Matias Delgado wird wieder beim FC Basel spielen. Der Argentinier hat bei den Baslern einen Vertrag für die nächsten vier Jahre unterschrieben. Vorerst wird er in der Heimat bei seiner schwangeren Frau bleiben.
Dass die beiden wieder zueinander finden werden, durfte nach den letzten Ankündigungen angenommen werden. Doch jetzt ist es schneller gegangen, als vermutet. Vor der Partie gegen den FC Aarau verkündete Matias Emilio Delgado via Screens, dass er bei den Baslern einen Vertrag über vier Jahre unterschrieben hat.
Noch befindet sich der 30-jährige Spielmacher allerdings mit seiner Familie in der Heimat Argentinien. Der Basler Sportdirektor Georg Heitz war am Donnerstag zusammen mit FCB-Arzt Markus Rothweiler nach Buenos Aires gereist, um den medizinischen Check durchzuführen und die letzten Vertragsdetails zu klären. Am Freitag dann unterschrieb Delgado bis Juni 2017.
Die FCB-Verantwortlichen sind von Delgado überzeugt
Dass der FCB dem 30-Jährigen einen Vierjahresvertrag gab, zeigt einerseits wie überzeugt die Verantwortlichen sind, dass Delgado in seinen Wüsten-Jahren nichts von seiner Klasse verloren hat. «Wir haben den Transfer abgeschlossen, weil er für uns sportlich Sinn macht», betonte Heitz am Rande des Aarau-Spiels.
Um sich ein möglichst exaktes Bild von Delgados Leistungsvermögen zu machen, hat man sich beim FCB nicht bloss alle verfügbaren Videos von Delgado in der Meisterschaft der Vereinigten Arabischen Emirate angeschaut. Chefscout Ruedi Zbinden, der den jungen Delgado einst für die Basler in Argentinien entdeckt hatte, war persönlich in Abu Dhabi, um sich Matches live anzuschauen. Zeit genug war vorhanden. Schliesslich haben die Rotblauen während drei Jahren an der Rückkehr des Spielmachers gearbeitet.
Delgado hat finanzielle Abstriche gemacht
«Natürlich ist es schwierig, die Leistung abzuschätzen», gibt Heitz trotzdem zu, «weil in den Emiraten bei Temperaturen von gegen 50 Grad Fussball gespielt wird.» Aber er sagt auch, Delgado sei körperlich fit: «Wichtig für uns ist, dass er es sich zutraut, bei uns Leistung zu bringen. Er hätte es sich viel leichter machen können, wenn er einfach seinen Vertrag bei Al Jazira bis 2015 abgesessen oder innerhalb der dortigen Liga gewechselt hätte.»
Die Vertragsdauer zeigt nebem dem Basler Vertrauen in Delgado aber auch, dass sich der FCB finanziell wohl nach der Decke strecken musste, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Statt eines sehr hohen Lohnes über beispielsweise zwei Jahre wird der FCB so nun einen hohen Lohn über vier Jahre bezahlen. Trotzdem wäre der Wechsel nicht zustande gekommen, wenn Delgado nicht auch auf Geld verzichtet hätte. «Er hat klar Abstriche gemacht», sagt Heitz.
Die 10 auf dem Rücken
In Basel wird Delgado das Trikot mit der Nummer 10 tragen. Davor war er in seiner ersten Basler Zeit von 2003 bis 2006 noch zurückgeschreckt, mit der Begründung, die 10 gebühre nur Spielern von der Klasse eines Diego Armando Maradona.
In seinen ersten Worten an das Basler Publikum sprach Delgado davon, er freue sich «zurück nach hause» zu kommen: «Es ist wunderschön, wieder nach Basel zurückzukehren, zu diesem tollen Club mit seinen unglaublichen Fans. Wieder mit dem FCB spielen zu können, bei dem ich mich stets so wohl gefühlt habe, ist ein enormes Privileg. Ich hoffe, wir sehen uns so schnell als möglich.»
Delgado kommt ablösefrei – Dank an Rossi und Gimenez
Wann das sein wird, ist noch offen. Vorerst wird Delgado in Argentinien bleiben, um seiner hochschwangeren Frau beizustehen, die ihr drittes gemeinsames Kind erwartet.
Der Bruder von Delgados Gattin, Julio Hernan Rossi, war zusammen mit Christian Gimenez massgeblich beteiligt an der Rückkehr-Aktion nach Basel. Die beiden ehemaligen FCB-Stürmer verhandelten unter anderem auch die Auflösung von Delgados eigentlich noch bis 2015 laufenden Vertrags mit Al Jazira. Delgado kommt deswegen ablösefrei nach Basel.
Der FCB dankt in seiner Pressemitteilung explizit Rossi und Gimenez für ihre geleisteten Dienste. Und FCB-Präsident Bernhard Heusler freut sich, dass das Langzeitprojekt «Rückkehr Delgado» nun geklappt hat: «Wir sind alle hoch erfreut, dass die Rückholung, die ein Mehrjahresprojekt mit allhalbjährlichen intensiven Phasen mit Gesprächen und Treffen mit Matías Emilio Delgado, seinem engsten Umfeld und Vermittlern war, nun endlich zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen ist.»