Beim FC Basel trifft einer, der noch jünger ist als Breel Embolo, ein anderer hat auf der neuen Position kaum Einfluss, dann aber doch den klugen Einfall, und ein dritter vereinnahmt bemerkenswert das Mittelfeld vor dem Ausgleich.
Tomas Vaclik | Torhüter
Hatte es zum wiederholten Male nicht mit den hohen Bällen. Verursachte mit seiner Fehleinschätzung den Corner, der zum 1:0 führte. War dann bei den Gegentoren ohne Abwehrchance und hatte mangels Zürcher Schüsse keine Möglichkeit, sich in anderen Situationen auszuzeichnen.
Philipp Degen | rechter Aussenverteidiger
Spielte auch deswegen, weil Aliji sich im Training den Fuss verdreht hatte, nun einer von vier verletzten Verteidigern ist und Lang einmal mehr auf der linken Seite aufgestellt wurde. Zeigte eine durchzogene Leistung, die unter anderem von technischen Fehlern bei der Ballannahme geprägt war. War damit ebenso nicht alleine wie mit seiner fehlenden offensiven Ausstrahlung, blieb in der Verteidigung aber grösstenteils fehlerfrei.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Machte seine Sache nicht nur in der Situation gut, in der er grätschend einen Schuss gerade noch über das Tor lenkte, sondern war auch sonst einer der besseren Basler. Mit Abzug muss er deswegen leben, weil er beim Ausgleich in der Nachspielzeit erst mit dem Kopf den Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone brachte und danach im direkten Duell mit Torschütze Sadiku den Kürzeren zog.
Walter Samuel unter Frank Etoundi. (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)
Walter Samuel | linker Innenverteidiger
Lief zum zweiten Mal in Folge in der Startelf auf, was entgegen der landläufigen Vermutung übrigens keine Premiere ist. Macht zuweilen nicht den schnellsten Eindruck, erlaubte sich dafür, sich mit einem Lauf nach vorne gar höchstselbst in eine Abschlussposition zu bringen. Verzog seinen Schuss aus rund 20 Metern.
Michael Lang | linker Aussenverteidiger
Hatte seine beste Szene, als er mit einem Einwurf den doppelten Doppelpass mit Ajeti initiierte. War damit massgeblich am Führungstreffer beteiligt, agierte aber ansonsten ohne grossen Einfluss. Kann sich in den kommenden Tagen Chancen ausrechnen, für den abwesenden Stephan Lichtsteiner den rechten Aussenverteidiger in der Landesauswahl zu geben – und damit wieder einmal auf seiner angestammten Seite zu spielen.
Zdravko Kuzmanovic | defensives Mittelfeld
Holte zehn Minuten vor Schluss die vierte gelbe Karte der Saison ab und darf damit nach der Nationalmannschaftspause die Auswärtsfahrt nach Sion nicht mitmachen. Machte sich mit seiner Leistung im Letzigrund allerdings auch nicht unentbehrlich für Fischers Team.
Luca Zuffi | defensives Mittelfeld
War zwei Tage nach seinem ersten Aufgebot für die Nationalmannschaft weniger inspiriert als auch schon. Was das Spiel gegen den Ball betrifft, so war er gar entscheidend beteiligt am 1:0 durch Gavranovic. Stand er beim Eckball noch beim Torschützen, konnte der Tessiner in Zürcher Diensten schliesslich allein gelassen den Fuss hinhalten. Überliess seinen Platz in der 74. Minute Elneny.
Schnörkellos verrichtete Arbeit: Marc Janko trifft zum 1:1. (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)
Breel Embolo | rechter Flügel Mittelfeld
War beim 1:1 Dominator des Mittelfelds: Durchlief diese Zone bald vom Tor weg, bald zum Tor hin, fand dann den richtigen Moment für das Abspiel auf Bjarnason und durfte schliesslich die Vollendung seiner starken Aktion von ganz nah mitansehen. Hätte in Halbzeit eins gar die Möglichkeit gehabt, seinen sechsten Saisontreffer zu erzielen, der Heber über Brecher flog aber aufs und nicht ins Tor.
Shkelzen Gashi | offensives zentrales Mittelfeld
Hatte sich vielleicht vor dem Spiel gefragt, ob das nun die Position sein würde, auf der er unter Fischer sein Glück findet. Agierte als zentraler Mann hinter der Spitze dann viel weniger tonangebend wie jeweils Zuffi oder der verletzte Delgado. Hätte gar ein Tor erzielen können, überliess den Treffer aber Janko. Und was auf den ersten Blick wie eine ehrenvolle Geste aussah, war eine kluge Entscheidung: Der albanische Nationalspieler wäre im Abseits gestanden. Verliess in der 86. Minute das Feld für Calla.
Birkir Bjarnason | linker Flügel
Verpasste es nur knapp, zum dritten Mal in Folge ein Tor zu erzielen. Und zwar mit dem Versuch, den Goalie zu tunneln, was zum Glück des Isländers von Janko abgestaubt doch noch zum Tor führte. War nicht nur deshalb der weitaus einflussreichere Zentrumsspieler im Vergleich mit Gashi.
Schattenspiel beim Klassiker, bei dem der FC Zürich seit Langem wieder einmal einen Punkt gewinnt. (Bild: Keystone/VALERIANO DI DOMENICO)
Marc Janko | Stürmer
Fast jeder hätte das Tor aus dieser Position erzielt. Nicht jeder hätte sich aber in diese Position gebracht. Stand so beim 1:1 da, wo ein Stürmer eben stehen muss und vollendete Bjarnasons Vorarbeit; es ist des Österreichers siebenter Ligatreffer im achten Einsatz. Machte in der 79. Minute für Ajeti Platz, den anderen Basler Torschützen an diesem sonnigen Herbstsonntag.
Mohamed Elneny | defensives zentrales Mittelfed
Ersetzte in der 74. Minute Zuffi, übernahm dessen Position im defensiven Mittelfeld. War zu kurz auf dem Platz, um entscheidend Einfluss zu nehmen, es reichte gar nicht einmal für einen seiner Weitschüsse.
Albian Ajeti | Stürmer
Kam in der 79. Minute für Janko, was ihm zwar nicht für eine Bewertung reicht, aber allemal, um den zweiten Basler Treffer und sein erstes Ligator in dieser Spielzeit zu erzielen. Der Stürmer, zwölf Tage jünger als Embolo, vollendete dabei fachgerecht, was er im Doppelpass mit Lang prächtig eingefädelt hatte.
Davide Calla | rechter Flügel
Übernahm in der 86. Minute Gashis Platz und war für eine Bewertung entsprechend zu kurz im Einsatz.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,1
Nicht eingesetzt: Vailati (ET), Kakitani, Akanji