Europas Serientäter – der FCB rückt vor

Der 17. Meistertitel für den FC Basel ist ein besonderer, denn jetzt hat der Club im Geschichtsbuch des Schweizer Fussballs ein Alleinstellungsmerkmal: Fünf Meisterschaften in Serie hat noch keiner geschafft. Europäisch betrachtet gibt es viele Beispiele von Monologen von noch epischerer Länge.

So fing die Serie des FC Basel an: Am 16. Mai 2010 feiern Thorsten Fink und Valentin Stocker die Meisterschaft im Stade de Suisse. Fink ging 17 Monate später nach Titel Nummer 2; Stocker gewann auch noch die drei weiteren Meisterschaften mit. (Bild: Keystone/PETER KLAUNZER)

Der 17. Meistertitel für den FC Basel ist ein besonderer, denn jetzt hat der Club im Geschichtsbuch des Schweizer Fussballs ein Alleinstellungsmerkmal: Fünf Meisterschaften in Serie hat noch keiner geschafft. Europäisch betrachtet gibt es viele Beispiele von Monologen von noch epischerer Länge.

England kennt kein Beispiel und Deutschland auch nicht. Mehr als dreimal hintereinander wurde in der Premier League oder in der Bundesliga nie ein Club Meister. Selbst der grosse FC Bayern nicht. Dreimal reihten sie drei Titel aneinander, beim vierten Versuch war Schluss; auch England kennt etliche solcher Muster.

In der Schweiz hat der FC Basel 2012 den in seiner Clubgeschichte einmaligen Titel-Hattrick aufgestellt. Mit der vierten Meisterschaft en suite 2013 glückte ihm, was zuvor nur die Young Boys zwischen 1957 und 1960 vorzuweisen hatten. Nun hat Basel mit der «Fünften» ein historisches Alleinstellungsmerkmal.

In Europa allerdings gibt es einige Serientäter. Allen voran der FC Skonto Riga, der zwischen 1991 und 2004 sage und schreibe 14 Mal hintereinander Meister Lettlands war, was jedoch im europäischen Kontext wenig Widerhall fand. Anders verhält es sich mit Rosenborg Trondheim, weil seine 13 Titel zwischen 1992 und 2003 mit dem einen oder anderen Exploit in der Champions League verbunden waren.

Die Ausnahmeserie von Olympique Lyon

In drei der fünf sogenannten grossen Ligen Europas gibt es zehn Clubs, die vier und mehr Meisterschaften aneinanderreihen konnten. Olympique Lyonnais ist mit seinem Monolog von 2001/02 bis 2008 und sieben Titeln die Ausnahmeerscheinung. Interessant daran: Vorher und nachher haben die Lyonnais nichts mehr gewonnen. Olympique Marseille holte zwischen 1989 und 1992 vier Titel; ein fünfter wurde dem Club von Bernard Tapie 1993 wegen Spielmanipulationen aberkannt.

Profitiert von einer solchen Entscheidung hat Inter Mailand 2006, als Juventus am Grünen Tisch die Meisterschaft entzogen wurde. Danach gewann Inter noch weitere vier Mal. Fünf Titel stehen auch für Torino (1943–1949, mit einem Jahr Kriegsunterbrechung) und Juve (1931–1935) zu Buche. In Spanien haben Real Madrid fünf Meisterschaften (1960–1965) und der FC Barcelona vier (1991–1994) en suite gewonnen.

Dinamo Zagreb – gerade zum neunten Mal Meister

Aktuell an der eindrücklichsten Serie arbeitet Dinamo Zagreb, das gerade seine neunte kroatische Meisterschaft hintereinander gewonnen hat. Wie der FC Basel hat auch Shakhtar Donetsk in der krisengeschüttelten Ukraine Titel Nummer 5 aneinandergereiht, und in den Niederlanden ist Ajax Amsterdam mit vier Meisterschaften auf dem Weg.

Während Liechtenstein keine eigene Meisterschaft ausspielt sondern der Schweiz angeschlossen ist und lediglich eine Cupsieger-Liste führt, ist gerade der Kleinstverband Gibraltar als Uefa-Mitglied Nummer 54 hinzugekommen. Und damit auch eine ganze Reihe von Serientätern wie gemeinhin wenig geläufige Mannschaften namens Glacis United FC (9 Titel in Serie) oder die Lincoln Red Imps, die 2014 zum siebten Mal in Folge Meister wurden.

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