Dramatik, Spannung – und ein Eklat in Freiburg

Der 3:2-Sieg des SC Freiburgs gegen den 1.FC Nürnberg war eines der faszinierendsten Spiele der Bundesliga-Saison. Der packende Fight, bei dem die Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi für Freiburg und Josip Drmic für Nürnberg per Elfmeter treffen, wird vom Streit beider Trainer überschattet.

29.03.2014 - Fussball - Saison 2013 2014 - 1. Fussball - Bundesliga - 28. Spieltag: SC Freiburg - 1. FC N�rnberg Nuernberg FCN - / DaMa - Christian Streich (Trainer SC Freiburg ) gestikuliert und hebt unschuldig in Richtung der FCN Ersatzbank die Arme / H (Bild: imago sportfotodienst)

Der 3:2-Sieg des SC Freiburgs gegen den 1.FC Nürnberg war eines der faszinierendsten Spiele der Bundesliga-Saison. Der packende Fight, bei dem die Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi für Freiburg und Josip Drmic für Nürnberg per Elfmeter treffen, wird vom Streit beider Trainer überschattet.

Julian Schuster war in dieser Saison nicht immer in der ersten Elf, aber der Kopf der Mannschaft ist Freiburgs Captain immer geblieben. Kein Wunder also, dass der Mittelfeldspieler nach dem 3:2-Sieg über den 1. FC Nürnberg auf die Euphoriebremse trat. «Natürlich können wir stolz auf uns sein», sagte er nach dritten Sieg im vierten Spiel. «Aber wenn wir nur ein kleines bisschen nachlassen, steigen wir ab.»

Das mag sein, allerdings spielte der SC so stark, dass sich derzeit eher die Abstiegs-Konkurrenten aus Braunschweig, Hamburg, Bremen oder Stuttgart sorgen müssen. Dramatischer, spannender und hochklassiger kann ein Fussballspiel kaum sein – und das lag auch an einer Nürnberger Mannschaft, die mutig und gekonnt nach vorne spielte und einige hervorragende Individualisten in ihren Reihen hat.

Spektakel im Tabellenkeller

Beide Mannschaften spielten bedingungslos auf Sieg und boten den Fans so ein fantastisches Spektakel. Das Resultat waren jede Menge gelungene Kombinationen auf beiden Seiten und eine riesige Zahl bester Torchancen.

Da Freiburg allerdings deutlich mehr davon hatte und den zweiten Durchgang dominierte, ging der 3:2-Sieg nach Toren von Pavel Krmas (23.), Admir Mehmedi (53.) und Felix Klaus (65.) letztlich in Ordnung. Emanuel Pogatetz (7.) und Josip Drmic (45.) hatten den Gast zwischenzeitlich zweimal in Front gebracht.

«Ein tolles Spiel», hatte dann auch SC-Coach Christian Streich gesehen. «Wenn zwei Mannschaften, die dermassen unter Druck stehen, so Fussball spielen, ist das sehr positiv.» Zumal sie auch in Nürnberg die offensive Spielweise beibehalten wollen: «Wir werden weiter nach vorne spielen», kündigte Verteidiger Marvin Plattenhardt an.

Nürnberger Ultras überfallen Fanprojekt

Bleibt zu hoffen, dass die Leistungen der Nürnberger Spieler beim Heimspiel gegen Mönchengladbach am Samstag dann nicht von so vielen Nebengeräuschen begleitet werden wie in Freiburg. Dort überfielen Nürnberger Ultras vor dem Spiel das Freiburger Fanprojekt, nach dem Spiel schlichen sich zwei von ihnen in die Pressekonferenz ein und wünschten den Gastgebern den Abstieg.

Die Offiziellen auf beiden Seiten diskutierten zu diesem Zeitpunkt längst schon das Verhalten der jeweils anderen Seite. Schliesslich hatte Club-Trainer Gertjan Verbeek gegenüber dem TV-Sender «Sky» seinem Frust über Streich freien Lauf gelassen und den Boykott der Pressekonferenz verkündet.

Verbeeks Empörung über Streich

«Ich setze mich nicht neben diesen Mann. Das ist unverschämt, wie man hier empfangen wird», sagte der Niederländer. Streich habe ihn zudem «beschimpft». Der SC-Coach wiederum schwor Stein und Bein («unerklärlich», «Wahnsinn»), dass er den Kollegen nicht beleidigt habe. «Ich bin sicher emotional und rufe schon mal Foul. Aber ich beleidige doch keinen Kollegen.»

Der Wortlaut etwaiger Verbalinjurien war dann auch im Nürnberger Lager niemandem erinnerlich, und auch der vierte Offizielle, der zwischen den beiden Trainern gestanden hatte, scheint nichts dergleichen wahrgenommen zu haben. Verbeek soll es indes als unhöflich empfunden haben, dass sein Kollege jeden Pfiff des Referees, der zugunsten des FCN ausfiel, wütend in seine Richtung kommentierte. «Wie ein Verrückter hat er agiert, bei jedem Mal, wenn etwas passiert ist.»

Auch mit Schiedsrichter Jochen Drees ging Verbeek hart ins Gericht. «Wir haben fast die ganze Zeit gegen zwölf Mann gespielt.» Das war deutlich übertrieben, dass Emanuel Pogatetz in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte sah, war allerdings tatsächlich eine Fehlentscheidung.

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