FC Basel–Luzern die Einzelkritiken

In einem von Taktik geprägten Spiel überzeugte beim FC Basel die Zentrale in der Defensive samt Ersatzgoalie Massimo Colomba. Und natürlich Marco Streller als einziger Torschütze beim Basler 1:0-Sieg.

Kollektiver Basler Jubel vor der Ersatzbank nach Marco Strellers entscheidenden Tor gegen den FC Luzern. (Bild: Keystone, Georgios Kefalas)

In einem von Taktik geprägten Spiel überzeugte beim FC Basel die Zentrale in der Defensive samt Ersatzgoalie Massimo Colomba. Und natürlich Marco Streller als einziger Torschütze beim Basler 1:0-Sieg.

Massimo Colomba 5

Vor der Pause durfte er beweisen, was er drauf hat. Nicht häufig zwar, aber dafür spektakulär: Erst lenkte er Hakan Yakins Freistoss gerade noch über die Latte (10. Minute). Und nur sechs Minuten später rettete er reflexstark gegen Winters Kopfball. In der Folge nahm die Arbeitsintensität doch merklich ab.

Markus Steinhöfer 4,5

Er bewies nach einer Stunde, dass stimmt, was die Verantwortlichen beim FCB immer sagen: Ja, der Deutsche kann auch als Linksverteidiger eingesetzt werden. Gegen Luzern war egal, ob links oder rechts: Steinhöfer war wie immer sehr viel unterwegs – bei offensiv vergleichweise wenig Ertrag.

David Abraham 5

Obwohl die Luzerner in den ersten zwanzig Minuten richtig Druck aufbauten, kam die Zentrale um Abraham und Dragovic nie ins Trudeln. Schade ist bloss, dass der Argentinier das letzte Spiel in Neuenburg wegen einer Gelb-Sperre verpassen wird.

Aleksandar Dragovic 5

Für ihn gilt dasselbe wie für Abraham. Die Luzerner Offensive rotierte zwar andauernd, um Verwirrung zu stiften. Aber auch Dragovic liess sich nie aus seiner Position locken. Die Gelbe Karte in der 87. Minute verdiente er sich mit einer kernigen Grätsche.

Joo Ho Park 3,5

Der Südkoreaner wird froh sein, wenn endlich die Winterpause kommt. Gegen Luzern war er das schwache Glied der Basler Viererkette. Dass Schiedsrichter Bieri bei seinem Tackling gegen Winter in der 13. Minute nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte, war für Park das pure Glück – und stürzte Luzerns Trainer Murat Yakin ins Jammertal.

Xherdan Shaqiri 4,5

Wenn die Basler in der ersten Halbzeit so etwas wie Gefahr heraufbeschworen, dann war mit Garantie Shaqiri am Ball. Ein engagierter Auftritt des 20-Jährigen, der sich diesmal auch defensiv äusserst diszipliniert verhielt. Und dann trat er ja noch die Ecke, die den FCB zum Wintermeister machte.

Cabral 4,5

Am Anfang passte die Abstimmung im Zentrum des Basler Spiels nicht, zu oft konnte sich Hakan Yakin Freiräume verschaffen. Nach dem Seitenwechsel war das viel besser. Und mit seiner bissigen Art kommt Cabral in Kampfspielen einfach stets zur Geltung.

Granit Xhaka 4

Vielleicht ist der 19-Jährige einfach ein wenig überspielt. Schon im Cupspiel in Wil hatte er nicht überzeugt. Nun gelang ihm auch gegen Luzern wenig. Immerhin konnte er nach einem schwachen Start die Ballverluste minimieren. Und das Lob gebührt auch den Luzernern: Sie liessen Xhaka nie den Raum, um sich entfalten zu können.

Fabian Frei 4,5

Wie Shaqiri auf der anderen Seite war auch Fabian Frei auf links einer jener Basler, die von Beginn weg parat schienen für diesen Spitzenkampf. Überraschende Aktionen in der Offensive gelangen ihm nicht. Aber er blieb vom taktischen Verhalten her ohne Tadel.

Alex Frei 3,5

Er kann aus einer halben Chance ein Tor machen, ja manchmal sogar aus keiner. Wenn er jedoch praktisch nie den Ball hat, dann wird es sogar für einen Alex Frei schwierig. Für einmal ein Spiel ohne einen einzigen Abschluss des Topskorers – eigentlich eine absolute Rarität, die die 31’000 Zuschauer da erleben durften. Auch er kann den kommenden Sonntag für etwas anderes als Fussball verwenden – er fehlt gegen Xamax gelbgesperrt.

Marco Streller 5

Ein Tor wurde ihm – wohl fälschlicherweise – wegen Abseits aberkannt. Aber das durfte ihm letztlich egal sein, weil er trotzdem einziger Torschütze der Partie blieb. Seine Direktabnahme nach Shaqiris Eckball war doppelt sehenswert: Weil sie erstens technisch perfekt war. Und weil zweitens selten ein Stürmer nach einem Standard so nah vor dem Tor mit dem Fuss an den Ball kommt. Oder wie es Luzerns Goalie Zibung formulierte: «Es ist sicher nicht sehr intelligent, wenn wir den grössten Spieler des Gegners bei einer Ecke ungedeckt lassen.»

Philipp Degen 4,5

Nach seinem Comeback gegen Wil kam der Baselbieter nun auch zum ersten Heimspiel im Joggeli seit sechseinhalb Jahren. Sein Spielstil hat sich in der Zeit nicht verändert: Wenn er nach vorne gehen kann, geht er nach vorne. Und so provozierte er denn auch jenen Eckball, der zum Basler Siegtor führte.

Valentin Stocker –

Die Vertragsverlängerung, das Comeback nach seinem Kreuzbandriss – es war ein emotionaler Abend für den 22-Jährigen. Die Tränen flossen trotzdem erst nach dem Schlusspfiff. Und, noch wichtiger, das Knie hielt der Belastung stand. Zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.

Scott Chipperfield –

Ganz spät im Jahr kommt der Australier so richtig in Fahrt. Bloss sechs Minuten vor dem Ende eingewechselt – aber dafür bei jeder Ballberührung mit einer guten Aktion. Trotzdem zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.

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