Ein Abgewanderter kommt an – der FC St. Gallen hat vor dem Spiel gegen Basel einen Lauf

Mit dem Tor in letzter Sekunde des ehemaligen Basler Stürmers Albian Ajeti gewinnt der FC St. Gallen gegen den FC Sion 2:1. Der nächste Liga-Gegner des FC Basel ist seit fünf Spielen ungeschlagen – und der von Augsburg ausgeliehene Offensivmann findet endlich eine Heimat.

St. Gallen's Albian Ajeti (ohne Trikot), geht zu Boden unter seinen Teamkollegen nach seinem Tor zum 2-1, im Fussball Super League Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Sion, am Sonntag, 4. Dezember 2016, im Kybunpark in St. Gallen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

(Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)

Mit dem Tor in letzter Sekunde des ehemaligen Basler Stürmers Albian Ajeti gewinnt der FC St. Gallen gegen den FC Sion 2:1. Der nächste Liga-Gegner des FC Basel ist seit fünf Spielen ungeschlagen – und der von Augsburg ausgeliehene Offensivmann findet endlich eine Heimat.

In Basel sah Albian Ajeti keine Zukunft. Fünf Mal nur kam er in seiner letzten Spielzeit (2015/16) beim Schweizer Meister zum Einsatz. Marc Janko war verpflichtet worden und spielte meist als Mittelstürmer, Breel Embolo stand noch immer im Kader und dann kam mit Andraz Sporar auch noch ein aufgehender Stern aus Slowenien.

Ajeti wechselte mit einem Vertrag bis Sommer 2020 nach Augsburg in die Bundesliga, wo er zwar sechs Mal im Kader stand, aber nur zu einem Teileinsatz kam. Er spielte fünf Mal in der Regionalliga Bayern und erzielte dort zwei Tore. Eine Bilanz, mit der ein ehrgeiziger junger Mann nicht zufrieden sein konnte und mit der sich Ajeti im Sommer leihweise dem FC St. Gallen anschloss.

Dort spielt er nicht in der Champions League, wo seine ehemaligen Teamkollegen am Dienstag auf den FC Arsenal treffen. Aber Ajeti scheint in der Super League eine Heimat zu finden, die ihm behagt – und in der er zum Abschluss der Vorrunde am 10. Dezember im St.-Jakob-Park auf seinen Ex-Verein trifft. 

Der grösste Moment für einen Stürmer überhaupt

Der FCB wird dann auf eine Mannschaft treffen, die so etwas wie das Team der Runde ist: Seit fünf Spielen ist Joe Zinnbauers Equipe ungeschlagen, am Sonntag setzten sie sich zuhause 2:1 gegen den FC Sion durch – dank Albian Ajeti.



St. Gallen's Lucas Cueto, links, und Albian Ajeti, bejubeln dessen Treffer zum 2-1, im Fussball Super League Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Sion, am Sonntag, 4. Dezember 2016, im Kybunpark in St. Gallen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

Albjan Ajeti dreht jubelnd ab nach seinem Treffer zum 2:1. (Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)

In der 93. Minute erzielte der Stürmer das 2:1 und holte sich mit Freude die gelbe Karte für seinen nackten Oberkörper ab, mit dem er den emotionalsten Moment feierte, den ein Stürmer erleben kann. Überhaupt war das Spiel gegen Sion, das unter dem zu Beginn gefeierten Trainer Peter Zeidler zuletzt dreimal in Folge verlor, die Partie des Albian Ajeti.

Zuerst spielten die Walliser nach Pa Modous Notbremse am Schweizer U21-Nationalspieler zu zehnt, gingen dann in Führung, gaben diese in der 63. Minute aber wieder ab: Ajeti glich aus, mit einer feinen Direktabnahme unter die Latte.

Ajetis starke Bilanz in der Ostschweiz

Zwei Tore erzielt, eine rote Karte des Gegners provoziert – Ajetis Bilanz gegen Sion lässt sich sehen. So, wie auch sonst die Zahlen seines Gastspiels bei den Ostschweizern: Fünf Tore hat er in elf Super-League-Partien geschossen, und berücksichtigt man seinen Treffer im Cup gegen den FC Zürich, steht der 19-Jährige bei durchschnittlich einem Tor in zwei Spielen.



Der Sittener Gregory Karlen, Mitte, und der St. Galler Albian Ajeti, rechts, im Luftduell, im Fussball Super League Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Sion, am Sonntag, 4. Dezember 2016, im Kybunpark in St. Gallen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

Angekommen in St. Gallen: Albian Ajeti beim Kopfball (rechts in der Luft). (Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)

Auf eine solche Quote kommen beim FC Basel nur Jean-Paul Boëtius, der in fünf Partien drei Treffer erzielte, allerdings allesamt gegen unterklassige Gegner im Schweizer Cup, und Seydou Doumbia (9 Tore in 18 Spielen).

Zudem sind Doumbias Treffer für den Meister nicht gleich viel Wert wie Ajetis Tore für St. Gallen. Zumindest, wenn man die folgende Statistik betrachtet: Sie misst Toren, die eine Partie ausgleichen oder entscheiden, mehr Wert bei als anderen Treffern.

In dieser Statistik gehört Albian Ajeti zu den Top-8 der Liga. Eine Rangierung, die er bei der Konkurrenz im Basler Kader wohl nicht erreicht hätte. Auch wenn er auch dort einst eine Partie entschieden hat: beim 4:3 – gegen seinen heutigen Arbeitgeber FC St. Gallen.

Statistik «Goal significance» – nach 17 Runden in der Super League. Horizontal sind die Anzahl Tore abgebildet, vertikal die «Goal significance».

Statistik «Goal significance» – nach 17 Runden in der Super League. Horizontal sind die Anzahl Tore abgebildet, vertikal die «Goal significance». (Bild: Screenshot Twitter: @info_gsn)

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