Ein Hattrick von Elyounoussi versüsst das 4:0 des FCB gegen Lugano

Das geht gut los im St.-Jakob-Park: Unmittelbar vor dem Anpfiff gibt der FC Basel die Vertragsverlängerung mit Matias Delgado bekannt, unmittelbar nach dem Anpfiff trifft Mohamed Elyounoussi zum 1:0 und baut die Führung bis zur 36. Minute mit einem Hattrick auf 3:0 aus. Der eingewechselte Marc Janko packt in der 85. Minute das vierte Tor drauf gegen ein mitspielendes, aber harmloses Lugano.

Erzielt seinen ersten Hattrick im FCB-Trikot: Mohamed Elyounoussi entscheidet die Partie gegen Lugano bereits vor dem Pausenpfiff.

(Bild: Keystone/Montage TaWo)

Das geht gut los im St.-Jakob-Park: Unmittelbar vor dem Anpfiff gibt der FC Basel die Vertragsverlängerung mit Matias Delgado bekannt, unmittelbar nach dem Anpfiff trifft Mohamed Elyounoussi zum 1:0 und baut die Führung bis zur 36. Minute mit einem Hattrick auf 3:0 aus. Der eingewechselte Marc Janko packt in der 85. Minute das vierte Tor drauf gegen ein mitspielendes, aber harmloses Lugano.

Einerseits ist auch im Jahr 2017 alles wie gehabt beim FC Basel: Viele Plätze der aktuell 22’000 Jahreskarteninhaber im St.-Jakob-Park bleiben unbesetzt, und der Meister lässt nicht locker. Das 4:0 (3:0) gegen den FC Lugano war eine klare Angelegenheit, wobei den Gastgebern in die Karten spielte, dass noch keine 100 Sekunden verstrichen waren, als der Ball das erste Mal im Netz der Tessiner zappelte. 

Was Trainer Urs Fischer und die offiziell 23’439 Zuschauer dann zu sehen bekamen, war ein konsequent nach vorne spielender FCB, ein schnell umschaltender FCB und einen Mohamed Elyounoussi, der sein Erweckungserlebnis als Torjäger im rotblauen Trikot hatte.

Bis zur 36. Minute vollendete er einen lupenreinen Hattrick: Ein Tor mit links, eines mit rechts und das dritte mit einem Hechtkopfball. Damit erzielte er gegen Lugano soviele Tore wie in der ersten Halbserie zusammen.

In der letzten Trainingswoche hatte sich Co-Trainer Markus Hoffmann noch des Norwegers angenommen, mit ihm speziell den Torabschluss geübt. «Einfache Sachen», wie Elyounoussi schildert, eine Zusatzschicht jedenfalls, die Früchte trug. War der Norweger im Herbst, etwa bei der kapitalen Champions-League-Partie in Sofia gegen Ludogorets noch derjenige, der den Matchball auf dem Fuss hatte, aber scheiterte, so hat er in der Vorbereitung seinen Zug zum Tor unterstrichen. Gegen Esbjerg im letzten Testspiel hatte er zwar getroffen, aber auch einiges an Chancen liegen gelassen – um nun gegen ein überfordertes Lugano zum Man of the Match zu werden.

Dynamisch gegen ein harmloses Lugano

Elyounoussis neue Treffsicherheit bereitet natürlich auch dem Cheftrainer Freude, «wichtig ist für mich aber auch, wie die Tore entstanden sind», sagt Fischer, «nach den Balleroberungen hat die Mannschaft schnell umgeschaltet, den direkten Weg zum Tor gesucht und eine gute Dynamik entwickelt.» Mit anderen Worten: Der FC Basel war parat nach der Winterpause.

Und das gegen einen FC Lugano, bei dem Paolo Tramezzani mit 46 Jahren seine Premiere als Vereinstrainer erlebte. Es war eine bittere und das zwölfte Spiel in Folge ohne Sieg. Letztmals haben die Luganesi am 22. September daheim gegen GC (2:0) gewonnen.

» «Ich bin ein glücklicher Mann» – Matias Delgado hat noch nicht genug vom FC Basel

Es gäbe zwar einen Unterschied zwischen Basel und Lugano, hielt der Italiener danach fest, aber wie die vier Tore gefallen seien, könne er nicht akzeptieren. Der vom FCB ausgeliehene Mirko Salvi im Tor sah dabei insbesondere beim zweiten Gegentreffer nicht gut aus. «Wir hatten vor allem ein mentales Problem», diagnostizierte Tramezzani.

Dabei war es durchaus verblüffend, was das Statistikblatt zum Spiel ausweist: mehr Tessiner Ballbesitz und mehr Tessiner Schüsse (in der Mehrzahl von den FCB-Verteidigern abgeblockt):




(Bild: Screenshot sfl.ch)

Dass die Partie nach Seitenwechsel phasenweise sanft entschlummerte, lag zum einen an einem FCB, der nicht mehr richtig in Tritt kam. «Wir sind zu passiv geworden», sagt Fischer und findet auch etwas Gutes daran, «dass noch nicht alles perfekt ist». So hat er Stoff für die Nachbereitung des Spiels mit seiner Mannschaft.

Michael Langs langer, vom Erfolg gekrönter Marsch

Basel liess in der zweiten Halbzeit ein paar gute Tormöglichkeiten der keineswegs verzagt wirkenden Tessiner zu. Tomas Vaclik bekam Gelegenheit, sich auszuzeichnen, doch im vierten Gegentreffer kristallisierte sich noch einmal Harmlosigkeit und Naivität der Gäste und die Durchschlagskraft der Basler: Michael Lang legte sich den Ball in der eigenen Hälfte mit einer ihm typischen Ballannahme mit der Brust vor, marschierte Meter um Meter an der Seitenlinie entlang, kam in Bedrängnis, tankte sich an drei Gegenspielern vorbei und fand nach einem Marsch über gut 70 Meter den Ball von der Grundlinie für Marc Janko.

Ohne diesen vierten Treffer wäre es eine gar dünne zweite Halbzeit des FC Basel gewesen. So oder so kann er sich über einen geglückten Start ins neue Fussballjahr freuen. Und nichts deutet darauf hin, dass er an Zielstrebigkeit und Hunger eingebüsst hätte.

Elyounoussi schloss auf Anhieb die Lücke, die Birkir Bjarnasons Wechsel zu Aston Villa geöffnet hat. Renato Steffen glänzte am anderen Flügel als zweifacher Vorbereiter, und durfte sich in seiner Ankündigung bestätigt fühlen, dass die Mannschaft bereit sei, neues Feuer zu entfachen.

Petrettas solide Premiere als Aussenverteidiger

Andraz Sporar machte seine Sache als Sturmspitze – während Janko und Seydou Doumbia auf der Bank sassen – nicht schlecht, und ausserdem feierte Raoul Petretta ein Profidebüt, dem Fischer das Atrribut «sehr solide» verlieh. Der knapp 20-Jährige mit italienischem und deutschen Pass, aus dem badischen Rheinfelden stammend und von Kindesbeinen an beim FC Basel, bekam den Vorzug vor Blas Riveros und hielt in Ezgian Alioski einen starken Gegenspieler in Schach.

Am Ende des Fussballabends verhalf Urs Fischer noch einem weiteren jungen Spieler zum Joggeli-Debüt: Charles Pickel, Ende der Vorsaison zweimal zum Einsatz gekommen, löste in der 85. Minute Matias Delgado ab. Den Captain also, dessen Vertragsverlängerung um ein Jahr das Herz der FCB-Fans schon erwärmt hatte, noch bevor der erste Ball im Punktspieljahr gespielt war.

 

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Vor dem Spiel:

«Wenn wir unseren Job richtig machen, werden wir keinen Verfolger haben»: Am Samstag geht es im St.-Jakob-Park wieder um Punkte. Vor dem ersten Spiel gegen Lugano geben Trainer Urs Fischer und Sportdirektor Georg Heitz Auskunft über Formstand und Befindlichkeiten beim FC Basel. Nichts Neues gibt es in Sachen Vertragsverlängerung mit dem Trainer und Captain Matias Delgado, dafür eine Menge Rechtfertigungen. » Aufzeichnung der Pressekonferenz vor dem ersten Rückrundenspiel

Der Griff nach dem zweiten Stern und etliche offene Fragen: Leicht verschlankt, aber mit immensem Vorsprung geht der FC Basel in zweite Saisonhälfte. Trainer Urs Fischer mahnt die Nachwuchsspieler zu Geduld, und die Clubführung um Präsident Heusler macht sich Gedanken um ihre Zukunft. » Einschätzung zum Befinden im FC Basel

Jetzt einsteigen: Unser Tippspiel ist wieder am Start: Mit dem ersten Rückrundenspiel geht auch die Tipperei wieder los: «Knack den Kiesel», das Fussball-Tippspiel der TagesWoche rund um die Super League und den FC Basel, beginnt und feiert mit seiner zehnten Staffel ein klitzekleines Jubiläum. » Für alle Spielfreudigen geht es hier ohne Umschweife zur zehnten Staffel

Trotz Sünden im Abschluss: Die gelungene Generalprobe des FCB gegen Esbjerg: Den letzten Test vor dem Start in die Rückrunde absolvierte der FC Basel mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den dänischen Erstligisten fB Esbjerg. Das Tor erzielte Mohamed Elyounoussi, und was man an einem guten FCB aussetzen kann, ist, dass es der einzige Treffer blieb. » Rückblick auf den letzten Test des FCB

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