Ein Abenteurer sagt Adieu

Marco Chiudinelli nimmt an den Swiss Indoors Abschied vom Profitennis. Am Montagabend bestreitet er das letzte Spiel des Tages, und sollte der 36-Jährige diese Erstrundenpartie gegen Robin Haase verlieren, endet eine Karriere, die abenteuerlicher fast nicht hätte sein können.

Nummer 52 als beste Platzierung der Karriere: Marco Chiudinelli beendet an den Swiss Indoors 2017 seine Karriere.

Rafael Nadal ist wegen Knieproblemen nicht an den Swiss Indoors. Die Absage der spanischen Weltnummer 1 ermöglicht es Marco Chiudinelli, der grosse Name am Eröffnungstag zu sein. Nach dem ersten Einzel zwischen Denis Shapovalov und Yuichi Sugita (19 Uhr) bestreitet der Basler Tennisprofi seine Partie gegen den Holländer Robin Haase.

Als Nummer 366 der Welt ist Chiudinelli gegen die Nummer 44 der Aussenseiter. Gut möglich also, dass es die letzte Partie in Chiudinellis Karriere sein wird. Der 36-Jährige würde eine Laufbahn beenden, die sich auf den kleinen Courts dieser Welt abspielte, an Turnieren, die für den Jugendfreund Roger Federers kleine und grosse Abenteuer bereithielten.

Die «NZZ am Sonntag» widmet Chiudinelli zwei Seiten und beschreibt eines seiner Abenteuer so:

«Chiudinelli muss dringend nach Pensa. Aber wie kommt er da hin? Eine Frau spricht die beiden an und bietet Hilfe an. Welch Zufall: Sie stammt aus Pensa. Es gibt, sagt sie, auch einen Bus dorthin. Er fährt nur zwei Blocks von der Bahnstation entfernt ab. Mit der Hilfe der Fremden ergattern sie die beiden letzten Plätze. Chiudinelli deckt sich an einem Kiosk noch schnell mit etwas Brot, Aufschnitt und Wasser ein. Dann geht die Fahrt los. Zehn Stunden auf den beiden schlechtesten Plätzen durch die russische Nacht.»

Das ganze Porträt gibt es hier.

Chiudinelli einziger Schweizer am Montag – Federer spielt am Dienstag

Chiudinelli ist als einziger Schweizer am Eröffnungstag im Einsatz. Ansonsten gibt es das übliche Brimborium mit Reden und Gesang, in diesem Jahr: Amy Macdonald.

Roger Federer greift am Dienstag in das Turnier ein. Sein Erstrundengegner ist der Amerikaner Frances Tiafoe, die Nummer 76 der Welt.

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