Einzelkritik: Zwei Neue sorgen für das gewisse Extra

Shkelzen Gashi führt sich im FCB-Dress mit einem spektakulären Treffer vor dem Heim-Publikum ein, und Derlis Gonzalez ist an den beiden anderen Treffern zum 3:0 des FC Basel gegen den FC Luzern beteiligt. Eine Vorstellung, bei der einiges schon ganz ordentlich klappte, bei der Luft nach oben bleibt und bei der Marco Streller ein 100-Tore-Jubiläum feierte.

Erst geehrt als Torschützenkönig der Liga im Trikot von GC, dann erstmals im Dress des FCB getroffen: Shkelzen Gashi. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Shkelzen Gashi führt sich im FCB-Dress mit einem spektakulären Treffer vor dem Heim-Publikum ein, und Derlis Gonzalez ist an den beiden anderen Treffern zum 3:0 des FC Basel gegen den FC Luzern beteiligt. Eine Vorstellung, bei der einiges schon ganz ordentlich klappte, bei der Luft nach oben bleibt und bei der Marco Streller ein 100-Tore-Jubiläum feierte.

Tomas Vaclik | 4,5
Einmal war er vor der Pause gefordert, als er einen Hyka-Schuss aus spitzem Winkel zur Ecke abwehrte, dann endete ein riskanter Ausflug aus dem Strafraum mit einem schmerzhaften Tritt und einem Freistoss für den neuen FCB-Goalie, der eine gelungene Premiere vor Heimpublikum erlebte, ohne gross gefordert worden zu sein.

Fabian Schär | 4,5
Das erste Spiel nach der WM für ihn, der sich rechts in der Dreierkette wiederfand. Hatte die etwas schwierigere Aufgabe, weil Gonzalez nicht so weit und konsequent nach hinten arbeitete wie Safari auf dem linken Flügel. Seine beste Tat war der 70-Meter-Pass auf Fabian Frei, der dem zweiten FCB-Treffer vorausging.

Taulant Xhaka | 4,5
Wie schon in Aarau im Abwehrzentrum aufgeboten, war er eine erste Halbzeit lang vor keine Probleme gestellt. Beim Kopfball von Lezcano an den Pfosten unmittelbar nach Wiederbeginn sah Xhaka in der Zonendeckung des FCB nicht vorteilhaft aus. Bekam im zweiten Durchgang mehr zu tun und sah für ein rüdes Einsteigen die gelbe Karte.

Marek Suchy | 4,5
In der Vorwoche noch auf rechts, beorderte ihn Paulo Sousa diesmal auf die linke Seite der Dreierkette. «No problem», sagt der Tscheche, «wir haben verschiedene Varianten trainiert und wissen, was wir zu tun haben.» Glück hatte er, dass Schiedsrichter Sascha Amhof einen Tritt von Suchy in die Wade von Marco Schneuwly nicht als elfmeterwürdig ahndete.

Verteidigen mal anders: Behrang Safari mit einer Hocksperre gegen den Luzerner Jérôme Thiesson. (Bild: Keystone)

Verteidigen mal anders: Behrang Safari mit einer Hocksperre gegen den Luzerner Jérôme Thiesson. (Bild: Keystone) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Behrang Safari | 4,5
Halb Verteidiger, halb Mittelfeldspieler, nach vorne orientiert und dabei immer mit defensivem Gewissen unterwegs. Der Schwede, in Aarau noch zentral eingesetzt, löste die Aufgabe gut und war an der Entstehung des ersten Tores massgeblich mit seiner Flanke aus dem Halbfeld beteiligt. Im zweiten Durchgang wie etliche seiner Kollegen zurückhaltender und am Schluss, nach der Einwechslung von Callà, in einer Viererkette wieder auf angestammter Position.

Mohamed Elneny | 4,5
Stark vor der Pause als ständig zur Verfügung stehende Anspielstation und Ballverteiler. Nach dem Seitenwechsel tauchte er ab, ohne je wieder bemerkenswert in Erscheinung zu treten.

Fabian Frei | 4,5
Stand neben Elneny als einer von zwei zentralen Mittelfeldspielern etwas höher, das Tempo machten im ersten Abschnitt aber andere. Als er sich einmal am linken Flügel absetzte, erreichte ihn prompt der fast schon klassische, lange Ball von Fabian Schär. Daraus machte Frei die Vorarbeit zum 2:0. Kam nach der Pause einmal ganz stark zur Geltung, als er Gonzalez am rechten Flügel mit einem idealen Pass lancierte.

Derlis Gonzalez | 5
Hat wahrscheinlich noch Ohrensausen, nachdem er die zweite Halbzeit ihn Rufweite von Paulo Sousa verbracht hat. Der Paraguayaner war einer der Spieler, die ein gewisses Extra verrieten. Luzern-Goalie David Zibung mag es zwar nicht glauben, aber Gonzalez’ direkte Abnahme zur Mitte vor dem Führungstor schien schiere Absicht zu sein. Fein dann die Flanke aus vollem Lauf von Gonzalez auf Sio, der mit dieser Chance nichts anzufangen wusste. Und schliesslich konnte sich der junge Mann auch noch einen weiteren halben Assist zum dritten Tor gutschreiben lassen. Das sah vielversprechend aus.

Matias Delgado | 4,5
In der ersten halben Stunde mit ein paar guten Aktionen, die aber nicht zum krönenden Abschluss führten. War viel unterwegs, aber nicht so zupackend wie in der Vorwoche. Machte in der 75. Minute Platz für Luca Zuffi.

Shkelzen Gashi: Erst als bester Schütze der Vorsaison für GC ausgezeichnet (von Liga-Präsident Heinrich Schifferle), dann im neuen Trikot erstmals für Basel getroffen. (Bild: Freshfocus)

Shkelzen Gashi: Erst als bester Schütze der Vorsaison für GC ausgezeichnet (von Liga-Präsident Heinrich Schifferle), dann im neuen Trikot erstmals für Basel getroffen. (Bild: Freshfocus) (Bild: Andy Müller/Freshfocus)

Skhelzen Gashi | 5
Bevor es los ging, erhielt er aus der Hand von Liga-Präsident Heinrich Schifferle die Auszeichnung für den Torschützenkönig der vergangenen Saison. Erst versiebte Gashi eine Riesenchance, dann stand sein Distanzschuss, den Zibung parierte, am Ausgangspunkt des Führungstreffers und schliesslich traf er mit einer Volleyabnahme wunderschön ins Dreieck. Da hätte keine TagesWoche (gedruckt) mehr dazwischengepasst. Auch Gashi verriet: Er passt in diese Mannschaft. Und das Basler Publikum nahm den Ex-Zürcher mit einem warmen Abschiedsapplaus auf.

Marco Streller | 4,5
Acht Tage Krankheitspause mit einer Angina – das ging nicht spurlos am Captain vorbei. Seine beste Szene war zweifelsohne das Führungstor: Nicht schwer, aber man muss eben auch genau dort stehen, um die scharfe Hereingabe von Gonzalez über die Linie drücken zu können. Ein Jubiläum: Es war sein 100. Ligatreffer im 210. Ligaspiel für den FC Basel.

Giovanni Sio | 3,5
Kam in der 68. Minute für Streller, und wer anschliessend solche Chancen vergibt, muss sich einen Punktabzug gefallen lassen. Erst spedierte er eine Gonzalez-Flanke übers Tor, dann schnippelte er eine schöne Vorlage von Luca Zuffi am Tor von David Zibung vorbei. Vielleicht ist es noch der Nach-WM-Blues.

Luca Zuffi | 4,5
Schön, wenn man so dienstbare Geister von der Bank einwechseln kann wie Zuffi in der 75. Minute für Delgado. Hatte erst einen Ballverlust, ackerte sich aber umgehend in die Partie und wurde noch auffällig mit zwei schönen Vorarbeiten zu Sios Grosschance und vor dem 3:0.

Davide Callà | –
Ersetzte in der 79. Minute Gashi, war eigentlich zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können, entfachte jedoch noch einmal Wirbel in einer abgeflauten zweiten Habzeit. Spielte die Schlussphase auf der rechten Seite (Gonzalez rückte auf links), war auf eine Flanke von Sio parat zum Kopfball, was Doubai mit letztem Einsatz zu verhindern wusste. Aber schliesslich und endlich war Callà nicht mehr zu bremsen, als er in der 93. Minute den Ball zum 3:0 eindrückte.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,5

Nicht eingesetzt: Vailati (Tor), Aliji, Serey Die, Embolo.

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