Fabian Frei: «Sion war nicht magisch, sie waren besser»

Die Tristesse bei den Basler Spielern hält sich nach dem verlorenen Cupfinal in Grenzen. Marco Streller lobt den Gegner und zeigt auch in der Stunde seiner letzten Niederlage als Captain Grösse. Die Stimmen zum Spiel des FC Basel gegen den FC Sion.

Beklommene Basler Gesichter im Moment der Niederlage.

(Bild: PETER KLAUNZER)

Die Tristesse bei den Basler Spielern hält sich nach dem verlorenen Cupfinal in Grenzen. Marco Streller lobt den Gegner und zeigt auch in der Stunde seiner letzten Niederlage als Captain Grösse. Die Stimmen zum Spiel des FC Basel gegen den FC Sion.

So richtig sauer wirkte nach dem Spiel keiner mehr auf Seiten der Basler Spieler. Zumindest nicht jene, die vor den Medien erschienen. Marco Streller, Fabian Frei und Germano Vailati schienen eher leer als betrübt und vor allem Streller signalisierte beinahe eine Art Erleichterung.

«Sion war uns heute einfach deutlich überlegen», sagte der abtretende Basler Captain, «das macht es für mich einfacher, diese Niederlage zu verdauen». Streller wirkte gefasst und machte gar nicht erst Anstalten, nach Ausreden für die klare Niederlage zu suchen. «Fussball ist meistens gerecht, Sions Sieg ist absolut verdient», doppelt er nach.

Strellers Grösse im letzten Spiel

Streller hatte in diesem Cupfinal kaum einmal einen brauchbaren Ball gesehen – und wenn er doch in der Nähe war, dann war da meistens auch Léo Lacroix, der sich mit dem Basler erbitterte Zweikämpfe lieferte. So auch in der 33. Minute. Lacroix‘ Ellbogen traf Streller im Gesicht, dieser blieb Minuten lang liegen und musste sich danach von den Sittener Fans mit Wimpelstangen bewerfen lassen.

«Ich habe heute viel einstecken müssen und so Plastikstangen können auch ein bisschen wehtun» sagte Streller zu dieser Szene. Aber ansonsten sei das nicht weiter schlimm gewesen. «Ihre Fans wollten halt unbedingt, dass ihr Team gewinnt und das hat man auch gespürt. Ich habe mich bei Lacroix hinterher normal für das Spiel bedankt und habe ihm die Hand gegeben.»

Streller wird gemeinhin gerne für seine «menschliche Grösse» gelobt, in der Stunde seiner letzten Niederlage mit dem FC Basel trat diese ein weiteres mal zutage. Er sei sich bei seiner Auswechslung durchaus bewusst gewesen, dass dies sein letztes Spiel gewesen ist. «Aber heute ging es nicht um mich, ich habe mich darum auch gar nicht gross verabschiedet.» Er wirkte erst einmal froh, dass nun alles vorbei ist. Der Abschied gegen St. Gallen sei schön gewesen, aber der Pressemarathon war anstrengend: «Ich kann mein Gesicht in der Presse nicht mehr sehen.»

«Ich kann mein Gesicht in der Presse nicht mehr sehen»,
Marco Streller

Schon etwas mehr zu nagen hatte Fabian Frei, der noch zu den besseren Basler Akteuren auf dem Feld gehört hatte. Auf der Suche nach Erklärungen für den mangelnden Esprit seiner Mannschaft, geriet er immer wieder in eine Sackgasse. «Heute ging es nicht, fertig», resümierte er schliesslich trocken.

Der Mittelfeldspieler macht sich bekanntermassen wenig aus Mythen und Serien, das hatte er bereits auf der Medienkonferenz am vergangenen Freitag bekundet. «Sion war nicht magisch, sie waren besser», sagte Frei und schien wirklich keine Lust auf weitere Statistik-Fragen zu haben.

Klar könne man im Nachhinein alles mögliche für die klare Niederlage verantwortlich machen. Die fehlende Spannung nach dem sechsten Meistertitel in Folge zum Beispiel oder den Fussballverband, der den Cup in diesem Jahr sehr spät angesetzt habe. «Aber solche Dinge sind hinterher immer schnell gesagt, wir haben uns auf dieses Match nicht weniger seriös vorbereitet als auf andere», sagte Frei.

Germano Vailati und die Quote

Den Fragen der Medienschaffenden stellte sich auch Germano Vailati, der sich nach eigenem Bekunden erst einmal «sehr» über die Aufstellung gefreut hatte. Mehr konnte er dem Match dann aber auch nicht abgewinnen, «die Enttäuschung ist gross, natürlich wollten wir auch dieses Spiel gewinnen», sagte er.

Vailati hat in der gesamten Cup-Kampagne sechs Gegentore erhalten, drei davon im Final. Ihm ist es allerdings zu verdanken, dass das Verdikt nicht noch deutlicher ausfiel, der Tessiner hielt vor allem in der zweiten Halbzeit stark und gab damit eine gute Visitenkarte ab für die nächste Cup-Saison.

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