Ein kleiner Meilenstein für die Ausbildung beim FCB

Mit einem 1:1 gegen Arsenal übersteht die U19-Auswahl des FC Basel erstmals die Gruppenphase in der Youth League der Uefa. «Das ist eine Bestätigung für den ganz grossen Aufwand, der beim FC Basel in der Ausbildung betrieben wird», freut sich Vizepräsident Adrian Knup.

tor fc basel gegen arsenal 1 zu 1 seb liechti untersgt champions youth league fcb erreiuchgtr durch ein eins zu eins die ko runsde bild meinrad schön

(Bild: Meinrad Schön)

Mit einem 1:1 gegen Arsenal übersteht die U19-Auswahl des FC Basel erstmals die Gruppenphase in der Youth League der Uefa. «Das ist eine Bestätigung für den ganz grossen Aufwand, der beim FC Basel in der Ausbildung betrieben wird», freut sich Vizepräsident Adrian Knup.

Der Einzige, der in der 92. Minute versuchte, ruhig zu bleiben und den Überblick zu wahren, war Raphael Wicky, der Trainer der U19-Mannschaft des FC Basel. Der Rest, die Spieler und die Betreuer, türmten sich am Spielfeldrand des Leichtathletik-Stadions zu einer Jubeltraube und zuunterst lag Martin Liechti.

Nur bei Wicky wollte die Anspannung in diesem Moment nicht weichen: «Wenn man seine Mannschaft so jubeln sieht, dann ahnt man, dass die Spieler nicht wissen: Machen die anderen noch ein Tor, sind wir draussen.»



tor fc basel gegen arsenal 1 zu 1 seb liechti untersgt champions youth league fcb erreiuchgtr durch ein eins zu eins die ko runsde bild meinrad schön

Basler Torjubel in der Nachspielzeit: Oben Eray Cümart, zuunterst Torschütze Martin Liechti. (Bild: Meinrad Schön)

Das passierte aber nicht. Und so malen sich die Fans des FCB das Drehbuch für ihre erste Mannschaft in der Champions League in ihren kühnsten Träumen aus: Leidenschaftliches Verteidigen eines 0:0. Dann, nach einem unglücklichen Gegentor zehn Minuten vor Schluss, in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielen und damit in die nächste Runde einziehen.

Der fantastische Weitschuss des Genfers Martin Liechti in der 92. Minute zum 1:1 gegen Arsenal London bedeutet, dass der FC Basel bei seiner dritten Teilnahme an der Uefa Youth League erstmals die Gruppenphase überstanden hat. Mit zwei Siegen gegen Ludogorets Razgrad (1:0, 4:0), dem Auswärtserfolg bei Arsenal (2:1) und eben diesem Remis im Rückspiel kommen die Basler Junioren auf stolze zehn Punkte. Nur gegen Paris Saint-Germain haben sie zweimal verloren (1:4, 2:3) und waren dabei nur einmal klar unterlegen.




» Die Details zur Youth League

Es ist somit der grösste internationale Erfolg für die Nachwuchsabteilung des FCB. «Das ist eine Bestätigung für die Nachwuchsarbeit des Clubs, für den ganz grossen Aufwand, der betrieben wird», sagt Adrian Knup, der Vizepräsident des FC Basel, «es freut mich für alle Trainer, die daran beteiligt sind, denn das ist ja nicht nur Raphael Wicky, der diese U19 betreut. Und es freut mich für die Spieler, die den Lohn für ihre harte Arbeit bekommen.»

Der Lohn heisst: In den Playoffs im Februar wird der FCB auswärts auf einen Juniorenmeister aus einer europäischen Nachwuchsliga treffen. Der Sieger aus dieser einen Partie zieht dann in die Achtelfinals des Uefa-Nachwuchswettbewerbs ein, den vergangene Saison der PSG für sich entschieden hat.

Mit der Hilfe von Cümart und Blas Riveros

Gegen Arsenal hätte sich der FCB nach dem 2:1-Sieg in London sogar eine 0:1-Niederlage erlauben können. Und die U19 der Gunners, in der Spieler stehen wie der bereits in der Europa League eingesetzte Pole Krystian Bielik oder Jeff Reine-Adélaïde, der vergangene Woche im Liga-Cup bei Arsène Wenger debütiert hat, liess nicht locker, schürte die Basler immer wieder ein und liess sie nach dem Rückstand in der 80. Minute leiden.

Aber der FCB-Nachwuchs wurde von Eray Cümart, der als Kaderspieler der ersten Mannschaft erst am Vortag seinen Vertrag bis 2020 verlängert hat, defensiv zusammengehalten, und zu den Nadelstichen, die die Mannschaft vorne setzte, gehörten die kraftvollen Vorstösse von Blas Riveros, der gerade mit Macht in die Elf von Cheftrainer Urs Fischer drängt.

Zusammengewürfeltes Team

Weil es in der Alterspyramide des Schweizer Nachwuchsfussballs keine U19-Stufe gibt, muss der FCB für das Kräftemessen auf internationalem Niveau jeweils eine Mischung aus U18 und U21 vornehmen. So waren gegen die im Schnitt älteren Arsenal-Spieler sechs FCB-Junioren des Jahrgangs 1998 auf dem Platz.

«Das ist ein bisschen zusammengewürfelt, von Spiel zu Spiel auch variierend», erklärt Knup, «aber das Ergebnis zeigt die Flexibilität der Spieler, die sich einstellen können auf unterschiedliche Situationen, und auch das spricht für die Ausbildung.»

Gegen Arsenal funktionierte der Mix inbesondere mit einem gut organisierten Spiel gegen den Ball. «Die Spieler dürfen stolz darauf sein, was sie in einer starken Gruppe erreicht haben», sagt Raphael Wicky, «PSG und Arsenal sind vielleicht individuell besser besetzt, aber als Kollektiv konnten wir gegen beide Gegner mithalten.»

FC Basel 1893 – Arsenal FC 1:1 (0:0)
Leichtathletikstadion St. Jakob. – 650 Zuschauer. – SR Peter Kralovic (SVK).
Tore: 80. Nketiah 0:1 (Malen), 92. Liechti 1:1.

FCB: Thürkauf; Vogrig, Cümart, Kaiser, Riveros; Stabile, Pacheco; Heric (64. Liechti), Tausch (88. Mushkolaj), Schmid; Rashiti (86. Conus).
Arsenal: Keto; Johnson, Bielik, da Graca, Marc Bola (29. Dragomir); Nelson, McGuane (77. Malen), da Silva; Nketiah, Mavidi, Reine-Adélaïde.
Bemerkungen: FCB ohne Manzambi und Pepsi (beide verletzt). Ersatzbank FCB: Conus, Eremenko, Liechti, Lokaj, Micelli, Mushkolaj und Pukaj. – Verwarnungen: 57. Nelson (Schwalbe). 92. Bielik (Foul). 93. Liechti (übertriebener Torjubel). – 12. Schmid rettet auf der Linie nach Abschluss von Bielik. 29. Marc Bola verletzt ausgeschieden.

» Details zum Spiels

Nächster Artikel