Kay Voser festigt seine Liebe zur grossen Bühne, Marco Streller zeigt sich gelassen bei einer Greenpeaceaktion und trifft das Tor knapp nicht – Giovanni Sio schiesst derweil als einziger einer nicht auf Touren kommenden Mannschaft auf des Gegners Tor.
Yann Sommer | 4
Blickte wie ein Amateurfussballer ungläubig auf den Rasen, nachdem er eine Rückgabe von Kay Voser mit Slice über die eigene Grundlinie spedierte. Es war nicht die einzige Unsicherheit mit dem Fuss beim sonst so ballsicheren Basler Schlussmann. War beim Gegentreffer machtlos.
Kay Voser | 5
Fand ein weiteres Mal Gefallen an der grossen Bühne und bildete zusammen mit Mohamed Salah das aktive rechte Couloir. War der beste Basler – vor allem im Spiel mit dem Ball. Machte bei der grössten FCB-Chance kurz vor der Halbzeitpause den Salah, überlief Freund und Feind und flankte herrlich auf Captain Marco Streller, dieser köpfte schliesslich knapp am Tor vorbei (-> Streller). Löste zuweilen auch knifflige Situation gegen zwei Gegenspieler auf engstem Raum. Wäre einzig nach einer halben Stunde mit eine Flanke besser beraten gewesen, anstatt gegen Santana ins Eins-gegen-Eins zu steigen – und dieses zu verlieren.
Fabian Schär | 5
Was äusserlich war, sahen 33’251 Zuschauer im nicht ausverkauften St.-Jakob-Park: schwarze Tapes allenthalben – was in ihm drin war: nur er und die Basler Medizinabteilung wissen es. Zeigte angesichts seines angeschlagenen Knies und Oberschenkels eine gute Leistung, obschon er neben Greenpeace (-> Streller) für den Aufreger in der ersten Halbzeit verantwortlich zeichnete: ein Rundschlag in die Füsse Kevin-Prince Boatengs, der zu Schärs Glück nicht profitieren konnte. Löste die beste Basler Offensivaktion mit seinem Pass auf Voser aus (-> Voser). Gab am Schluss ohne Erfolg den Mittelstürmer.
Ivan Ivanov | 4
Fand eine eigenwillige Lösung für eine Situation, in der er keinen Mitspieler besser positioniert glaubte: mit einem Schuss aus gut und gerne 45 Meter. Das ist mehr als die Länge eines Handballfeldes – und auch wenn das Fussballtor grösser ist als das Handballtor: Zwingend war sein Schuss mitnichten. Wurde von den Schalkern immer wieder aus seiner Position gelockt und öffnete damit den in Basel grünen Königsblauen die Räume im Zentrum. Blieb ansonsten ohne gröbere Fehler.
Behrang Safari | 3,5
Begann seine Fehlerodyssee nach gut einer Viertelstunde mit einem Fehlpass, von dem Max Meyer nach Jefferson Farfans Zuspiel jedoch nicht profitieren konnte. Verzeichnete technische Fehler bei Ballannahmen, die es auf diesem Niveau nicht verträgt. Sah einmal ganz genau, wo keiner seiner Mitspieler steht und dachte sich, dass eine Flanke dahin wohl nicht schaden könnte. Holte immerhin den ersten Eckball der Basler heraus – nachdem bereits 40 Minuten gespielt waren. Foulte auch mal unnötig und ermöglichte den Schalkern so einen Freistoss aus gefährlicher Distanz. Wurde in der 84. Minute erlöst und durfte Matias Delgado Platz machen.
Fabian Frei | 4
Spielte am meisten Pässe aller Basler – rund 80 Prozent davon kamen an. Trotzdem kein überzeugender Auftritt des Ostschweizers. Verlor kurz vor der Pause das Kopfballduell gegen Roman Neustädter, der knapp am Tor vorbei köpfte. Verliess das Feld in der 84. Minute für Philipp Degen.
Mohamed Salah | 4
Lief und lief und überforderte dabei seinen Gegenspieler Dennis Aogo – dieser bewegte sich nur bei seiner Auswechslung noch langsamer über den Rasen. Zeigte gar, dass er mit seinem rechten Fuss einen Pass spielen kann und schoss nach gut 20 Minuten knapp über das Tor. War allerdings unter dem Strich nicht der Gefahrenherd, den sich alle von ihm gewohnt sind.
Marcelo Diaz | 4
War die einzige Veränderung in der Startaufstellung gegenüber dem Spiel gegen den FC Sion. Machte aus zwei Gründen auf sich aufmerksam: Löste einerseits einige Angriffe auf die Flanken aus, in der Regel mit Zuspielen auf Salah oder Voser. Diesen geglückten Pässen standen andererseits zu viele Ballverluste gegenüber – in aller Regel in Situation, die auch ins Auge hätten gehen können.
Taulant Xhaka | 3,5
Muss sich zumindest den Vorwurf gefallen lassen, warum er sich beim Gegentreffer als nächster Mann vom Ball wegdreht – oder, warum er nicht schneller auf dem Torschützen drauf ist. Doch es ist vielleicht auch Murat Yakins Geheimnis, warum bei einem Eckball keiner an der Strafraumgrenze steht. Machte nach einer Stunde Giovanni Sio Platz.
Valentin Stocker | 4
Zeigte über weiteste Strecken eine zwar nicht unauffällige, wohl aber keine zwingende Partie. Dem Krienser darf zu Gute gehalten werden, dass er den einzigen (!) Torschuss der Basler vorbereitete, als er in der 76. Minute auf Giovanni Sio zurücklegte, dieser davon aber nicht profitieren konnte (-> Sio).
Marco Streller | 4
Während Serey Die wie ein Rohrspatz über die Greenpeaceaktivisten schimpfte, schien Marco Streller Gefallen am grossen Protesttextil zu finden. War rund 40 Minuten später für die beste Basler Torchance zuständig – sein Kopfball flog ungefähr so knapp am Tor vorbei, wie sein Gegenspieler kleiner war als er: Santana misst 194 Zentimeter, der FCB-Captain deren 196.
Giovanni Sio | 4
Kam in der 62. Minute für Xhaka und brachte als einziger Basler einen Schuss auf des Gegners Tor – hätte Stockers Rückgabe aus aussichtsreicher Position aber auch ins Tor befördern können.
Philipp Degen | –
Betrat in der 84. Minute beim Doppel-D-Wechsel für Frei das Feld; somit zu kurz im Spiel für eine Benotung.
Matias Delgado | –
Kam in der 84. Minute für Safari und blieb ohne Einfluss auf das Spiel. Zu kurzer im Einsatz für eine Note.