31 Grand-Slam-Titel stehen am Sonntag in der St. Jakobshalle auf dem Platz. Roger Federer und Rafael Nadal, zwei Grosse des Welttennis, duellieren sich im Final der Swiss Indoors zum 34. Mal – zum ersten Mal treten sie in der Schweiz an einem Turnier gegeneinander an.
Vor 646 Tagen haben Roger Federer und Rafael Nadal das letzte Mal gegeneinander gespielt. Am Sonntag endet die Zeit ohne Wettkampf zwischen zwei der grössten Namen in den jüngsten Dekaden der Tennisgeschichte. An den Swiss Indoors stehen Federer und Nadal im Final.
Nadal gewann im Halbfinal gegen den Franzosen Richard Gasquet mit 6:4, 7:6. Federer setzte sich gegen den Amerikaner Jack Sock durch, ebenfalls in zwei Sätzen, mit 6:3, 6:4. Die Finalpaarung, die sich viele an den Swiss Indoors erhofft haben, ist damit Tatsache geworden.
Federer steht zum zehnten Mal in Folge im Endspiel desselben Turniers, was vor ihm noch keiner geschafft hat. Dort trifft er auf den Mann, der ihm in seiner Karriere schwer zu verdauende Niederalge zugefügt hat. Unschön sind beispielsweise seine Erinnerung an den Wimbledon-Final von 2008, den Federer in aufkommender Dunkelheit verlor.
Umso nennenswerter sind für Federer hingegen die zwei Finals in England, die er für sich entschied. Der Final in Basel ist zwar lediglich einer der dritthöchsten Kategorie. Für grosse Vorfreude, auch bei Federer, sorgt er trotzdem.
Nadal: «Es war oft knapp gegen Federer»
Federer und Nadal haben 33 Mal gegeneinander gespielt. 23 Mal gewann der Spanier, zehn Mal der Schweizer, «wobei es oft sehr knapp war», erinnert Nadal warnend. Am Sonntag um 14.30 Uhr treffen sie sich erstmals seit den ATP-World-Tour-Finals 2013 wieder in der Halle auf einem Hartbelag.
Und auf dieser Unterlage, unter einem Dach, da spricht die Statistik eine klare Sprache für Federer. Vier von fünf Duellen hat er gewonnen, wenngleich beim letzten Vergleich Nadal der Sieger war. «Favorit auf dieser Unterlage ist immer Federer», sagt der 29-Jährige.
Trotz der langen Zeit ohne Duell mit Nadal glaubt der fünf Jahre ältere Federer nicht, dass es ein Spiel voller Überraschungen geben wird. «Ich habe die meisten Partien von ihm in Basel gesehen – und ich weiss ohnehin, wie er spielt. Es gibt für mich keinen Grund, zu viel Nadal zu schauen.»
Das erste Duell auf Schweizer Boden
Für Federer ist der Final am Sonntag auf seiner erfolgsversprechendsten Unterlage die Chance, die Bilanz gegen Nadal aufzubessern. Und vielleicht wäre diese ohnehin besser, wenn Nadal nicht Linkshänder wäre, sagt Federer. Ganz sicher aber wird er das Publikum auf seiner Seite haben, auch wenn die Basler Nadal in ihre Herzen geschlossen haben.
Federer, der 17-fache Grand-Slam-Sieger, und Nadal, der 14 Mal auf der höchsten Turnierstufe den Titel holte, treffen in einem Wettbewerbsspiel zum ersten Mal auf Schweizer Boden aufeinander. Eine Premiere, die für Federer «alles andere als selbstverständlich ist».
Denn vor allem nach der Auslosung habe er daran gedacht, in diesem Jahr den Final zu verpassen, sagt Federer am Ende des Turniers. Die erneute Qualifikation «ist phantastisch» – die Affiche im letzten Spiel der Ausgabe 2015 für das Publikum ebenfalls.