Fans des FC Basel dürfen in Saint-Etienne nicht ins Stadion

Zehn Tage vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel hat der Basler Anhang Gewissheit: Er darf nicht im Stadion anwesend sein, wenn der FC Basel am 18. Februar in der Europa League auf die AS Saint-Etienne trifft. Grund sind die Terroranschläge in Paris vom November 2015, die einen inzwischen umstrittenen Ausnahmezustand zur Folge hatten.

Dem Rückspiel in der ersten k.o.-Runde der Europa League darf die Muttenzerkurve beiwohnen. Beim Hinspiel wird dem Basler Anhang der Einlass ins Stadion aus Sicherheitsgründen verwehrt.

(Bild: GEORGIOS KEFALAS)

Zehn Tage vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel hat der Basler Anhang Gewissheit: Er darf nicht im Stadion anwesend sein, wenn der FC Basel am 18. Februar in der Europa League auf die AS Saint-Etienne trifft. Grund sind die Terroranschläge in Paris vom November 2015, die einen inzwischen umstrittenen Ausnahmezustand zur Folge hatten.

Egal, ob die Destination Posen, Tel Aviv, Florenz, Belenenses oder nochmals Posen war: Mehrere Hundert Basler Fans sind zu den Auswärtsspielen der Champions-League-Qualifikation und der Europa-League-Gruppenphase immer mit dem FC Basel mitgereist. Damit ist vorerst Schluss. In der ersten k.o.-Runde wird der rotblaue Anhang aus Sicherheitsgründen nicht ins Stadion eingelassen.

Betroffen ist das Hinspiel im Europa-League-Sechzehntelfinal, das der FC Basel am 18. Februar im Stade Geoffroy-Guichard gegen die AS Saint-Etienne bestreitet. «Die FCB-Vertreter und Wettbewerbsvertreter der Uefa sind in Saint-Etienne orientiert worden, dass die Argumente nicht gehört würden», kommuniziert der Verein in einem am Montag veröffentlichten Communiqué.

Der Verein rät seinen Anhängern, nicht nach Saint-Etienne zu reisen. Auch deshalb nicht, weil «alle Personen, die als Fans des FC Basel in Saint-Etienne erkannt werden, Gefahr laufen, mit strafrechtlichen Konsequenzen wegen Missachtung einer amtlichen Weisung rechnen zu müssen». Für gekaufte Tickets erstatte die AS Saint-Etienne den Kaufpreis zurück.

Grund für das Stadionverbot sind die Terroranschläge in Paris, die im November 2015 rund um das Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Deutschland begonnen hatten. In der Folge verhängte das französische Innenministerium den Ausnahmezustand. Bei den Spielen der Ligue 1 und Ligue 2 sowie Partien der Champions League und der Europa League auf französischem Boden waren in den ersten Wochen keine Gästefans zugelassen. 

Der Ausnahmezustand ist umstritten

Inzwischen erlassen die französischen Behörden bei Hochrisikospielen Stadionverbote. So waren beispielsweise beim Derby in Saint-Etienne keine Fans von Olympique Lyonnais zugelassen oder reiste der Anhang von Girondins Bordaux nicht nach Nantes. Bordaux’ Trainer Willy Sagnol spricht davon, dass mit solchen Verboten der «Geist des Fussballs» getötet werde.

Nicht nur im Fussball ist der Ausnahmezustand umstritten, zumal dieser unlängst zum zweiten Mal um drei Monate verlängert worden ist. Menschenrechtsorganisationen schätzen den andauernden Ausnahmezustand als «gefährliches Instrument» ein und berichten von Fällen polizeilicher Willkür.

Die Frage nach der Wettbewerbsverzerrung

Der FCB muss sich also ohne Fans im Auswärtsspiel die Ausgangslage schaffen, um eine Woche danach in den Achtelfinal einzuziehen. In den sozialen Medien ist die Diskussion entbrannt, ob das de-facto-Reiseverbot eine Wettbewerbsverzerrung darstellt und wie Frankreich im Sommer die Europameisterschaft durchführen will. Zudem wünschen sich einige, dass beim Rückspiel der Gästesektor im St.-Jakob-Park geschlossen bleibt: 

(Bild: Screenshot facebook.com)

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