Beim 3:1-Sieg im Cup-Achtelfinal gegen den FC Wohlen beweist einer, dass er technisch beschlagen ist, aber sehr leicht. Ein anderer hat die Bälle am Fuss und so die Fäden in der Hand. Und einer trifft und trifft, aber fast nur im Cup – die Einzelkritik.
Germano Vailati | 5
Kassierte in seinem dritten Einsatz bei Mergim Brahimis Elfmeter den ersten Gegentreffer und war trotzdem einer der besten Basler. Bügelte in der ersten Halbzeit mit seinen Paraden dreimal die Fehler der Feldspieler aus. Insbesondere kurz vor der Pause gegen Alban Pnishi, dessen Schuss nicht in die Kategorie der zu haltenden Bälle gehörte. Sousa hat weiterhin keinen Grund, auch im Cup auf die Nummer 1 Tomas Vaclik zu setzen.
Taulant Xhaka | 4
Rechts im Abwehr-Dreierblock eingesetzt, verursachte er zwar mit dem Foul an Samir Ramizi den Elfmeter zum 1:1, griff aber mehrfach ein, wenn Calla überspielt wurde. Verliess in der 68. Minute das Feld für Mohamed Elneny und hat nun wegen seiner gegen Sion kassierten vierten gelben Karte in der Liga: am Wochenende frei. Wird ihm gut tun.
Fabian Schär | 5
Gab zwischen Xhaka und Aliji den zentralen Mann in einem Dreierblock, bevor er nach Xhakas Auswechslung an Fabian Freis Seite agierte. Spielte vor allem in der zweiten Halbzeit eine gute Partie, als er einer der wenigen war, der in den Kopfbällen gegen die langen Wohlener bestand. Schaltete sich, da der Gegner offensiv nichts mehr zustande brachte, in Halbzeit zwei auch nach vorne ein – unter anderem mit einem Kopfball und mit seinen berüchtigten Vorstössen, die jedoch nicht fruchteten.
Naser Aliji | 4
Fiel kaum auf, was in der Defensive positiv zu werten ist. Trat in der Spielauslösung kaum in Erscheinung, hatte aber offensiv auch schon mehr Aufgaben als in diesem Cup-Achtelfinal.
Fabian Frei | 4,5
Sprach wie alle Direktbeteiligten vom tiefen und schwierig zu bespielenden Rasen. Agierte auf diesem fehlerfrei nach hinten, wies zwar nicht viele Impulse nach vorne aus, aber zwei sassen: Schöne Spielauslösungen vor dem 2:1 und dem 3:1. Übernahm nach Xhakas Auswechslung den zentralen Posten in der Verteidigung und tat das, was er seit Jahren tut: Er spielt da, wo er halt gebraucht wird.
Davide Calla | 4
Gefiel im Angriff, wo er beispielsweise mit seinem Pass auf Matias Delgado am Ursprung des 1:0 stand, fiel in der Defensive im rechten Couloir aber zuweilen durch. Wurde dabei entweder ausgedribbelt oder überlaufen und hatte seinen schwächsten Moment, als er ein Laufduell vorzeitig abbrach.
Marcelo Diaz | 4,5
Spulte sein gewohntes Laufpensum ab, was auf diesem tiefen Rasen noch mehr zu würdigen ist als sonst. Ausser einem versprungenen Ball misslang dem Chilenen wenig, er bildete mit Fabian Frei allerdings auch die Doppelsechs, die wie die gesamte Defensive bei manchen langen Bällen des Gegners in der ersten Halbzeit schlecht aussah.
Yoichiro Kakitani | 5
Erzielte mit einem Seitfallzieher, bei dem sich manch einer die Schulter ausgerenkt hätte, das 1:0. Bewies wenig später, dass er neben seiner technischen Beschlagenheit auch den langen Ball auf den Mitspieler beherrscht. Liess sich so neben seinem Tor auch den Assist bei Giovanni Sios 2:1 gutschreiben, konnte aber nicht verstecken, dass sein feiner Körper gegen grössere Gegenspieler an seine Grenzen stösst. Verabschiedete sich, nachdem er in der 74. Minute für Derlis Gonzalez ausgewechselt worden war, bei den Medienleuten mit einem schüchternen «Danke» – neben seinem Tor und dem Assist ein weiterer Hinweis darauf, dass er sich Basel und der Mannschaft so langsam aber sicher annähert.
Embolo drängt sich weiter in den Radar von Volker Finke. Ach nein, war ja Kakitani… #rotblaulive
— Sali Zämme! (@salizaemme) 29. Oktober 2014
Matias Delgado | 5
War der Drahtzieher dieser Mannschaft. Fast alle Angriffe liefen über den Argentinier, der die Bälle am Fuss und so die Fäden in der Hand hielt. Spielte so unter anderem den hohen Ball zu Kakitanis 1:0 und übertrieb es höchstens einmal, als er einen Eckball direkt versenken wollte. Machte in der 82. Minute Breel Embolo Platz.
Luca Zuffi | 4,5
Schoss aus Versehen einem Zuschauer die Brille vom Gesicht und erinnerte so alle daran, dass es sich hier um eine Cuppartie handelt. Spielte am linken Flügel in für ihn neuer Position, die «mir eigentlich nicht liegt», wie er hinterher einräumte. Interpretierte die Rolle nach eigener Aussagen aber so, dass er mit ihr klarkommt – ohne auf dem Platz allerdings den Beweis zu erbringen, dass er tatsächlich einen durchschlagskräftiger Flügel geben kann. Fein dann seine Vorlage in Embolos Lauf zum 3:1.
Giovanni Sio | 4,5
Ackerte bei seinem neunten Einsatz in dieser Saison auf dem tiefen Rasen der Niedermatten. War der Auslöser des Führungstores und belohnte sich dafür in der 41. Minute gleich selbst, als er Kakitanis klugen Pass zum 2:1 verwertete. Es ist Sios zweites Saisontor, das erste im Cup.
Mohamed Elneny | 4
Ersetzte in der 68. Minute Xhaka und unterliess es, mit einer Ausnahme die Regel zu bestätigen: Schoss auch gegen Wohlen wieder aus der Distanz, erzielte seinen zweiten Saisontreffer aber nicht.
Derlis Gonzalez | –
Kam in der 74. Minute für Torschütze Kakitani auf den Acker und war zu kurz im Spiel für eine Bewertung.
Breel Embolo | –
Übernahm in der 82. Minute Delgados Platz und erzielte in der Nachspielzeit das 3:1. Sein sechster Saisontreffer ist der fünfte im Cup. Der 17-Jährige ist somit einsame Spitze, was Cup-Tore anbelangt.
Breel Embolo mit einem astreinen „Kurventaucher“. Abzüge gibt es nur bei der Körperspannung (Note 9,7) #rotblaulive pic.twitter.com/aX5p8CzBj9
— Sali Zämme! (@salizaemme) 29. Oktober 2014
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Bewertungsdurchschnitt: 4,5
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Vaclik (TH), Degen, Safari, Hamoudi