Zum Abschluss des ersten Trainingslagers spielt der FC Basel gegen 1860 München aus der zweiten Bundesliga 1:1. Das Tor für Rotblau erzielte Daniel Hoegh, der neben einer ganzen Menge Junioren zum Einsatz kam – Trainer Urs Fischer bemängelt die erste Halbzeit.
Wer nicht weiss, wo er durchgehen muss, der findet die versteckte Treppe zur Garderobe des Isaraustadions wohl eher nicht. Omar Gaber, der ägyptische Held mit der bewegten Geschichte, ist jedenfalls froh, dass Davide Calla hier bereits vor einem Jahr gespielt hat, und ihm den Weg weist.
Den Weg raus findet Gaber als einer der Startspieler im Test gegen 1860 München, den gleichen Gegner wie vor einem Jahr. Dass der 24-Jährige gegen das Team aus der zweiten Bundesliga von Anfang an spielt, erstaunt nicht. Schliesslich weilt Michael Lang, der andere Rechtsverteidiger, nach dem Aus gegen Polen an der Europameisterschaft noch im Urlaub. «Die Abwesenden sind nicht in unseren Gedanken», sagt Urs Fischer, «wir arbeiten mit denen, die wir haben.»
Wegen der Absenzen beginnt Fischers Team mit vier Jungen: Neftali Manzambi aus der U21, Dominik Schmid aus der U18 und Eray Cümart, der in der abgelaufenen Saison fünf Mal bei den Profis eingesetzt wurde. Zudem steht im Tor der 19-jährige Serbe Djordje Nikolic, einer der bisher vier Zuzüge dieses Sommers.
Fischer: «Da könnte sogar ich noch mitspielen»
Bis zum Ende der Partie setzte Fischer neun Spieler ein, die nicht zum Stamm des Fanionenteams zählen. Einer von ihnen gab den Assist zu Daniel Hoeghs Tor zur Basler Führung: Arxhend Cani trat in der 64. Minute den Freistoss, den Daniel Hoegh per Kopf verwertete. München glich in der 86. Minute durch Sascha Mölders aus. Nicolas Hunziker scheiterte wenige Sekunden vor Schluss einer ereignisarmen Partie am Torhüter.
Fischer war lediglich mit der zweiten Halbzeit zufrieden. «Da war eine andere Dynamik vorhanden», sagt der Trainer und erklärt, wie dieser Wandel zustande gekommen war: «Ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt, dass ja sogar ich noch mitspielen könne. Da fehlte ganze einfach der Wille.»
Der FCB spielte ohne Captain Captain Matias Delgado, der am Morgen noch seinen Rücken gespürt hatte. Ebenfalls nicht auf dem Platz stand Seydou Doumbia (» das grosse Interview), dessen Trainingsrückstand auf das restliche Team noch zu gross ist. Er hat sich seit seiner Ankunft am Dienstag insbesondere mit Lauftraining beschäftigt.
Für die Zukunft erhofft sich Fischer einiges vom Ivorer: «Seine Dynamik, die muss man erst mal finden bei einem Stürmer. Zudem ist auch sein Kopfballspiel nicht schlecht. Und ganz ehrlich: Wo er überall gespielt hat, da kommt man nicht einfach hin, weil man ein lustiger Kerl ist.»
Tempo reduziert, weil das Training zu hart war
Ein anderer Stürmer ist nach dieser Woche weniger weit, als er sich das erhofft hat. Andraz Sporar hat vor allem mit den Physiotherapeuten gearbeitet. Seine gerissene Sehne sei zwar wieder verheilt, sagt er, aber die Schmerzen seien nach wie vor da.
Der FCB reist nach dem Spiel zurück nach Rottach-Egern, von wo er am Samstag die Heimreise antritt. Fischer blickt auf eine Woche zurück, «in der wir gut und hart trainiert haben – so hart, dass wir irgendwann gar das Tempo reduzieren mussten».
Am 11. Juli beginnt für den FC Basel das zweite Trainingslager. Fünf Tage weilt der Schweizer Meister in Crans Montana, und im Wallis sollten dann alle Nationalspieler mit dabei sein – ausser Birkir Bjarnason, der am Sonntag als letzter Basler im Viertelfinal der Europameisterschaft im Einsatz steht.
TSV 1860 München–FC Basel 1:1 (0:0)
Stadion Isarau, Geretsried. – 1000 Zuschauer.
Tore: 64. Hoegh 0:1, 83. Mölders 1:1.
FC Basel: Nikolic (46. Vailati); Gaber (64. Pedretta), Hoegh, Cümart (61. Sülüngöz), Traoré (46. Riveros); Zuffi (64. Pickel); Boetius (64. Kutesa), Schmid (64. Cani), Fransson (69. Simic), Steffen (46. Calla); Manzambi (46. Hunziker).
Bemerkungen: Basel ohne Sporar, Akanji (verletzt), Doumbia (Trainingsrückstand), Delgado (geschont), Bjarnason (Euro), Vaclik, Suchy, Lang, Janko, Xhaka (Ferien). – Verwarnungen: 88. Calla.