Doch noch eine Schweizer Hockey-Medaille

Die Schweizer Frauen gewinnen die erste olympische Eishockey-Medaille seit 1948. Das Spiel um Bronze wird zur dramatischen Aufholjagd. Die Schweizerinnen liegen bis zur 42. Minute 0:2 zurück – und gewinnen am Ende 4:3.

Sarah Forster of Switzerland (3) and Lara Stalder (7) react after winning the women's bronze medal ice hockey game against Sweden at the 2014 Winter Olympics, Thursday, Feb. 20, 2014, in Sochi, Russia. Switzerland won 4-3. (AP Photo/David J. Phillip ) (Bild: AP Photo/David J. Phillip)

Die Schweizer Frauen gewinnen die erste olympische Eishockey-Medaille seit 1948. Das Spiel um Bronze wird zur dramatischen Aufholjagd. Die Schweizerinnen liegen bis zur 42. Minute 0:2 zurück – und gewinnen am Ende 4:3.

Die Schweiz ist nach Kanada, den USA, Schweden und Finnland erst die fünfte Nation bei den Frauen, die bei Olympischen Spielen eine Medaille im Eishockey gewinnt. Nach 40 Minuten hatte allerdings wenig darauf hingedeutet, lagen die Schweizerinnen gegen Schweden doch 0:2 zurück.

Doch sie zeigten Charakter. In der 42. Minute gelang Sara Benz der Anschlusstreffer, begünstigt durch ein dilettantisches Abwehrverhalten der Schwedinnen. Fünf Minuten später glich Phoebe Staenz im Powerplay nach einem Abpraller aus, ehe Jessica Lutz in der 54. Minute gar das 3:2 gelang.

Als die erste 15-jährige Alina Müller 67 Sekunden vor dem Ende mit einem Schuss ins leere Tor gar auf 4:2 erhöhte, schien die Partie gelaufen zu sein. Aber die Skandinavierinnen machten es 23 Sekunden später mit dem 3:4 nochmals spannend.

Ein Schweizer Schuss im ersten Drittel

Zu Beginn der Partie hatte es so ausgesehen, als würde die Aussicht auf Bronze die Schweizerinnen lähmen. Sie brachten im ersten Drittel kaum ein Bein vors andere, was das Schussverhältnis von 1:10 unterstreicht. Der 0:1 Rückstand nach 20 Minute war nichts als logisch und nach einem desolaten Auftritt aus Schweizer Sicht sogar noch das Beste an der Partie.

Nach der ersten Pause fanden die Schweizerinnen besser ins Spiel, Zählbares schaute jedoch nicht heraus. Im Gegenteil: Torhüterin Florence Schelling, die in den vier Partien zuvor nicht weniger als 224 Paraden gezeigt hatte, griff nach einem harmlosen Schuss von Erica Uden Johansson daneben und schien zur tragischen Heldin zu werden. Am Ende wurde es doch noch ein Happy End.

Zwei Medaillen in die Nordwestschweiz

Um Bronze zu gewinnen, benötigten die Schweizerinnen nur zwei Siege in sechs Olympia-Partien, die sie mit einem Torverhältnis von 10:24 beendeten. Im Viertelfinal hatten die Schweizerinnen Russland 2:0 geschlagen – und nun im kleinen Final also der 4:3-Sieg über Schweden.

Mit dem Bronzegewinn reisen die beiden einzigen Vertreterinnnen der Nordwestschweiz mit einer Medaille nach Hause. Verteidigerin Sandra Thalmann aus Pratteln stand im kleinen Final während über zwanzig Minuten auf dem Feld, die Basler Stürmerin Katrin Nabholz während knapp vier Minuten.

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