«Es fühlt sich an wie eine gewonnene Meisterschaft» – Stimmen kurz vor dem Titel

Wenige tun es, vor dem Titelgewinn über ebendiesen zu reden. Mit elf Punkten Vorsprung bei vier verbleibenden Partien kommen die Basler aber fast nicht mehr darum herum. Die Stimmen zum 2:1-Sieg des FC Basel gegen den FC Zürich.

Die Basler Marco Streller, Breel Embolo und Matias Delgado, von link,s jubeln mit den Fans nach dem Sieg beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Zuerich und dem FC Basel am Sonntag, 10. Mai 2015, im Stadion Letzigrund in Zuerich. (KEYSTONE/Valeriano Di Domenico) (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)

Wenige tun es, vor dem Titelgewinn über ebendiesen zu reden. Mit elf Punkten Vorsprung bei vier verbleibenden Partien kommen die Basler aber fast nicht mehr darum herum. Die Stimmen zum 2:1-Sieg des FC Basel gegen den FC Zürich.

Viele kennen es. Da wird irgendwo ein Lied gespielt, und man trägt es noch Minuten, manchmal Stunden mit sich im Kopf herum. Genau das widerfuhr den Spielern des FC Basel, die nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Zürich singend (alle) und tanzend (Breel Embolo) die Treppe hochstiegen, vom Rasen auf die Höhe der Kabinen im Letzigrund.

Eben hatten sie mit einem Tor durch Marek Suchy Sekunden vor dem Ende den Elftore-Vorsprung auf YB gesichert. Zwölf Punkte sind in den verbleibenden vier Spielen noch zu verteilen, oder: Die Meisterschaft ist dem FCB de facto nicht mehr zu nehmen.

«Es fühlt sich an erstmals wie eine gewonnene Meisterschaft», sagt Fabian Frei. Eine Premiere, denn bis anhin sprach keiner der Direktbeteiligten, und schon gar nicht Trainer Paulo Sousa, über diesen anstehenden sechsten Meistertitel in Serie. 

Suchys erster Meisterschaftstreffer

Dass Fabian Schär «extrem glücklich» ist, hat vor allem mit der Dramaturgie dieses Sieges zu tun. «Es ist schön, diese drei Punkte in Zürich wieder so spät zu sichern», sagt der Innenverteidiger, der damit den Erfolg anspricht, bei dem Shkelzen Gashi ebenfalls gegen den FCZ und ebenfalls im Letzigrund, ein ähnlich spätes Tor gelang.

Der Torschütze greift nach diesem vierten Sieg gegen Zürich in die Zahlenkiste: Er habe nun auch ein Tor in der Meisterschaft geschossen, und in der Champions League, da habe er ja ohnehin «schon zwei Treffer erzielt; eines gegen Razgrad, und eines gegen Real Madrid».

Er sagt es schmunzelnd, wohl wissend, dass sein Treffer gegen Real Madrid einer ins eigene Tor war. Aber dieser Schalk, der dem Tschechen in diesem Moment in die Augen geschrieben ist, er sagt vieles aus über die Gefühlslage dieser Mannschaft. 

Suchy: «Ich will die Liedertexte noch lernen»

«Solche Spiele sind einfach geil», fuhr schliesslich Schär fort und gestand, «dass wir heute gerne Meister geworden wären.» Meisterlich sei aber zumindest die Reaktion nach dem Ausgleich gewesen, sagt Frei.

Der Gewinn des Championats ist also aufgeschoben. Und aus Sicht des Vereins dürfte es beim FCB hinter den Kulissen auch Stimmen geben, die sich darauf freuen, den Titel im Heimspiel gegen die Young Boys klar machen zu können.

Wenn der 18. Meistertitel an diesem 17. Mai Tatsache wird, dann werden die Melodien wieder wichtig. Und dafür muss der Torschütze noch über die Bücher, denn noch kennt er die Texte der Fangesänge nicht. «Ich will die aber noch lernen», sagt Suchy zu den anstehenden Aufgaben in den kommenden Tagen und verschwindet wenig später in die Kabine.

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