Ein typischer Gonzalez und ein entscheidender Samuel – die Einzelkritik

Fabian Frei sticht mit seinem Pass zum 1:0 heraus, taucht danach aber wie das gesamt Mittelfeld ab. Derlis Gonzalez trifft, bezahlt dafür aber einen hohen Preis. Und Walter Samuel ist am 1:0 beteiligt – am Ausgleich allerdings auch. Die Einzelkritik zum 1:1 des FCB gegen Porto.

Basel's Derlis Gonzalez, center, scores against Porto's Alex Sandro, goalkeeper Fabiano and Maicon, from left, during an UEFA Champions League round of sixteen first leg soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Portugal's FC Porto in the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Wednesday, February 18, 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Fabian Frei sticht mit seinem Pass zum 1:0 heraus, taucht danach aber wie das gesamt Mittelfeld ab. Derlis Gonzalez trifft, bezahlt dafür aber einen hohen Preis. Und Walter Samuel ist am 1:0 beteiligt – am Ausgleich allerdings auch. Die Einzelkritik zum 1:1 des FCB gegen Porto.

Tomas Vaclik | 4,5
Hielt ohne Mühe, was auf sein Tor kam, denn das war eher harmlos als furchteinflössend. Bis auf diesen einen Schuss, der von Danilo aus elf Metern kam, der war so wunderbar geschossen, dass Vaclik ihn kaum hätte halten können. Dass der Tscheche dabei von einem Laserpointer irritiert wurde, ist bloss wilde Spekulation aus dem Internet.

Marek Suchy | 4,5
Agierte anstelle des gesperrten Fabian Schär auf der halbrechten Position der Dreierkette und hinterliess den Eindruck, dass er bei Bedarf auch in Zukunft dort eingesetzt werden könnte. Für das Rückspiel stellt sich diese Frage nicht: Suchy ist nach einem Foul an Jackson Martinez und einer gelben Karte im Dragao gesperrt.

Walter Samuel | 4
War vor der Partie der meist genannte Name in den Spekulationen um die Abwehr des FCB und während der 90 Minuten eine der prägenden Figuren: Leitete mit einem Pass auf Fabian Frei zwar das 1:0 ein (-> Frei), nahm einen Elfmeter in Kauf, als er Jackson Martinez im Strafraum an der Schulter riss, und verschuldete den Penalty, den es schliesslich doch noch gab.

Behrang Safari | 4
Liess sich auf der linken Seite nichts Gravierendes zu Schulden kommen, hatte sogar eine offensive Aktion, die Shkelzen Gashi mit einer missglückten Flanke zunichte machte. Der Rest war: verteidigen, verteidigen, verteidigen.

Taulant Xhaka | 4,5
Lag mehrmals am Boden und hinterliess nach kräftezehrendem Aufwand im rechten Couloir den Eindruck, dass er an der Grenze seiner Kräfte spielte. Tat dies ohne gröbere Fehler gegen den Ball und war offensiv vor allem nach Derlis Gonzalez’ Auswechslung der prägende Akteur auf rechts.

Fabian Frei | 4,5
Spielte auf Gonzalez vor dessen Tor einen dieser Pässe, die ihn in dieser Champions-League-Ausgabe auszeichnen. Hatte abgesehen davon allerdings wenige Szenen in der Angriffsgestaltung und tauchte im Verlaufe der Partie immer mehr ab – wie das gesamte Basler Mittelfeld.

Mohamed Elneny | 4,5
Verdiente sich die Bewertung vor allem für seinen Aufwand im Pressing. Störte zuweilen als vorderster Mann alleine die gesamte Abwehr Portos bei der Spielauslösung, gewann unter dem Strich jedoch weniger Bälle als auch schon.

Shkelzen Gashi | 3,5
Hatte als bester Basler Torschütze wenige Offensivszenen und war neben ausbleibenden Abschlüssen auch nicht der Mann, der mit Flanken glänzte. Wurde in der 83. Minute von Sousa erlöst und verliess den Platz für Ahmed Hamoudi.

Derlis Gonzalez | 5
Nahm nach gut zehn Minuten das weite Zuspiel Freis an, ging in das Duell mit dem ersten Verteidiger, nahm es danach mit einem zweiten auf und erzielte eingeklemmt zwischen den beiden Feldspielern und dem Torhüter das 1:0. «Ein typischer Gonzalez», bezeichnet Portos Trainer Julen Lopetegui dessen dritten Champions-League-Treffer. Gonzalez wurde dabei vom Knie des Torhüters am Hinterkopf getroffen und musste deswegen später ausgewechselt werden. Paulo Sousa zu Gonzalez’ Zustand: «Wir wissen nicht, was in seinem Kopf passiert.» Ein hoher Preis für ein Tor.

Luca Zuffi | 4
Blieb über weite Strecken ohne Zugriff auf das Spiel und hatte seine auffallendste Szene, als Casemiro nach einem Foul an ihm die gelbe Karte sah. Die durchzogene Leistung schmälert seinen bemerkenswerten Karriereverlauf gleichwohl nicht.

Marco Streller | 4
Setzte sich offensiv selten durch, hatte dafür einen gewissen Wert in der Verteidigung: Liess sich mehrmals weit zurückfallen, um in den Druckphasen Portos in der Abwehr auszuhelfen. Verliess nach 63. Minuten für Breel Embolo das Feld.

Davide Calla | 4
Kam nach 25 Minuten unverhofft zu einem Einsatz, als er den verletzten Gonzalez ersetzte. Verletzte danach selbst Oliver Torres und setzte so einen der besten Portos ungewollt ausser Gefecht. Fiel ansonsten nicht übermässig auf.

Breel Embolo | 4
Kam nach gut einer Stunde für Streller, ersetzte diesen eins zu eins in der Sturmspitze und erwies sich als mutig, als er es mit fünf Gegenspielern aufnahm. Der Ball kam ihm dabei abhanden, die jugendliche Aufmüpfigkeit blieb – etwas Zählbares entstand daraus nicht.

Ahmed Hamoudi | –
Ersetzte Gashi in der 83. Minute und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,2
Nicht eingesetzt beim FCB: Vailati (TH), Degen, Arlind Ajeti, Delgado

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