Mit 3:1 Sätzen gewinnt Sm’Aesch Pfeffingen beim Heimspiel gegen Hôtel Cristal VFM. Vor 250 Zuschauern in der Mehrzweckhalle Löhrenacker feiern die Aescherinnen einen wichtigen Sieg fürs Selbstvertrauen.
Gegen Hôtel Cristal VFM schien eine Niederlage vorprogrammiert, konnten die Frauen von Sm’Aesch Pfeffingen die Jurassierinnen diese Saison doch noch kein einziges Mal bezwingen. Entsprechend euphorisch fiel der Jubel nach Spielschluss in der Mehrzweckhalle Löhrenacker in Aesch aus, als Sm’Aesch vor 250 Zuschauern mit 3:1 (19:25, 25:23, 25:17, 26:24) gewann.
Gekommen, um zu gewinnen
Wer eine schwierige Aufgabe meistert, kann sich danach mit einem Motivationstief konfrontiert sehen. Der Verdacht einer solchen psychologischen Krise drängt sich auf, als Sm’Aesch im ersten Satz von 13:19 zu 19:19 egalisiert, nur um den Satz mit sechs Fehlern in Folge zu verschenken. Ein ähnliches Muster zeichnet sich auch in den nächsten Sätzen ab, mit dem blossen Unterschied, dass das erarbeitete Polster der Aescher Equipe jeweils hoch genug ist und reicht. Franches-Montagnes kommt nicht mehr an sie heran.
«Heute sind wir gekommen, um zu gewinnen. Alle waren eingestellt, alles zu geben,» erzählt Teamkapitänin Kerley Becker nach der Partie, «in den letzten zwei Spielen machten wir unsere Punkte nicht. Heute haben wir daran geglaubt, dass es möglich ist.»
Ein noch jüngerer Sm’Aesch
Gerade der Teamgeist macht das Spiel gegen Franches-Montagnes aus. Während Sm’Aesch Topscorerin Gergana Dimitrova ihr Fieber auskuriert, zwingen sich Laura Künzeler und Jovana Gogic mit derselben Krankheit dennoch auf das Spielfeld. Umso höher dürfte das Mass an Gratifikation sein, das der Sieg gegen Cristal mit sich bringt.
«Was mir gut gefallen hat, ist dass der Kampf wirklich da war. Darauf hatten wir uns auch eingeschwört,» erzählt Sm’Aesch Pfeffingen Trainer Timo Lippuner. «Es geht nicht anders, wenn die Hälfte hier halbtot ist und das restliche Lager auf dem Feld. Dann geht es nur über das Team.»
Die Grippewelle räumt dabei die Bühne für neue Talente frei. Die 16-jährige Maja Storck brilliert mit 18 Punkten, ohne die der Match nicht zu meistern gewesen wäre. Die Leistung Storcks schlägt sich jedoch für Trainer Timo Lippuner in mehr als in blossen Punkten nieder: «Sie haben gemerkt, dass sie einen wichtigen Match gewinnen können, auch wenn gewisse Spielerinnen fehlen. Das ist psychologisch wichtig.»
Der vierte Platz als neues Saisonziel
Noch spielt Sm’Aesch in der sogenannten Finalrunde mit den besten sechs Teams der Saison nach Punkten. Nach insgesamt zehn Partien treffen sich die besten vier in den Playoffs. Im Interview mit Telebasel erklärte Sm’Aesch Pfeffingens Vereinspräsident Werner Schmid die Saisonziele seiner Equipe als ausgeschöpft. Alles weitere sei «Zugabe», denn die Finalrunde erreichte der Verein zuletzt 2009.
Trainer Timo Lippuner aber sagt: «Als Team haben wir das Ziel gesetzt unter die ersten vier zu kommen. Für uns war schon vor dem ersten Spiel der Finalrunde ganz klar, dass wir einen kleinen Final wollen. Es ist natürlich ein hohes Ziel, aber wir wollen nicht um die Playoffs spielen, nur um sie gespielt zu haben.»
Ob Sm’Aesch sein neues Ziel erreicht oder nicht, wird sich in den kommenden sechs Spielen zeigen. Das nächste Heimspiel findet am Mittwoch gegen Volley Köniz statt. Die Team-Älteste Kerley Becker, die zum ersten Mal in ihrer Karriere mit Sm’Aesch Pfeffingen in der Finalrunde spielt, freut sich dabei über jede weitere Partie: «Es macht einfach nur Spass auf so einem Niveau zu spielen.»