Aus Protest gegen das Sicherheitsdispositiv der Zürcher Polizei haben die in der Muttenzerkurve organisierten Anhänger des FC Basel beschlossen, die Mannschaft heute nicht zum Auswärtsspiel beim FCZ (16.00 Uhr) zu begleiten. Etwa 300 Fans statteten am Samstag der Mannschaft einen Besuch beim Abschlusstraining ab.
Bis 15.30 Uhr harrten die FCB-Fans am Samstag im Schneeregen aus, dann trafen Spieler und Betreuer mit Verspätung am Trainingsplatz in den Sportanlagen St. Jakob ein. Fans und Mannschaft bildeten einen Kreis. Trainer Murat Yakin und Captain Marco Streller sprachen zu den Fans, die der Mannschaft wiederum ihre Unterstützung mit Sprechchören versicherten und anschliessend die Übungseinheit verfolgten.
Was die Fans aus der Kurve vom Trainerwechsel halten, machten sie mit einem Transparent sichtbar: «Mit Sturm und Drang in eine neue Ära». Aber das war am Samstag nicht das Hauptthema.
In einer Mitteilung auf ihrer Website schreiben die Fans, dass sie «nach längeren Diskussionen und schweren Herzens» auf die Reise nach Zürich in den Letzigrund verzichten und damit einer «drohenden Eskalation aus dem Weg gehen». Es geht – wie jedes Mal bei den zurückliegenden FCB-Gastspielen in Zürich – um das Sicherheitsdispositiv der Zürcher Polizei.
Die Hoffnung der Fans
Einem verschärften Vorgehen, vor allem bei der Begleitung des Fanmarsches vom Bahnhof Altstetten zum Stadion, haben sich die FCB-Fans schon mehrfach widersetzt und die Polizeikräfte ins Leere laufen lassen. Diese reagierten mit ihren Mitteln, kesselte Basler Fans etwa am 6. Mai ein oder machten Kombitickets zur Auflagen, was zu Saisonbeginn dazu führte, dass am 28. Juli der Gästesektor im Letzigrund zum wiederholten Mal leer blieb aus Protest der FCB-Fans.
In ihrer Stellungnahme zum Boykott an diesem Sonntag schreiben die Fans: «Wir hoffen, dass die Zürcher Polizei zum alten, bewährten System der defensiven Marschbegleitung zurückkehrt, so wie es in anderen Städten gehandhabt wird und auch bei GC-Fans im Derby.»