Ein frisch eingeteilter Verteidiger und ein Mann in den Fussstapfen des Vaters – die Einzelkritiken

Beim 2:0 über die Grasshoppers überzeugt beim FC Basel Luca Zuffi als Spielgestalter, Behrang Safari hat eine neue Lieblingsposition und Fabian Schär treibt seine Auswechslung keine Tränen in die Augen.

Luca Zuffi (Basel) waehrend der Super League Partie zwischen dem FC Basel und dem Grasshopper Club Zuerich im St. Jakob-Park, am Samstag 1. November in Basel. (PHOTOPRESS/Dominik Baur) (Bild: Keystone/Dominik Baur)

Beim 2:0 über die Grasshoppers überzeugt beim FC Basel Luca Zuffi als Spielgestalter, Behrang Safari hat eine neue Lieblingsposition und Fabian Schär treibt seine Auswechslung keine Tränen in die Augen.

Tomas Vaclik | 4,5
Faustete ganz zu Beginn einen Schuss Pavlovics etwas gar zentral vor das eigene Gehäuse, wurde dafür von Ngamukol aber nicht bestraft. Durfte gegen eben diesen GC-Stürmer kurz vor der Pause einen schnelle Fussreflex zeigen und hatte damit seinen Arbeitstag nach 45 Minuten mehr oder weniger bereits hinter sich.

Fabian Schär | 5
Hatte bei seiner Auswechslung in der 67. Minute keine Tränen in den Augen, was im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen GC Mitte September als grosser Schritt nach vorne durchgehen kann. Versuchte sich in der Anfangsphase einmal an einem Dribbling der Marke «Herzkasper», spielte danach aber einen sehr souveränen Innenverteidigerpart herunter.

Marek Suchy | 5
Schien während der gesamten Partie nicht auch nur einen einzigen Zweikampf verloren zu haben – musste aber auch nicht so viele austragen. Dürfte in den kommenden Spielen, wenn auch wieder so richtige gegnerische Stürmer mit Lust auf einen echten Angriff auf dem Platz stehen, wieder etwas mehr Arbeit bekommen.

Behrang Safari | 5
Scheint seine Position in der Dreierkette endgültig gefunden zu haben und wird deswegen an dieser Stelle neu vom Aussen- zum Innenverteidiger umgeteilt. Verzeichnete vor der Pause viele Ballgewinne und schien erleichtert, dass auf dieser Position von ihm keine flinken Flankenläufe mehr erwartet werden.

Philipp Degen | 4,5
Ein fast ganz und gar unauffälliges Spiel auf der rechten Flanke. Hielt seinen Offensivdrang hinter dem stets nach vorne stürmenden Gonzalez auffällig im Zaum. Schien nach Callas Einwechslung von Sousa auf die linke Seite geschickt zu werden, wurde dann aber von Fabian Frei auf halber Höhe gestoppt – und spielte die Partie dort zu Ende, wo er sie begonnen hatte: rechts.

Fabian Frei | 4,5
Freute sich nach dem Spiel diebisch darüber, dass seine Mannschaft den Grasshoppers ihre defensive Spielhaltung, die sie in vielen vergangenen Duellen eingenommen hatten, in der zweiten Halbzeit mit gleicher Münze zurückzahlte. Stellte fest, GC habe nun auch einmal gespürt, dass es gar nicht so einfach sei, gegen einen tiefer stehenden Gegner anzurennen. Machte selbst mit einiger aggressiver Bodenakrobatik Werbung in eigener Sache für das Razgrad-Spiel und fiel nach Schärs Auswechslung auf die Position des Innenverteidigers zurück.

Mohamed Elneny | 4,5
Spielte wieder einmal eines dieser Elneny-Spiele: enorm ballsicher, ohne grosse Extravaganzen – seinen obligaten Weitschuss-Versuch einmal ausgenommen. Ein solider Wert, wenn andere die Aufgaben in der Offensive übernehmen.

Luca Zuffi | 5,5
Musste das Spiel auf dem von ihm ungeliebten linken Flügel beginnen, wurde von Trainer Paulo Sousa aber bereits nach einer Viertelstunde erlöst. Tauschte die Position mit Gashi und wurde auf zentraler Position zur spielbestimmenden Figur. Schickte zweimal Gonzalez auf die Reise, was das Spiel entschied, schlug starke Standards und ist auf dem besten Weg, seinem Vater mit ein paar Jährchen Rückstand als Publikumsliebling zu folgen.

Derlis Gonzalez | 5,5
War gar nicht mal so viel am Ball, wenn aber, dann richtig. Schlich sich zweimal mit einem Zuffi-Pass von der Strafraumkante in den Zürcher Sechzehner, gab danach einmal den Assist zu Gashis 1:0 und schoss darauf das 2:0 gleich selbst. Prüfte später noch einmal GC-Goalie Davari und profitierte ganz eindeutig davon, dass ihm Philipp Degen defensiv den Rücken frei hielt.

Shkelzen Gashi | 5
Taucht immer wieder wie ein Phantom im gegnerischen Strafraum auf, entwischt mit einem Torerfolg – und wird danach für längere Zeit nicht mehr gesehen.

Erzielte so das richtungsweisende 1:0, wurde von Trainer Sousa aber noch während der ersten Halbzeit für Zuffi auf den linken Flügel versetzt und übte dort in der Folge keinen grösseren Einfluss mehr auf das Geschehen aus. Macht sich nach seinem insgesamt siebten Pflichtspiel-Treffer im FCB-Dress möglicherweise leise Hoffnungen, am Dienstag zu seinen ersten Minuten Champions League zu kommen.

Breel Embolo | 4
Durfte ein erstes Mal erleben, wie es so ist, gegen einen Michael Dingsdag spielen zu müssen: schmerzhaft. Erhielt nur sehr wenige brauchbare Bälle, schoss einmal aus rund 17 Metern zu wenig stark und sah nach der Pause einen Ball im Fünfmeterraum von seinem Fuss neben das Tor holpern. Schien vor allem die Aufgabe zu haben, die GC-Verteidiger von den gefährlichen Zuffi und Gonzalez abzulenken. Spielte seine Rolle als Han Solo ganz ordentlich.

Marcelo Diaz | 4
Ersetzte in der 67. Minute Fabian Schär, als es für die Basler bloss noch darum ging, die Uhr herunterlaufen zu lassen. Hatte entsprechend wenig Szenen.

Davide Calla | –
Kam in der 76. Minute für Behrang Safari. Spielte einmal einen missratenen Rückpass, der in anderen, härter umkämpften Spielen für einen Aufschrei im Publikum gesorgt hätte. Zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

Matias Deldado |
Durfte in der 83. Minute noch für zehn Minuten an Stelle Shkelzen Gashis auf den Platz. Zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

_
Bewertungsdurchschnitt: 4,8. Nicht eingesetzt beim FC Basel: Vailati (TH), Kakitani, Sio, Hamoudi.

Nächster Artikel