FC Basel: Zurück zu den drei Streifen

Das Muster der Trikots des FC Basel wird sich auf die neue Saison hin ändern. Der Vertrag mit dem Sportartikelhersteller Nike läuft auf Saisonende 2011/2012 aus, und offenbar ist der Wechsel zu Adidas unter Dach und Fach.

Das bislang letzte Adidas-Trikot. Vorgestellt hier von einem jugendlichen Hakan Yakin (im Sommer 1996). (Bild: Keystone)

Das Muster der Trikots des FC Basel wird sich auf die neue Saison hin ändern. Der Vertrag mit dem Sportartikelhersteller Nike läuft auf Saisonende 2011/2012 aus, und offenbar ist der Wechsel zu Adidas unter Dach und Fach.

Seitens des FC Basel wird lediglich eingeräumt, dass der Vertrag mit Nike ausläuft. Zum Wechsel zu Adidas sagte Vize-Präsident Bernhard Heusler auf Anfrage knapp: «Das kann ich nicht bestätigen.»

Nach Informationen der TagesWoche sieht jedoch alles danach aus, dass der FC Basel nach 14 Jahren Nike zu seinem vormaligen, langjährigen Ausrüstungspartner zurückkehrt. Der FCB hatte 1996 beschlossen, auf die Saison 1997/98 hin Adidas den Rücken zu kehren. Es war eine der letzten Amtshandlungen von Präsident Peter Epting und ein hartes Erbe für seinen Nachfolger René C. Jäggi. Der war selbst einmal Vorstandsvorsitzender des deutschen Unternehmens aus Herzogenaurach gewesen.

Die Trennung des FCB von Adidas endete im Sommer 1997 in einem Rechtsstreit. Der deutsche Sportartikelhersteller pochte auf eine Vertragsverlängerung per Handschlag bis 2001, unterlag aber vor einem Zivilgericht.

Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet nun, dass Adidas in Basel ein Comeback geben wird – der Vertrag mit dem FCB soll längst unterschrieben sein. Eine Vereinbarung, die dem FC Basel wohl mehr Geld einträgt als die alte. Bisher, so schätzen Branchenkenner, dürfte des FCB von seinem Ausrüster rund eine Million Schweizer Franken Barleistung erhalten haben, dazu kommen Ausrüstungsmaterial im Wert von geschätzt 400’000 Franken sowie Prämien.

Der FCB setzt rund 7000 Trikots ab

Wesentliche Berechnungsgrundlage für die Cash-Zahlungen ist der zu erwartende Verkauf von Trikots. Bei einem Verein wie Borussia Dortmund, der nächste Saison von Kappa (Turin) zu Puma wechselt, gehen Branchenkenner von fünf Millionen Euro aus, die dem deutschen Meister jährlich in die Kasse fliessen, und von 100’000 bis 120’000 verkauften Replica-Shirts. Das macht bei einem Erlös pro Shirt von 20 Euro mehr als zwei Millionen Euro, die wieder zurückfliessen. Zum Vergleich: Der Schweizer Branchenführer FC Basel machte 2010 mit dem Verkauf von rund 7000 Trikots einen Jahresumsatz von circa 760’000 Franken.

Adidas ist mit 14,7 Milliarden Franken Jahresumsatz (2010) zumindest in Europa der Marktführer, der US-amerikanische Konzern Nike hat mit umgerechnet 17,4 Milliarden Franken Umsatz weltweit die Nase vorne. Dahinter rangiert Puma als Nummer 3. Im Verdrängungswettbewerb sind Fussballvereine, zumindest die erfolgreichen und jene, die regelmässig in der Champions League dabei sind, in einer guten Verhandlungsposition.

Nach 35 Jahren – Adidas verlässt GC

So verwundert es nicht, dass in der Schweiz gleichzeitig mit dem Basler Deal die Grasshoppers ihren Ausrüster Adidas nach 35 Jahren Zusammenarbeit verlieren. Dem Vernehmen nach steigt in Zürich Puma ein. Das ebenfalls im fränkischen Herzogenaurach domizilierte Unternehmen gilt als der momentan aggressivste Player im hart umkämpften Markt.

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