Lange Zeit war er nicht richtig gut. Aber dann tat er nicht das, was normale Fussballer tun würden. Und darum war Valon Behrami der Held bei diesem 2:1-Startsieg der Schweiz über Ecuador.
Nein, es war kein gutes Spiel gewesen, das Valon Behrami beim Auftaktspiel der Schweizer Nationalmannschaft an dieser WM gezeigt hatte. Er war Teil eines zentralen Mittelfelds gewesen, das gegen ein unbequemes aber keineswegs übermässig mit Talent gesegnetes Ecuador vieles zumindest nicht richtig gemacht hatte.
Aber dann kam diese 93. Minute. Beide Teams schienen sich bereits mit dem 1:1 zu bescheiden, da stach die Ecuadorianer doch noch einmal der Hafer. Von rechts zogen sie in den Strafraum, kurz sah es so aus, als ob der Ball einschussbereit zum 2:1 für die Südamerikaner liegen würde.
Behrami verhielt sich nicht wie ein normaler Fussballer – er blieb nicht liegen
Da kam er. Valon Behrami, dieser Secondo mit seinen vielen Tattoos, der sich selbst als Krieger auf dem Feld versteht. Er grätschte dem aufziehenden Michael Arroyo den Ball vom Fuss. Er sprang auf, er legte sich den Ball vor. Weit, zu weit eigentlich. Carlos Gruezo warf sich in seine Laufbahn, checkte ihn wie ein Hockeyspieler. Behrami ging zu Boden. Aber er tat nicht, was der durchschnittliche Fussballer in solchen Situationen tun würde. Er blieb nicht liegen.
Nein, Behrami sprang auf. Er sprintete, er sah rechts den freien Haris Seferovic. Er hatte ganz alleine die gesamte Abwehr des Gegners aufgerissen. Von rechts kam der Ball nach links zu Ricardo Rodriguez. Und der fand mit seiner Flanke wieder Seferovic in der Mitte. Tor.
Vielleicht am Rande des Offside. Aber es zählte. Tor! Tor für die Schweiz. 2:1. Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld ist mit einem Sieg in diese Weltmeisterschaft gestartet. Die Schweiz ist auf dem Weg in die Achtelfinals.