Ein Mann der Stunde, ein Goalie als Vorbereiter und ein eitler Schwede

In Liechtenstein erzielt ein Basler zwei Tore, ein anderer bereitet zum ersten Mal eines vor und ein dritter richtet sich inmitten einer Aktion die Frisur – die Einzelkritik zum 4:0-Sieg gegen Vaduz.

Der Basler Breel Embolo, links, strahlt nach seinem 0:3, rechts der Vaduzer Florian Stahel, beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Vaduz und dem FC Basel, im Rheinpark Stadion in Vaduz, am Sonntag, 9. November 2014. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller) (Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)

In Liechtenstein erzielt ein Basler zwei Tore, ein anderer bereitet zum ersten Mal eines vor und ein dritter richtet sich inmitten einer Aktion die Frisur – die Einzelkritik zum 4:0-Sieg gegen Vaduz.

Tomas Vaclik | 5,5
Musste sein ganzes Können unter Beweis stellen – bei einem Schuss seines Mitspielers Fabian Schär. Klärte dessen Lupfer nach einem Querschläger äusserst sehenswert und erweis sich später als Torhüter, der auch im Offensivspiel seinen Wert hat: Vacliks langen Pass verwertete Embolo zum 3:0. Der erste Assist des Tschechen in Rotblau entspricht durchaus dem Spielverständnis von Paulo Sousa. Denn dieser betont jeweils, dass er mit allen Spielern verteidigt – und folgerichtig auch mit allen angreift.

Fabian Schär | 4,5
Liess sich zweimal zu einem Dribbling an hinterster Front hinreissen und verlor dabei zweimal den Ball.

Wurde für das eigene Tor aber nicht in diesen Szenen, sondern vor allem bei einem missglückten Befreiungsschlag gefährlich (-> Vaclik). Hatte seine besten Momente kurz nach Beginn der Partie und beim letzten Tor des Spiels: Spielte dabei zweimal den langen, flachen Ball auf Shkelzen Gashi, der beim ersten Mal nicht so gut flankte und dafür beim zweiten Mal ins Tor traf.

Marek Suchy | 5
Spielte als zentraler Akteur der Dreierkette eine Partie ohne Höhen und Tiefen. Eine gelungene Vorstellung auf seiner Position also, die vor allem vom Spiel gegen den Ball lebt.

Behrang Safari | 4,5
Erwies sich in dieser einen Szene, die zum 2:0 führte, als entscheidungsfreudiger Linksfuss. Hatte an der Strafraumgrenze genügend Platz und Zeit, um sich zwischen Schuss und Pass zu entscheiden. Wählte die Abspielvariante, fand in Derlis Gonzalez einen Abnehmer, von dem der Ball via Luca Zuffi zum Torschützen Embolo gelangte. Verbrachte ansonsten einen ruhigen Nachmittag und hatte dabei gar Zeit, sich die Frisur zu richten – notabene nicht nach, sondern während einer Situation, an der er direkt beteiligt war. Verliess in der 78. Minute das Feld für Taulant Xhaka.

Philipp Degen | 4,5
Gab den rechten Mittelfeldspieler, der sich in der Abwehrarbeit tief zurückfallen liess. Hatte in der Offensive wenig nennenswerte Aktionen und blieb defensiv ohne Fehler.

Marcelo Diaz | 5
Erzielte in der Vaduzer Kälte sein erstes Tor in dieser Saison; per direktem Freistoss, nachdem Luca Zuffi an der Stafraumgrenze gefoult worden war. Bildete zusammen mit Degen das Duo, das im Vergleich zur Champions League neu in Paulo Sousas Startelf stand und stellte zusammen mit Fabian Frei das zentrale Mittelfeld zu.

Fabian Frei | 4,5
Hatte eine Chance wenige Meter vor dem Tor, scheiterte dabei aber aus spitzem Winkel an Oliver Klaus. Spielte ansonsten die öffnenden, langen Bälle weniger Präzis als noch gegen Razgrad und blieb auch deswegen ohne Assist.

Shkelzen Gashi | 4,5
Zeigte auch gegen Vaduz auf der linken Seite des Mittelfelds, dass aus ihm wohl kein Sprinter mehr wird. Vergab eine grosse Möglichkeit bei einem Querpass Derlis Gonzalez’ und machte es bei Schärs weitem Ball schliesslich besser. Erzielte dabei den neunten Treffer dieser Saison, womit er zusammen mit Breel Embolo Spitze ist (-> Embolo). Überliess seinen Platz gleich im Anschluss an das Tor in der 78. Minute Matias Delgado.

Derlis Gonzalez | 4,5
Stellte in Punkto Schnelligkeit den Gegenpart zu Gashi dar und setzte die Vaduzer Verteidigung und deren Torhüter mit langen Sprints unter Druck. Spielte bei Gashis vergebener Chance den Querpass und war an der Kombination beteiligt, die zum 2:0 führte. Blieb dafür selbst im Abschluss ohne Erfolg, wobei es nach knapp zehn Minuten bei einem Weitschuss reichlich knapp wurde.

Luca Zuffi | 5
War als Gefoulter vor Diaz’ Freistosstor und als Passgeber zum 2:0 an zwei Toren beteiligt, hatte aber ansonsten weniger Aktionen als in seinen besten Auftritten. Überliess als Vielspieler in Sousas jüngsten Aufstellungen in der 82. Minute seinen Platz Giovanni Sio.



Der Basler Breel Embolo strahlt nach dem Sieg seiner Mannschaft, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Vaduz und dem FC Basel, im Rheinpark Stadion in Vaduz, am Sonntag, 9. November 2014. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

Mimik und Gestik lassen vermuten: Dieser Mann spielt in der aktuellen Verfassung wie aus einem Guss. (Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)

Breel Embolo | 5,5
Ist so etwas wie der Mann der Stunde dieses zuletzt vier Mal erfolgreichen FCB. Erzielte zum zweiten Mal mehr als einen Treffer in einer Partie: Verwertete in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit der Hacke Zuffis Pass zum 2:0 und riskierte beim 3:0 kurz nach der Pause Kopf und Kragen, als er sich gegen Stahel und Klaus ins Getümmel warf. Sein 2. Tor der Partie war sein 3. Ligatreffer und das 9. Saisontor – im 15. Einsatz unter Paulo Sousa. Der kommt an diesem jungen Mann in dieser grossen Form nicht vorbei.

Matias Delgado | –
Kam in der 78. Minute für Shkelzen Gashi und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.

Taulant Xhaka | – 

Ersetzte in der 78. Minute Behrang Safari, was für eine Bewertung ebenfalls nicht reicht.

Giovanni Sio | –
Übernahm in Minute 82. Zuffis Platz und wird an dieser Stelle somit auch nicht bewertet.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,8
Nicht eingesetzt beim FCB: Vailati (TH), Hamoudi, Elneny, Calla.

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