brauchte Steffen nur, um die erste Chance (für Oberlin) vorzubereiten. In der Anfangsphase wirbelte er mit Lang auf der rechten Seite, dann hatte sich Rasmus Thelander, ein bei Panathinaikos gestählter Verteidiger, auf Steffen eingestellt – und gestand ihm für die restliche Spielzeit nichts mehr zu. Ein abgeblockter Distanzschuss noch – das war es dann mit Steffen, der nach acht Spielen weiter seinem ersten Saisontor hinterherläuft.


Geoffroy Serey Dié | zentraler Mittelfeldspieler

Ersetzte in der 75. Minute Zuffi. Hat gerade erst eine fiese Wunde auf dem Fussrist auskuriert, schonte sich bei seinem Kurzeinsatz aber nicht die Spur und half, den Vosprung über die Zeit zu bringen. 

Kevin Bua | Flügelstürmer

Wurde in der 80. Minute für Oberlin eingewechselt und hatte keine nennenswerte Aktion mehr, auch, weil der FCB in der Drangphase der Zürcher keinen gescheiten Konter setzen konnte.

Cedric Itten | zentraler Stürmer

Kam in der 88. Minute für van Wolfswinkel. Verpasste beim dritten Einsatz seit seiner Rückkehr eine Möglichkeit bei einem Kopfball.

Nicht eingesetzt beim FC Basel: Mirko Salvi (Tor), Raoul Petretta, Dominik Schmid, Davide Callà.

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