Einigung im Joggeli: Der FCB übernimmt alle Rechte und Pflichten

Im August schien die Sache noch heillos zerfahren. Jetzt haben sich die Stadiongenossenschaft St. Jakob und der FC Basel endlich über die Zukunft des St.-Jakob-Parks einigen können. Der FCB übernimmt nicht nur die Vermarktung, er ist bald auch für den Rasen und die Sicherheit zuständig. Die Stadionbetreiberin Basel United wird es bald nicht mehr geben.

Der St.-Jakob-Park in Basel (Bild: Si)

Im August schien die Sache noch heillos zerfahren. Jetzt haben sich die Stadiongenossenschaft St. Jakob und der FC Basel endlich über die Zukunft des St.-Jakob-Parks einigen können. Der FCB übernimmt nicht nur die Vermarktung, er ist bald auch für den Rasen und die Sicherheit zuständig. Die Stadionbetreiberin Basel United wird es bald nicht mehr geben.

Der Knatsch im St.-Jakob-Park ist beigelegt. Erst hatten sich Stadiongenossenschaft und FC Basel darauf geeinigt, dass der FCB die Vermarktung des Stadions übernehmen soll. Dann wurde der Deal plötzlich blockiert, nachdem Thomas Meyer im Juli aus seinen Ämtern als Präsident der Genossenschaft und Verwaltungsratspräsident der Stadionbetreiberin Basel United vertrieben worden war. Jetzt gibt es eine Einigung zwischen FCB und Genossenschaft.

Wie bereits im April verkündet, übernimmt der FCB die Vermarktung des Stadions und entlöhnt die Genossenschaft dafür mit vier Millionen Franken im Jahr. Neu ist, dass der FCB per 1. Oktober auch die Spielorganisation und den Unterhalt des Rasens übernimmt – und damit auch das Risiko einer teuren Rasen-Erneuerung. Per Ende Jahr wird dann auch die Stadionsicherheit von Rotblau übernommen. Das Personal soll eins zu eins von der Stadionbetreiberin Basel United zum FCB wechseln, Entlassungen sind keine vorgesehen.

Das Ende von Basel United

Mit dieser Reorganisation dürfte Basel United ab Ende Jahr nur noch Geschichte sein. An der Stadionbetreiberin, einer Tochtergesellschaft der Stadiongenossenschaft, hatte sich der Streit zwischen Genossenschaft und FCB entzündet. Basel United hatte sich auch ausserhalb des St.-Jakob-Parks als Vermarkterin versucht, dabei aber nur Verluste geschrieben.

Nach der Übernahme der Joggeli-Vermarktung durch den FCB fürchtete die Genossenschaft deshalb rote Zahlen bei der Tochter – und verlangte plötzlich, der gesamte Deal mit dem Fussballclub müsse neu berechnet werden. Der FCB hätte rund drei Millionen Franken für den Betrieb des Stadions an Basel United überweisen wollen. Nun geht der FCB offensichtlich davon aus, dass er für diese Summe den Betrieb auch selbst bestreiten kann.

Der FCB zahlt in einen Erneuerungsfonds

Trotzdem kommen mit der neuen Vereinbarung zusätzliche Kosten auf den FCB zu. Er hat sich nämlich bereit erklärt, in Jahren, in denen er in der Champions League spielt, Geld in einen sogenannten «Erneuerungsfonds» einzuzahlen. Dieser ist dazu da, um die steigenden Instandhaltungskosten des inzwischen zwölf Jahre alten Stadions zu decken – und gleichzeitig Geld für einen dereinst vielleicht nötigen Neubau in ferner Zukunft zu sammeln. Interessantes Detail: Offenbar bestand in den ersten zehn Jahren des St.-Jakob-Parks kein solcher Fonds.

Für jene Jahre, in denen der FCB nicht in der Königsklasse vertreten ist, will die Genossenschaft bei den Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Baselland anklopfen, ob diese dann jeweils etwas in den Fonds einzahlen möchten.

Die Stadionbetreiberin Basel United dürfte mit dieser neuen Entwicklung per Ende Jahr aufgelöst werden. Bislang ist noch die St.-Jakob-Arena im Portfolio von Basel United. Doch nachdem der EHC Basel die Catering-Rechte in der Eishalle übernommen hat, dürfte es darauf hinaus laufen, dass die Hockeyaner auch die Vermarktung der Halle übernehmen.

Nächster Artikel