Ein Spiel um die goldene Ananas

Noch sechs Spiele stehen für den FC Basel an. Eines davon zählt: der Cupfinal gegen den FC Sion am 25. Mai. Alle anderen haben sportlich eigentlich keine Bedeutung mehr: beispielsweise die Partie am Sonntag gegen den FC Thun (13.45 Uhr). Man darf deshalb gespannt sein, wie gross die Lücken auf den Tribünen des St.-Jakob-Park sein werden.

Bewahrte den FCB im Oktober vor einer Riesenblamage: Davide Callà, in der 90. Minute Schütze des Ausgleichstores gegen den damaligen Tabellenletzten Thun.

(Bild: EQ Images/TaWo)

Noch sechs Spiele stehen für den FC Basel an. Eines davon zählt: der Cupfinal gegen den FC Sion am 25. Mai. Alle anderen haben sportlich keine Bedeutung mehr: beispielsweise die Partie am Sonntag gegen den FC Thun (13.45 Uhr). Man darf deshalb gespannt sein, wie gross die Lücken auf den Tribünen des St.-Jakob-Park sein werden – und darauf, ob die Mannschaft von Urs Fischer den Spannungsbogen hochhalten kann.

Die Ausgangslage

Wer auch immer den Begriff vom Spiel um die goldene Ananas in die Welt gesetzt hat: Für die Begegnung zwischen Basel und Thun am 14. Mai 2017 gibt es kaum eine treffendere Bezeichnung. Der FC Basel hat das seinige zur vorzeitigen Meisterschaft schon vor 14 Tagen geleistet, und der FC Thun dürfte sich mit zuletzt drei Siegen unter Interimscoach Mauro Lustrinelli und nun zehn Punkten Vorsprung auf Vaduz seiner Abstiegssorgen entledigt haben.

24’800 Tickets sind im Vorverkauf für diese Partie abgesetzt worden (Stand: Freitag), samt Jahreskarten selbstredend. Man darf immerhin gespannt sein, wie gross die Lücken auf den Rängen im St.-Jakob-Park sein werden, wenn am Sonntag um 13.45 Uhr angepfiffen wird.

Was aus Basler Perspektive von Interesse ist:

  • Fünf Spiele stehen aus, und 15 Punkte sind noch zu vergeben, von denen der FCB acht braucht, um einen neuen Punkterekord in der Super League aufzustellen.    
  • Für den FCB geht es ausserdem darum, den Spannungsbogen hochzuhalten bis zum Cupfinal gegen Sion am Auffahrtstag, 25. Mai.

«Das ist uns in Lugano 60 Minuten lang gelungen. Da hat die Mannschaft gezeigt, dass sie gewillt ist», findet Urs Fischer. Die letzten 25 weniger guten Minuten vergass der FCB-Trainer nicht zu erwähnen.

In der Woche vor dem Endspiel wird der Meister die Walliser noch im Joggeli zum Punktspiel erwarten, eine Affiche, die man kaum erwarten kann, und über die selbst Fischer mutmasst: «Ob das Spiel (im Hinblick auf den Cupfinal) aussagekräftig sein wird, bezweifle ich.»

Die Bilanz gegen den FC Thun…

…sieht gar nicht einmal so vorteilhaft aus für den FCB. Zumindest in jüngerer Vergangenheit und im heimischen Stadion. Seit der Saison 2013/14 gelang es den Thunern, aus den beiden Auswärtsspielen in Basel jeweils einmal einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Von sieben Heimspielen entschied der FCB lediglich drei für sich.

Über ein halbes Jahr ist es her, dass der FCB den FC Thun letztmals empfing. Der FCB wirkte seinerzeit, drei Tage nach der Champions League, noch gezeichnet von der 0:2-Niederlage bei Arsenal London, und der eingewechselte Davide Callà bewahrte sein Team mit seinem Ausgleichstor zum 1:1 vor einer Riesenblamage gegen das damalige Tabellenschlusslicht.



Die Kreuztabelle der Super League zeigt: Der FC Thun ist der Tolggen im Reinheft der Heimspiele des FCB in der ersten Saisonhälfte.

Die Kreuztabelle der Super League zeigt: Der FC Thun ist der Tolggen im Reinheft der Heimspiele des FCB in der ersten Saisonhälfte. (Bild: Screenshot Wikipedia)

Gewonnen haben die Berner Oberländer in all den Jahren im Joggeli jedoch nur einmal: am 13. November 2010 mit 3:1 und angeleitet damals von Trainer Murat Yakin.

Was der FCB-Trainer zum Spiel am Sonntag sagt

«Sie werden kommen, um zu gewinnen.» Aha. 

Urs Fischer versuchte zwei Tage vor dem Spiel auf die «Gratwanderung» hinzuweisen, die sein Team gerade unternimmt: «Wenn man nachlässt, wird es schwierig», sagt er, zumal gegen einen Gegner, der sich ein Punktepolster verschafft hat: «Das befreit zusätzlich.» Und deshalb wird er seine Mannschaft darauf einstellen, den Thunern nicht Tür und Tor zu öffnen: «Das Konterspiel ist ihre Stärke.» 

Ausserdem darf sich der FC Thun damit schmücken, einen europäischen Spitzenplatz zu belegen: Nur vier Vereine haben im vergangenen halben Jahr weniger ausländische Spieler eingesetzt. Das geht aus Untersuchungen hervor, die das CIES Football Observatory in Neuenburg auf einer interaktiven Karte darstellt: 


Die personelle Situation beim FCB

Beschwerdefrei trainiert hat Eder Balanta, der sich seit Wochen mit Rückenbeschwerden herumplagt. Ob der kolumbianische Innenverteidiger am Sonntag eine Option ist, lässt Fischer offen. Genauso wie die Frage, ob er ein Spiel wie dieses gegen Thun nutzen könnte, um irgendetwas (oder irgendjemanden aus der zweiten Reihe) auszuprobieren: «Es ist kein Wunschkonzert. Daran wird sich nichts ändern.»

Zwei Spieler fallen aus: 

  • Kevin Bua (Aussenbandriss)
  • Taulant Xhaka (krank)

Xhaka und Davide Callà sind bei der nächsten gelben Karte gesperrt.

Und das noch

Der FCB-Trainer wurde am Freitag auch danach gefragt, was er von dem Engagement des FCB im Bereich des elektronischen Sports hält. «Das ist eine Zeiterscheinung, und der FCB geht mit der Zeit. Für die Jungen hat das einen grossen Stellenwert, und warum soll man nicht offen sein für Neues.» Was Fischer ausserdem zum Thema sagt: 

 

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