13 Spieler des FC Basel sind in den letzten Tagen von ihren Nationaltrainern eingesetzt worden. Sie haben dabei Tore erzielt, schlechte Kritik bekommen, Elfmeter verschuldet und sind vom Regen geflüchtet.
Erstmals seit 20 Spielen keiner vom FCB auf dem Platz: Schweiz–Portugal 2:0
Breel Embolos Jubel nach dem Tor bei seiner Rückkehr in den St.-Jakob-Park. (Bild: Keystone/ENNIO LEANZA)
Michael Lang und Luca Zuffi mussten verletzt abreisen. Vom FC Basel blieb im Lager der Schweizer Nationalmannschaft einzig Renato Steffen übrig. Der trabte irgendwann während der Partie vom Aufwärmen zur Bank zurück, blickte Vladimir Petkovic an, grinste und erntete einen fröhlichen Blick seines Nationaltrainers.
Kein Wunder: Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für die Schweiz gegen den Europameister. Steffen wurde nicht eingewechselt. Und so stand beim Auftakt zur WM-Qualifikation kein Spieler des FC Basel auf dem Platz. Das gab es seit 20 Partien nicht mehr und letztmals beim 4:0-Sieg gegen San Marino im Oktober 2014.
Dirigent und Torschütze: zwei ehemalige Basler
Tragende Protagonisten waren die Basler bei dieser ersten kleinen Überraschung in der Gruppe B trotzdem: Breel Embolo erzielte in seinem 15. Länderspiel den ersten Treffer aus dem Spiel heraus, seinen zweiten insgesamt. Und Granit Xhaka dirigierte das Spiel im defensiven Mittelfeld mit seinem linken Fuss, bis er wenige Sekunden vor dem Ende mit Gelbrot vom Platz musste.
Weil schliesslich Eren Derdiyok für die letzte Viertelstunde noch ran durfte, standen fünf Akteure auf dem Rasen, die auf ebendiesem einst ihre Heimat hatten: Yann Sommer im Tor, Fabian Schär in der Innenverteidigung, Xhaka, Embolo und eben Derdiyok.
» Spielplan und Tabelle Gruppe B
«Blamiert hat er sich nicht»: Schweden–Holland 1:1
Schwedens Startaufstellung gegen Holland. Mit dabei: Basels Alexander Fransson (Nummer 20). (Bild: Keystone/PONTUS LUNDAHL)
Sein Arbeitgeber hatte ihn gehen lassen. Nach Rio, an die Olympischen Spiele. Auch deswegen, weil es eine gute Erfahrung für einen Spieler sei, hiess es vom FC Basel. Für Alexander Fransson war die Reise über den Atlantik nicht nur eine gute Erfahrung. Die Teilnahme mit dem U23-Team hat ihm offenbar auch die Türe zur A-Nationalmannschaft geöffnet.
Zu dieser gehörte er im ersten Qualifikationsspiel in der Gruppe A. Und das gleich in der Startformation. Beim 1:1 gegen die Holländer war Fransson nahe dabei, als Marcus Berg kurz vor der Pause den Ball mit einem Heber aus 16 Metern an die Lattenunterkante spedierte und in Stockholm das 1:0 erzielte (» Video des Treffers).
Ivan Ivanovs Rückkehr nach mehr als drei Jahren
In der Partie, die Galatasarays Wesley Sneijder nach etwas mehr als einer Stunde ausglich, zeigte Fransson eine «über weite Strecken unsichtbare Leistung», wie es in der Einzelkritik von «Aftonbladet» heisst. Aber Basels defensiver Mittelfeldspieler «hat sich nicht blamiert», schreibt das Blatt weiter. Immerhin.
Weil auch Frankreich gegen Weissrussland lediglich Unentschieden spielte, führen die Bulgaren die Gruppe A an. Nach einem 4:3-Sieg gegen Luxemburg. Dabei stand einer im bulgarischen Abwehrzentrum, der seit Oktober 2013 kein Länderspiel mehr absolviert hatte: Ivan Ivanov, der wegen Knieverletzungen den Anschluss beim FC Basel nicht mehr schaffte.
» Spielplan und Tabelle Gruppe A
Bjarnasons Assist zur Führung: Ukraine–Island 1:1
Jubel des Duos, das den Isländischen Treffer aus seinem Konto führt: Birkir Bjarnason (links) gibt den Assist, Alfred Finnbogason verwertet. (Bild: Keystone)
An der Europameisterschaft in Frankreich war Island die grosse Überraschung. Birkir Bjarnason hatte gegen Portugal das erste Tor seines Landes an einer Endrunde geschossen und bei der 2:5-Niederlage im Viertelfinal gegen den Gastgeber auch das letzte des isländischen Turnierauftritts.
Und Bjarnason, Basels linker Flügel, machte zum Start in die WM-Qualifikation da weiter, wo er an der EM aufgehört hatte: mit der Beteiligung an einem Tor. In der 5. Minute legte er für Alfred Finnbogason vom FC Augsburg auf. Die Ukraine glich die Partie in Kiew durch Andriy Yarmolenko in der 41. Minute aus. Und die Osteuropäer hätten gar gewinnen können: Doch Yevhen Konoplyanka verschoss sieben Minuten vor Schluss einen Elfmeter.
Bjarnason, in der 75. Minute ausgewechselt, steht mit seinen Isländern in der Gruppe I auf dem ersten Platz. Allerdings gemeinsam mit allen anderen Mannschaften, da sämtliche Partien der ersten Runde 1:1 endeten.
» Spielplan und Tabelle Gruppe I
Ein Basler Captain und eine neue Nummer 1: Tschechien–Nordirland 0:0
Endlich die Nummer 1 in Tschechiens Tor: Tomas Vaclik bei einer Abwehraktion gegen Nordirlands Kyle Lafferty. (Bild: Keystone/FILIP SINGER)
Fast sämtliche Stufen der Jugendauswahlen Tschechiens hatte Tomas Vaclik durchlaufen, bis er 2012 in der A-Nationalmannschaft debütierte. Es begannen nach diesem 3:0 im Freundschaftsspiel gegen die Slowakei vier Jahre in der Rolle als Mann hinter Petr Cech. Bis dieser nach dem enttäuschenden Abschneiden an der Europameisterschaft in Frankreich seinen Rücktritt aus der Landesauswahl bekannt gab.
Wenige Wochen später gab Vaclik zum Start der WM-Qualifikation sein Debüt als neue Nummer 1 Tschechiens, beim 0:0 gegen Nordirland. Bezwungen wurde er gegen eines der Überraschungsteams der Europameisterschaft auch deswegen nicht, weil Marek Suchy vor ihm im Zentrum verteidigte. Der zweite Tscheche beim FC Basel trug die Captainbinde – bereits zum dritten Mal in seiner Länderspielkarriere.
Captain der Tschechen: Marek Suchy (Nummer 17) im Kopfballduell mit Kyle Lafferty. (Bild: Keystone/FILIP SINGER)
Tschechien steht nach dem ersten Spiel auf dem dritten Platz. Deutschland führt die Gruppe C nach einem 3:0 gegen Norwegen an, vor Aserbaidschan, das gegen San Marino mit 1:0 gewonnen hat.
» Spielplan und Tabelle Gruppe C
Ein Torschütze und seine verarbeitete Enttäuschung: Georgien–Österreich 1:2
Marc Janko (Nummer 21), Marko Arnautovic und Markus Suttner bejubeln das 2:0 der Österreicher. (Bild: Keystone/ROBERT JAEGER)
Nach der Europameisterschaft wollte Marc Janko lange nicht über das Turnier in Frankreich reden. Zu enttäuschend war das Vorrundenaus als Letzter der Gruppe F. Und Trost spendete dem Stürmer des FC Basel nicht einmal der einzige Punktgewinn gegen den späteren Europameister Portugal.
So langsam, aber sicher verschwindet die Enttäuschung bei Janko. Und vielleicht hat der Start in die WM-Qualifikation inzwischen sämtliche negativen Gedanken an Frankreich aus seinem Gedächtnis gelöscht. Denn beim 2:1-Auswärtssieg gegen Georgien schoss Janko das zweite Tor, drei Minuten vor der Pause. In der 77. Minute wurde der 33-Jährige ausgewechselt.
Österreich steht hinter Wales auf dem zweiten Platz der Gruppe D. Die beiden Nationen waren als einzige siegreich im ersten Spiel.
» Spielplan und Tabelle Gruppe D
Ein Gewitter und ein Elf-Minuten-Spiel: Albanien–Mazedonien 2:1
Das war’s: Die Spieler verlassen wegen des Unwetters den Rasen im Loro Borici Stadium in Shkoder. (Bild: Keystone/HEKTOR PUSTINA)
Eine knappe Viertelstunde dauerte die Partie zwischen Albanien und Mazedonien – am zweiten Tag. Am ersten war das Spiel in der Gruppe G wegen heftigen Regens in der 75. Minute unterbrochen worden. Basels Taulant Xhaka, der zusammen mit Burim Kukeli und Amir Abrashi im Zentrum spielte, verliess den Rasen, um am nächsten Tag das Spiel zu beenden.
Zum Zeitpunkt des Unterbruchs stand es im Stadiumi Loro Boriçi in Shkodra 1:1, woran voran allem Schweizer beteiligt waren: Das 1:0 für Albanien erzielte der FCZ-Spieler Armando Sadiku, der an der EM in Frankreich mit dem ersten Turniertor für sein Land in die Geschichtsbücher eingegangen war. Den Ausgleich schoss Luganos Ezgjan Alioski. Am Tag zwei entschied Bekim Balaj in der 89. Minute das Spiel für Albanien.
» Spielplan und Tabelle Gruppe G
Auf der Ersatzbank: Kolumbien–Venezuela 2:0, Brasilien–Kolumbien 2:1
Im September 2015 stand Eder Balanta zum letzten Mal mit der Nationalmannschaft Kolumbiens auf dem Rasen. Als Spieler des FC Basel war der Innenverteidiger in der WM-Qualifikation immerhin mal wieder im Kader. Weder beim 2:0 gegen den Tabellenletzten Venezuela noch bei der 1:2-Niederlage gegen Brasilien kam er allerdings zum Einsatz.
Kolumbien steht nach 8 von 18 Runden auf Rang vier, der die direkte Qualifikation für das Turnier in Russland bedeutet.
Die Tore beim Sieg Kolumbiens gegen Venezuela:
» Spielplan und Tabelle Qualifikationsrunde Südamerika
Basels Ägypter vereinigt in die Niederlage: Südafrika–Ägypten 1:0
Lassen wir Ahmed Hamoudi mal weg. Der hat sich beim FC Basel nicht durchgesetzt und unlängst seinen Vertrag aufgelöst. Bleiben noch drei Ägypter, die in Basel eine Eingangspforte nach Europa gefunden haben: Mohamed Elneny, inzwischen bei Arsenal, Mohamed Salah, nach Umwegen in Rom gelandet, und Omar Gaber, seit wenigen Monaten in Basel.
Diese drei standen in Johannesburg in der Startformation Ägyptens. Im Freundschaftsspiel gegen Südarfrika verloren die Nordafrikaner mit 0:1. Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft beginnt für Ägypten am 3. Oktober, auswärts gegen Kongo.
» Spielplan und Tabelle der Gruppe E in Afrikas WM-Qualifikation
Elfmeter verschuldet: Weissrussland U21–Holland U21 2:2
In Basel läuft es Jean-Paul Boëtius nicht rund. Unter Urs Fischer kommt er kaum zum Einsatz. Immerhin entschied er im Cup die Partie der ersten Runde gegen Rapperswil mit seinem Tor.
Teil der holländischen A-Nationalmannschaft kann ein Spieler mit diesem Leistungsausweise freilich nicht sein. Boëtius rückte also ins zweite Glied zurück und bestritt mit Hollands U21 das EM-Qualifikationsspiel gegen Weissrussland. Und als ob sein Reservistendasein in Basel nicht genügend Strafe wäre, verschuldete Boëtius den Elfmeter, der zum 1:0 für die Weissrussen führte.
Nach 61 Minuten war Schluss für den Mann, der in der U21 in jüngster Zeit vor allem auf dem rechten Flügel zum Einsatz kam. Boëtius kehrt mit nunmehr 17 Länderspielen bei der U21 zurück nach Basel, wo er sich aller Voraussicht nach wieder mit der Ersatzbank begnügen muss.
» Spielplan und Tabellen der U21-EM-Qualifikation
Das entscheidende Tor geschossen: Bosnien U21–Norwegen U21 0:1, England U21–Norwegen U21 6:1
Ein Bild seines Tores gibt es nicht. Deswegen zeigen wir: Mohamed Elyounoussi im Duell mit Englands Marcus Rashford bei Norwegens 1:6-Niederlage. (Bild: Reuters/Matthew Childs)
Anders als Boëtius kommt Mohamed Elyounoussi beim FC Basel regelmässig zum Einsatz. Auf den Flügeln, im zentralen offensiven Mittelfeld oder als Stürmer. In Norwegens U21 spielte er auswärts gegen Bosnien als einer von zwei Spitzen. Und in der 57. Minute erzielte er das einzige Tor der Partie.
Elyounoussi, der fünfmal in der A-Auswahl gespielt hat, steht nunmehr bei drei Treffern in der Altersstufe U21. Ein weiterer kam im zweiten Spiel Elyounoussis nicht dazu: Norwegen verlor gegen England mit 1:6.
Die Nordeuropäer stehen dank des Sieges gegen Bosnien auf Rang drei in der EM-Qualifikation. Gleich hinter der Schweiz, die Kasachstan mit 3:0 bezwang.
» Spielplan und Tabellen der U21-EM-Qualifikation
Zurück im Team: Elfenbeinküste–Sierra Leone 1:1
Adama Traoré verpasste die vielleicht grösste Party in der Elfenbeinküste seit Jahren. Zumindest so schilderte Seydou Doumbia, der neue Stürmer des FC Basel, die Feierzeit nach dem Titel am Afrika-Cup. Zehn Tage sei das Land stillgestanden, während die Menschen getanzt haben.
In der Qualifikation zum Turnier, an dem die Elfenbeinküste den Kontinentaltitel verteidigen will, spielte Adama Traoré beim 1:1 gegen Sierra Leone durch. Sein Land gewinnt die Qualifikationsgruppe I vor Sierra Leone.
» Spielplan und Tabellen der Africa-Cup-Qualifikation
Mit der U20 im Test: Schweiz U20–Polen U20 2:2
Noch hat er keinen Einsatz mit der ersten Mannschaft des FC Basel absolviert. In der Promotion League erzielte Dereck Kutesa mit Basels zweitem Team einen Treffer in vier Spielen.
Mit der Schweizer U20-Auswahl kam er im Test gegen Polen in der Startelf auf dem rechten Flügel zum Einsatz. 2:2 endete die Partie, wobei Kutesa den Flankengeber vor dem polnischen Führungstreffer nicht stören konnte.
Neben Kutesa kamen vom FCB auch Nicolas Hunziker (ausgeliehen an GC), Charles Pickel und Neftali Manzambi (beide FCB-U21) zum Einsatz.
» Die Highlights der Partie, Kutesas Abwehrversuch nach gut 20 Sekunden
Zwei Mal die Captainbinde am Arm: Slowakei U19–Schweiz U19 0:1 und 1:3
Bevor die EM-Qualifikation für die Schweizer U19-Auswahl beginnt, absolvierte sie zwei Tests gegen die Slowakei. In Poprad gewannen die Schweizer 1:0 und 3:1. Beide Male trug der Basler Innenverteidiger Eray Cümart die Captainbinde. Zudem kam vom FCB Dominik Schmid zum Einsatz, der bei den Baslern in der U21 spielt.