Erbärmliche Nullnummer zwischen FCB und FCZ

Nach drei Niederlagen en suite und dem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation spielt der FC Basel gegen den FC Zürich 0:0. Es war eine Partie ohne jeden Unterhaltungswert.

FC Basel's (FCB) Valentin Stocker (R) challenges FC Zurich's Josip Drmic during their Swiss Super League soccer match in Basel September 2, 2012. REUTERS/Michael Buholzer (SWITZERLAND - Tags: SPORT SOCCER) (Bild: MICHAEL BUHOLZER)

Nach drei Niederlagen en suite und dem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation spielt der FC Basel gegen den FC Zürich 0:0. Es war eine Partie ohne jeden Unterhaltungswert.

Ein Spielbericht über den Klassiker zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich schreibt sich im Normalfall von alleine. Und so könnte es auch in diesem Fall sein. Der Artikel wäre einfach ziemlich kurz: Das Spiel FCB–FCZ hat stattgefunden – Punkt.

Aber das wäre etwas billig. Also darum die längere Variante: Der FCB und der FCZ trennten sich 0:0, weil auf der einen Seite ein Team spielte, dass nach drei Niederlagen in Serie ohne jedes Selbstvertrauen auftrat (FCB). Und weil auf der anderen Seite eine Mannschaft stand, die nicht die geringste Lust verspürte, an einem Spiel teilzunehmen (FCZ).

Fast schon Punk

Mit ihrer konsequenten Verweigerungshaltung war es schon fast Punk, was die Zürcher da auf den Rasen des Joggeli legten. Fünf, sechs Verteidiger standen im Spiel gegen den Ball am FCZ-Strafraum, gleich davor die restlichen Feldspieler mit Ausnahme eines einsamen Stürmers. Der hiess zunächst Mario Gavranovic und danach Amine Chermiti. Aber die beiden hätten auch genau so gut zuhause bleiben können, so  überhaupt gar nicht waren sie ins Spiel eingebunden.

Gegen vorne kannte der FCZ zwei Varianten: Erstens das Zuspiel auf Davide Chiumiento, worauf meist sofort der Ballverlust folgte. Und zweitens den langen Ball auf den bedauernswerten Gavranovic, der zweimal in die Nähe des Balles kam, dabei allerdings beide Male Offside stand und sich bei der zweiten Gelegenheit erst noch am Oberschenkel verletzte.

Da Costa durfte wenigstens einmal fliegen

An Torchancen gab es auf Seiten des FCB einen Schuss von Fabian Frei über das Tor vor der Pause und einen von Marco Streller nach 66 Minuten. Dank letzterem durfte FCZ-Goalie Davide Da Costa wenigstens einmal durch die Luft segeln. Schön für ihn, er wäre sich sonst wohl ebenso fehl am Platz vorgekommen wie Yann Sommer auf der Gegenseite.

Der Basler Goalie nämlich durfte nicht einen einzigen Schuss abwehren. Die beste Zürcher Gelegenheit nach einem Ballverlust Gaston Sauros vergab Stefan Glarner, als er den Ball aus rund 18 Metern über das Gehäuse setzte.

Ansonsten galt hüben wie drüben: Nur bloss kein Gegentor einfangen, nur ja nicht zu viel Risiko eingehen. Wobei die Basler wenigstens etwas mit dem Ball anzufangen versuchten. Nur, dass sich kaum jemand getraute, einen Pass nach vorne zu spielen. Das Zuspiel hätte ja zum Fehlpass werden können. Die Kontertore, die ihnen Cluj eingeschenkt hat, müssen den Baslern schwer in die Knochen gefahren sein.

Die Teams werden das Spiel als Schritt nach vorne deuten

Für den FCZ ist dieses 0:0 die dritte Partie ohne Niederlage en suite, erstmals in dieser Saison blieben die Zürcher ausserdem auswärts ohne Gegentor. Für den FCB endet mit der Nullnummer eine Serie von drei Niederlagen hintereinander, die das Basler Selbstverständnis offenbar in den Grundfesten erschüttert hat.

Beide Teams werden die erbärmliche Partie also als Schritt vorwärts deuten. Dass es gemeinhin «Fussball spielen» heisst, liess sie da kalt. Sie haben einen Nachmittag lang Fussball gearbeitet, um Luft zu bekommen für kommende Aufgaben.

Super League, 8. Runde
FC Basel–FC Zürich 0:0
St.-Jakob-Park. – 30’423 Zuschauer. – SR Damien Carrel.

Tore: Fehlanzeige.
Verwarnungen: 28. Benito (Unsportlichkeit, Schwalbe).

FCB: Sommer; Steinhöfer, Sauro, Dragovic, Park; F. Frei, Diaz (46. Zoua), Cabral, Stocker; A. Frei, Streller. – Ersatz: Vailati (T), Voser, Schär, D. Degen, Andrist, Kovac.
FCZ: Da Costa; Djimsiti, Teixeira, Beda, Benito; Glarner, Kukeli, Buff (20. Kukuruzovic), Chiumiento; Drmic (92. P. Koch), Gavranovic (56. Chermiti). – Ersatz: Guatelli (T), P. Koch, R. Koch, Brunner, Frimpong.

Bemerkungen: Basel ohne Yapi, Salah, Jevtic, Vuleta (verletzt), P. Degen (Aufbau). – F. Frei in der zweiten Halbzeit im zentralen Mittelfeld, Zoua auf dem rechten Flügel.

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